Chefwechsel

Sunrise-CEO Voncina tritt zurück

Uhr | Aktualisiert

Der Börsengang im vergangenen Jahr hat Sunrise einen Verlust beschert. Der CEO und der Verwaltungsratspräsident werden Sunrise verlassen. Als Ersatz für Letzteren steht Peter Kurer im Raum.

Sunrise hat heute seinen Geschäftsbericht präsentiert. Wie der Telko mitteilt, fiel der Umsatz im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent auf 1,98 Milliarden Franken. Im Schlussquartal fiel der Umsatz gar um 7,7 Prozent.

Das bereinigte Ebitda, also der operative Ertrag, liegt mit 627 Millionen Franken um 1,8 Prozent tiefer als noch im Vorjahr. Hinzu kamen "ausserordentliche Effekte", insbesondere der Börsengang Anfang 2015, wie Sunrise schreibt. Das Jahr endete mit einem Nettoverlust von 113 Millionen Franken. Ohne die "ausserordentlichen Effekte" hätte Sunrise rund 45 Millionen Franken Gewinn eingefahren.

Prominente Ab- und Zugänge

Eine Niederlage für Sunrise-CEO Libor Voncina. Seit er bei Sunrise vor drei Jahren die Führung übernahm, konnte er noch nie einen Gewinn vorweisen. Voncina tritt nun am 9. Mai von seinem Amt zurück. Nachfolger wird Olaf Swantee, der zuvor Chef von Orange Europe (France Telecom) war.

Mit Lorne Somerville tritt ein weiterer Sunrise-Manager zurück. Der Verwaltungsratspräsident wird sich am 15. April nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Als Ersatz steht Peter Kurer im Raum, der ehemalige Verwaltungsratspräsident der UBS.

Ebenfalls vorgeschlagen für den Verwaltungsrat werden Michael Kummer, ehemals CEO von Orange in Österreich und E-Plus in Deutschland, und Robin Bienenstock, ehemals leitende Analystin bei Sanford Bernstein. Sie sollen Daniel Pindur und Siddharth Patel ersetzen, die sich aus dem Verwaltungsrat zurückziehen.

Überall Wachstum, überall weniger Umsatz

Die neue Spitze von Sunrise kann auf einen wachsenden Kundenstamm bauen. Bei den Handy-Abos zählt Sunrise mit 1,4 Millionen Kunden 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den Internetabos stieg die Kundenzahl um 4,5 Prozent auf 324'000, bei den TV-Abos um 25 Prozent auf 106'000. Seit dem Start des neuen Smart-TV-Angebots bietet Sunrise Funktionen wie sieben Tage Replay-TV.

Dass es trotz mehr Kunden in allen drei Kernsegmenten von Sunrise (Mobilfunk, Festnetz und Internet) zu Umsatzrückgängen kam, erklärt der Telko mit "kurzfristigen Effekten" und strukturellen Veränderungen. Beeinflusst hätten das Ergebnis die Anpassung der Roaming-Preise, der Wechsel auf die Freedom-Tarife und der starke Schweizer Franken.

Diese Faktoren werden auch im laufenden Jahr den Umsatz negativ beeinflussen, glaubt Sunrise. Der Telko rechnet mit einem Umsatz von 1,89 bis 1,93 Milliarden Franken im laufenden Jahr.

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