Loewe zeigt neuen OLED-TV und brüht Kaffee
TV-Hersteller Loewe hat mit dem Stellar ein neues High-End-OLED-Modell vorgestellt. Mit seinen Lichteffekten und der betonbeschichteten Rückseite hebt sich das Gerät insbesondere optisch hervor. Zudem wagt sich Loewe mit seiner ersten Kaffeemaschine in eine neues Segment vor.
Im Rahmen einer Roadshow hat Loewe Händler über seine Neuheiten informiert. Am 14. Mai machte der TV-Hersteller halt in der Giesserei Oerlikon in Zürich. "Dieser Ort fühlt sich schon fast historisch an", sagte Daniel Joho, Brand Manager Loewe beim Schweizer Disti Telion. Denn Loewe meldete sich nach Ungewissheiten über das Fortbestehen der Marke vor vier Jahren in der Giesserei Oerlikon mit neuen Produkten und einem neuen CEO zurück.
Ein OLED-TV made in Kronach
Neue Produkte hatte Loewe auch an der diesjährigen Roadshow dabei, allen voran den OLED-TV Loewe Stellar. Das High-End-Gerät wird in der neuen OLED-Produktion im deutschen Kronach hergestellt. Laut CEO Aslan Khabliev kombiniert das Gerät "die beste Hard- und Software". Das Gerät verfügt über das neue Chassis SL9, das gegenüber dem Vorgänger SL5 für bessere Performance und insgesamt ein besseres Bild sorgen soll. Dank Dual-Channel-System können sich Nutzerinnen und Nutzer zwei Sendungen gleichzeitig ansehen oder auch pausieren und aufzeichnen. Fürs Betriebssystem des neuen TVs spannte Loewe mit Samsung zusammen. Es basiert auf dem Betriebssystem des südkoreanischen Herstellers Tizen.
Loewe-CEO Aslan Khabliev beim Roadshow-Stopp in Zürich-Oerlikon. (Source: Netzmedien)
Optisch unterscheidet sich der Stellar relativ stark von anderen Loewe-Fernsehern. Er verfügt über einen Rahmen aus gebürstetem Aluminium und eine 2 Millimeter dicke Schicht aus Echtbeton. Dadurch wirkt die Rückseite des Stellars ein bisschen wie eine Mondlandschaft. Der Beton lasse den TV nicht nur optisch hervorstechen, sondern mache ihn auch stabiler, sagte Alexander Paul, Senior Product and Marketing Manager bei Loewe. "Ausserdem ist es der einzige tatsächlich 'plane' OLED-Fernseher. Alle anderen haben eine leichte Krümmung", ergänzte er.
Das neue Gerät ist ausserdem mit Magic Light ausgestattet. Gemeint sind zwei am TV angebrachte LED-Leisten, die einen Lichteffekt beim Ein- oder Ausschalten des Stellar kreieren. Wie genau dieser Effekt aussehen soll (Farbe und Helligkeit) und wie lange er dauern soll, können Nutzerinnen und Nutzer selbst einstellen.
Alexander Paul, Senior Product and Marketing Manager bei Loewe, erklärte den anwesenden Händlern den Stellar. (Source: Netzmedien)
Der Loewe Stellar kostet 3699 Franken in der Grösse 42 Zoll, die 48-Zoll-Variante kostet 4299 Franken, jene in 55 Zoll 4799 Franken und das mit 65 Zoll aktuell grösste Modell gibt es für 6499 Franken. Für all genannten Grössen gibt es einen motorisierten Floor Stand. Standardmässig werden die Grössen 42 bis 65 Zoll mit einem Table Stand geliefert. Für das 77-Zoll-Modell, das erst später im Jahr erscheint, gibt es eine Wandhalterung. 2025 soll noch eine 97-Zoll-Variante des Geräts erscheinen.
