Dossier

CEtoday Nr. 06/2015

Sony schreibt erneut rote Zahlen. Der japanische Hersteller, der einst mit Reiskochern anfing, legte den Grundstein seinen Erfolges mit seinem ersten Transistorradio und beglückte die Welt mit so bedeutenden Errungenschaften wie dem Walkman.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Sony einen Verlust von umgerechnet fast einer Milliarde Franken zu verzeichnen.

Es lohnt sich aber, bei Sony dieses Mal genauer hinzusehen. Der Verlust ist nämlich kleiner als zuvor, was die Analysten doch überraschte. Sony kämpft seit Jahren gegen Milliardenverluste an, schafft nun aber möglicherweise den Turnaround. Wenn die Rechnung aufgeht, könnte Sony schon dieses Jahr in die schwarzen Zahlen zurückkehren.

Gekostet hat es das Unternehmen viel. Das harte Restrukturierungsprogramm vernichtete tausende Arbeitsplätze.

Doch so hart es klingt, damit machte Sony möglicherweise vieles richtig. Mit dem Messer am Hals passten sich die ­Japaner den veränderten ­Gegebenheiten an, gliederten enttäuschende Sparten wie etwa die TV-Division aus und stoppten die Produktion von CCD-Sensoren nach immerhin 30 Jahren.

Geld verdient Sony heute mit CMOS-Sensoren oder der Playstation 4.

Von Sonys Misere gilt es zu lernen, wie man sich von hemmenden Altlasten befreit und an Neuem, Erfolg versprechendem orientiert. Manchmal führt kein Weg daran vorbei, auch wenn Veränderung unbequem sein kann.

Auch in der Schweiz gibt es Branchenunternehmen, die bereits eine Zäsur vollzogen haben. Der Distributor Guntlin Elektronik beispielsweise verabschiedete sich von der Elek­tronik. Wie Geschäftsführer Ali Yasar im Interview erklärt, dürfte der Handel mit Möbeln mehr verdienen als mit Fernsehern.

Doch verstehen Sie mich nicht falsch, ich rate keinesfalls zur Abkehr von der Consumer Electronics. Dafür bin ich viel zu sehr von Gadgets angetan. Selbst Sony hat eine Aufgabe des CE-Geschäfts stets ausgeschlossen. Vielmehr rate ich zum Blick über den Tellerrand. Wo gibt es Möglichkeiten zur Sortimentsergänzung? Welche Segmente versprechen Aufschwung? Lesen Sie dazu das Porträt von K55. Geschäftsführer Neel Bechtiger erklärt, wie er bei K55 die Sortimentsentwicklung vom MP3-Player zum Kopfhörer erlebte. Genauso könnten Elektro-Haushaltsgeräte ein lohnendes Zusatzgeschäft versprechen. Wenden Sie dieses Magazin und werfen Sie einen Blick auf die Entwicklungen in der Schweizer Elektro-Haushaltsgeräte-Branche in der aktuellen Ausgabe von "Elektro heute".