Hands-on

Das Google Pixel 9 Pro vereint KI und hochwertige Fotografie unter einer Haube

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Mit der Einführung der neuen Pixel-9-Serie bringt Google auch ein kompaktes High-End-Smartphone auf den Markt. Das Pixel 9 Pro geht nahezu keine Kompromisse gegenüber der XL-Variante ein. Das Hauptaugenmerk liegt – wie bei der gesamten Serie – auf den KI-Funktionen.

Das Google Pixel 9 Pro in der Farbe Rose Quartz. (Source: Netzmedien)
Das Google Pixel 9 Pro in der Farbe Rose Quartz. (Source: Netzmedien)

Bei der Pixel-9-Serie von Google dreht sich alles um KI. Was in der 8er-Serie seinen Anfang nahm, setzte Google in der neuen Serie in Hülle und Fülle um. Gerade im Bereich der Bildbearbeitung wartet Google mit verschiedenen Funktionen auf – über den Zoom, einen "magischen Editor" bis hin zu dem eigenen Bildgenerator Pixel ­Studio. Selbstverständlich pflanzte Google auch sein Pendant zu Chat­GPT namens Gemini standardmäs­sig ein. Gemini soll nämlich den alten Google Assistant ablösen. Doch der Reihe nach. 

Das Warten hat ein Ende

Mit der Pixel-9-Serie nimmt Google ein kompaktes High-End-Smartphone in das Line-up auf. Neben dem Pixel 9 und dem Pixel 9 Pro XL gibt es nun ein drittes Modell im Bunde: das Pixel 9 Pro. Mit einem 6,3-Zoll-Bildschirm ist das 9 Pro gleich gross wie das Standardmodell, besitzt jedoch ein Super-Actua-­Display mit einer Auflösung von 1280 x 2856 Pixeln. Zum Vergleich: Das Pixel 9 bietet 1080 x 2424 Pixel und das 9 Pro XL 1344 x 2992 Pixel bei einer Displaygrösse von 6,8 Zoll. Die Bildwiederholrate des 9 Pro liegt je nach Inhalt zwischen 1 und 120 Hertz, was sich unter anderem beim Scrollen bemerkbar macht. Auch bei der Helligkeit kann das Pixel 9 Pro punkten. Diese liegt bei 2000 (HDR) respektive 3000 Nits (Spitzenhelligkeit) und ist damit wesentlich heller als etwa das iPhone 15 Pro (1000 beziehungsweise 2000 Nits). Somit ist das Display selbst bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar.  

Ins Auge sticht ebenfalls das neue Design der 9er-Reihe. Die Seiten der Geräte sind flach und die Ecken stärker abgerundet. Die Rückseite ziert ein mattes Finish, die Aluminiumseiten glänzen glatt. Auf der Rückseite prangt der typische Pixel-Kamerabalken, der deutlich hervorsteht. Steckt man das Pixel 9 Pro aber in eine (Google-)Hülle, ist der Kamerabalken wesentlich unauffälliger. Das Smartphone liegt gut in der Hand und macht einen hochwertigen Eindruck. 

Dreifaches Kamerasystem

Das Pixel-9-Pro-Modell verfügt über ein dreifaches Kamerasystem auf der Rückseite: eine 50-Megapixel-Weitwinkelkamera, eine 48-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera und eine 48-Megapixel-Kamera mit Teleobjektiv. Um in Sachen Bildqualität noch mehr herauszuholen, hat Google die Sensoren überarbeitet. Und das Resultat kann sich sehen lassen. Mit der Telekamera lassen sich hervorragende Aufnahmen in die Ferne machen; die Telekamera besitzt einen Hybrid-Zoom mit 10- bis 30-facher Vergrösserung. Positiv fällt die Nachtfunktion auf, die auch bei verschiedenen Lichtquellen beeindruckende Aufnahmen liefert. Die Ultraweitwinkelkamera besitzt einen Autofokus, der sich für Makroaufnahmen nutzen lässt, dies bei einer Entfernung von zwei Zentimetern. Damit lassen sich selbst kleinste Staubfussel auf der heimischen Zimmerpflanze entdecken. Auf der Vorderseite des Pro-Modells installierte Google eine 42-Megapixel-Frontkamera. Mit einem Blickfeld von 103 Grad vereinfacht diese das Aufnehmen von Gruppenbildern etwas – so haben kuriose Handbewegungen vielleicht bald ein Ende. 

Videos lassen sich mit dem Pixel 9 Pro in 1080p Full HD, 4k und 8k aufzeichnen. Speziell hervorzuheben ist hier das Feature "Video Boost", das bei der Nachbearbeitung für ein spezielles Finish sorgen soll – bessere Farben, Beleuchtung und höhere Stabilität. Video Boost muss jedoch manuell aktiviert werden und selbst bei Videos von wenigen Sekunden, dauert es relativ lange, bis die Berechnung abgeschlossen ist. 

Speicher und Leistung

Im Pixel 9 Pro verbaute Google seinen Chip Tensor G4. Der Hersteller preist ihn als den "bisher effizientesten Prozessor" an, der speziell für die Ausführung von fortschrittlichen KI-Modellen optimiert worden sei. Damit die ganzen KI-Funktionen auch rundlaufen, steckt im Pro-Modell ein 16-GB-Arbeitsspeicher. Wahlweise gibt es das 9 Pro mit einer Speicherkapazität von 128, 256 oder 512 GB. 