Schluss mit dem "Bild"
Zusätzlich zum Stellar lanciert Loewe auch das Modell Inspire. Loewe-Kennern dürfte mittlerweile etwas aufgefallen sein: Der Hersteller weicht von seiner bisherigen Namensgebung ab. Bisher hatten alle TV-Modelle das Wort "Bild" im Namen. Vor der Übernahme durch die Skytec-UMC-Gruppe gab es etwa den Bild 1, 2, 3, 5, 7 und 9. Ab 2020 hiessen die Modelle dann Bild c, i, v, s und r. Auf das "Bild" im Namen will Loewe fortan verzichten. Dafür werden die jeweiligen Buchstaben ausformuliert.
Den Inspire gibt es in den Grössen 48, 55, 65 und 77 Zoll. Der UVP startet bei 3299 Franken für das kleinste Modell. Die 55-Zoll-Variante gibt es für 3599 Franken, während das 65-Zoll-Modell 4499 Franken kostet. Den 77-Zoll-Inspire schliesslich gibt es für 6899 Franken.
Loewe will auch den Geschmackssinn ansprechen
Loewe wagt sich zudem in ein neues Segment vor. Der Hersteller zeigte an der Roadshow mit einer Siebträgerkaffeemaschine sein erstes Haushaltsgerät. "Wir wollen zusätzlich zum Sehen und Hören auch den Geschmackssinn ansprechen", sagte Loewe-COO Christian Alber. Die erste Loewe-Kaffeemaschine, die "aura.pure", verfügt über eine integrierte Kaffeemühle. Mit ihr lässt sich der Mahlgrad laut Alber in 66 unterschiedliche Stufen einstellen. Ausserdem soll der Aufheizvorgang der "aura.pure" dank drei verbauten Thermoblöcken lediglich zwei Minuten dauern. Loewe will es nicht beim Siebträger belassen. Für Anfang 2025 sei ein Vollautomat in Planung. Ausserdem wolle Loewe auch einen eigenen Weinkühler lancieren.
Loewe brüht neuerdings auch Kaffee. (Source: Netzmedien)
Etwas Neues probiert Loewe auch im Marketing aus. Der TV-Hersteller arbeitete erstmals mit einem Markenbotschafter zusammen. Fussballspieler Kylian Mbappé wird Loewe über mehrere Jahre hinweg vertreten, wie Madeleine Mahr, Director Marketing bei Loewe, sagte. Für den Anfang konzentrieren sich Loewe und Mbappé auf den portablen Bluetooth-Lautsprecher We.Hear Pro der Submarke We. by Loewe.
Laut Mahr will Loewe seine Zielgruppe ausdehnen und dadurch Marktanteile gewinnen. Mit dem Bluetooth-Lautsprecher und durch die Zusammenarbeit mit dem Fussball-Star peilt der Hersteller insbesondere ein jüngeres Publikum an. Zudem kommuniziere Loewe nun auch stärker auf Social-Media-Plattformen, habe die Website überarbeitet und informiere per Newsletter. "Wir sind jetzt quasi überall", sagte Mahr. Sie wandte sich auch direkt an die Händler. "Die Power, die wir reinstecken, müssen Sie jetzt nach aussen tragen, damit Sie als Loewe-Händler erkennbar sind - im Laden und im Schaufenster", appellierte sie.
Fussballspieler Kylian Mbappé wirbt für den Bluetooth-Lautsprecher We.Hear Pro. (Source: Netzmedien)
Um die Anwesenden über den aktuellen Stand am Markt für Heimelektronik zu informieren, hatte Loewe Luca Giuriato, Senior Market Consultant bei GfK, eingeladen. Er zeigte etwa auf, dass Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten ihre Geräte am liebsten online kaufen. Auch als Informationsquelle über aktuelle Produkte werde das Internet immer beliebter. Ein genauerer Blick auf den TV-Markt zeigt laut Giuriato, dass grössere Geräte und Premium-Produkte gefragt sind. Die Nachfrage nach LCD-Geräten gehe hingegen zurück. Insgesamt soll der Markt für Fernsehgeräte bis Ende des Jahres mit minus 5 bis 6 Prozent leicht zurückgehen.