Das vierte Jahr in Folge

DVD- und Blu-ray-Verkäufe brechen erneut ein

Uhr | Aktualisiert

Die Digitalisierung macht auch vor dem Heimkino nicht Halt. Erstmals sind in der Schweiz weniger als 10 Millionen "Silberlinge" verkauft worden. Digitale Angebote erwirtschaften bereits jeden vierten Franken im Markt.

Der Schweizer Home-Entertainment-Markt hat im vergangenen Jahr erstmals seit 10 Jahren weniger als 10 Millionen "Silberlinge" verkauft. Wie der Schweizerische Video-Verband (SVV) mitteilt, nahmen die DVD-Absätze um über ein Fünftel ab, die Absätze von Blu-rays um fast ein Zehntel.

Viertes Jahr in Folge Rückgang

Wie die GfK Entertainment im Auftrag des SVV ermittelte, erzielte der Verkauf und Verleih aller filmischen Inhalte einen Gesamtmarktumsatz von 227,4 Millionen Franken. Das entspricht einem Umsatzrückgang von 12,1 Prozent.

Die Umsätze mit physischen DVD- und Blu-ray-Produkten sanken das vierte Jahr in Folge. Vergangenes Jahr betrug der Rückgang 18,9 Prozent. Mit DVDs setzte der Handel im vergangenen Jahr 123,1 Millionen Franken um (Minus 21 Prozent). Der Umsatz mit Blu-rays sank im gleichen Zeitraum um 13,4 Prozent auf 29,2 Millionen Franken.

Fast 20 Prozent Wachstum im Online-Bereich

Wachstum erlebten Online-Abrufe, bestehend aus Video on Demand und Electronic Sell-Through. Der Umsatz mit digitalen Angeboten stieg im vergangenen Jahr um 19,6 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 55,2 Millionen Franken. Zwar bleiben die physischen Angebote dominierend, dennoch erwirtschaften digitale Angebote bereits jeden vierten Franken im Markt.

Der SVV sieht vielschichtige Gründe für den Rückgang im physischen Geschäft: Der Wegfall von Verkaufsstandorten und die reduzierte Verkaufsfläche einerseits, andererseits findet digitales Mieten und Kaufen immer grösseren Anklang. Abo-Angebote à la Netflix beleben das digitale Geschäft zusätzlich.

Disneys Animationsfilm an der Spitze

Patrick Schaumlechner, Vizepräsident des SVV findet allerdings, dass das Digitalgeschäft durch illegale Angebote und einen ungenügenden Rechtsrahmen gehemmt wird. Er fordert deshalb eine Modernisierung der Rechtsbehelfe.

Beliebtester Film im vergangenen Jahr war Disneys "Die Eiskönigin – Völlig unverfroren". Der Animationsfilm erreichte den ersten Rang der physischen Verkaufscharts (DVD und Blu-ray). Den zweiten Platz belegte der zweite Teil der Hobbit-Trilogie "Der Hobbit: Smaugs Einöde". Das Podest vervollständigte der zweite Teil der Hunger-Games-Trilogie "Die Tribute von Panem – Catching Fire".

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