KI lauert überall 

Wirklich interessant wird es beim Herumexperimentieren mit den KI-Funktionen. Google verspricht hier schliesslich einiges. Den Anfang macht der "Magic Editor" von Google Fotos. Bevor man diese Funktion nutzen kann, erstellt Google ein Backup in der Cloud, wo die Berechnungen vorgenommen werden. Mit dem Finger markiert man den Bereich des Fotos, der manipuliert werden soll. Mit dem magischen Editor lassen sich nun ganze Objekte wegretuschieren, was ganz praktisch ist, wenn etwa ein Kran die Sicht auf den Himmel versperrt. Seiner Kreativität freien Lauf lassen können Nutzerinnen und Nutzer mit der Funktion "Reimagine". Damit werden Objekte ruckzuck in andere Dinge verwandelt. Dabei spuckt der magische Editor vier verschiedene Vorschläge aus, die ausserdem einfach neu generiert werden können. So befand sich der Stadtturm in Baden plötzlich nicht mehr mitten in der Altstadt, sondern direkt an einer Küste, umgeben von tosenden Wellen. Mit Tieren hatte der magische Editor während der Tests noch etwas Mühe – zwar ähnelten die Tierchen dem gewünschten Hamster, aber bei genauem Hinsehen hatten die Nagetiere ein paar Ungereimtheiten. Wer nun hofft, eine Person auf einem Foto um ein paar Gliedmassen erleichtern zu können, wird jedoch enttäuscht. Die KI verweigert ihren Dienst und bearbeitet keine abgebildeten Menschen. Im Magic Editor funkelt den Nutzerinnen und Nutzern zudem ein Zauberstab entgegen. Mit diesem ruft man das sogenannte "Auto Frame" auf. Diese Funktion versucht, einen besseren Bildausschnitt zu wählen. So kreiert die generative KI auch Bildteile, die eigentlich gar nicht existieren – je nach Vorlage mit mehr oder weniger Erfolg. 

Eine weitere Bildbearbeitungsfunktion ist "Add me". Google sieht diese insbesondere für Gruppenfotos vor. Statt eine aussenstehende Person zum Schiessen des Fotos um Hilfe zu bitten – oder wenn tatsächlich niemand anders zugegen ist –, kann man die fotografierende Person nachträglich mit "Add me" ins Foto schmuggeln. Die Kamera-App leitet einen dabei Schritt für Schritt an, um zunächst zwei Bilder in Abfolge zu machen und wie man sich am besten positioniert. Sind die beiden Bilder im Kasten, vereint die Funktion die zwei Bilder in eines. 

Wer selbst aus schlechten Bildern noch etwas herausholen möchte, ist mit der Funktion "Zoom Enhance" gut beraten. Wiederum stark motivabhängig funktioniert diese Zauberei schon relativ gut. Allerdings kann man Zoom Enhance nur bei 12-Megapixel-Aufnahmen anwenden – befindet sich die Kamera im hochauflösenden 50-Megapixel-Modus, ist die Funktion nicht sichtbar. 

Wer gerne filmt, weiss um störende Windgeräusche. Mit dem Audio Magic Eraser möchte Google Abhilfe schaffen. Er soll dabei helfen, störende Hintergrundgeräusche zu eliminieren. Ausserdem lassen sich einzelne Tonquellen trennen und leise beziehungsweise lauter machen. 

KI mit Einschränkungen

Hierzulande leider noch nicht offiziell verfügbar ist der neue Bildgenerator namens Pixel Studio, der nur über US-Google-Accounts läuft. Beim Test fehlgeschlagen ist zudem der Versuch, Gemini zu benutzen. Obwohl Gemini standardmässig auf den Pixel-9-Geräten eingerichtet ist, scheint die Funktion noch nicht überall verfügbar zu sein. Schade ist zudem, dass weitere KI-Funktionen nur über ein Google-One-AI-Premium-Upgrade verfügbar sind, wie etwa die "Gemini Advanced"-Technologie, die beispielsweise in Gmail oder Google Docs intelligente Vorschläge macht. Um mit Gemini Live plaudern zu können, braucht man ebenfalls ein Advanced-Abo und das Ganze funktioniert demnach erst auf Englisch. 

Intelligentes Wetter und ein Thermometer

Die Pixel-Wetter-App erhielt ebenfalls ein KI-Upgrade. Neu liefert die App einen KI-generierten Wetterbericht, mit Prognosen und detaillierten Informationen zur Wetterlage. Ein eher ungewöhnliches Feature ist das integrierte Thermometer. Nutzerinnen und Nutzer können damit die Temperatur von Oberflächen, Flüssigkeiten und Lebensmitteln messen. Auch die Körpertemperatur lässt sich theoretisch überprüfen, wobei diese Funktion in Selbstversuchen weniger zuverlässig funktionierte.

Fazit

Das Google Pixel 9 Pro punktet mit seinem kompakten, modernen Design und den hervorragenden Kamera- und Videofunktionen. Die verschiedenen KI-Funktionen in der Bild- und Videobearbeitung machen Spass und sind einfach zu bedienen. Schade sind nur die Einschränkungen bei den Premium-KI-Funktionen, die ein kostenpflichtiges Upgrade erfordern. Insgesamt ist das Pixel 9 Pro jedoch ein gelungenes Smartphone, das vor allem für Fotografie-Enthusiasten und KI-Fans interessant ist. Um KI werden wir in Zukunft auch bei Smartphones nicht herumkommen und Google liefert mit der Pixel-9-Serie eine gute Vorlage. 

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VEsAdqtd

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