Partner AVent im Papiersaal

Die Pro-AV-Szene tauscht sich über die Zukunft von Konferenz-Lösungen aus

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von Lia Perbo und yzu

Shure hat zu einem Partner-Event geladen: Im Zürcher Papiersaal zeigten Partner des Herstellers ihre Produktpalette für Konferenzräume und tauschten sich mit Kollegen und potenziellen Kunden aus. Zudem zeigte ein Vertreter von Microsoft, was Teams für besonders effiziente hybride Sitzungen bereithält.

Die Pro-AV-Branche traf sich im Papiersaal im Zürcher Sihlcity zum Netzwerkevent. (Source: Netzmedien)
Die Pro-AV-Branche traf sich im Papiersaal im Zürcher Sihlcity zum Netzwerkevent. (Source: Netzmedien)

Lösungen für Konferenzräume geniessen - nicht zuletzt seit der Covid-Pandemie - grosse Nachfrage. Der Trend zu flexiblem Arbeiten und damit hybriden Meetings hält an. Welche Technologien, Produkte und Software es dafür auf dem Schweizer Markt gibt, zeigte Shure im Rahmen seines Partner-"AVent" am 27. Juni im Papiersaal in Zürich. An ihren Ständen präsentierten Crestron, Vuwall, Holzmedia, Vogel’s, Sharp NEC, Shure, Fohhn, Wolfvision, Epson, Unilumin, Gude und Easescreen ihre Highlights. Einen vorsichtigen Blick in die Zukunft wagte zudem Robert Zimmermann von Microsoft Schweiz in seinem Vortrag zu intelligenten Meetingräumen. 

Ein produktives hybrides Meeting zu führen, stelle für viele Unternehmen eine Herausforderung dar, leitete Zimmermann ein. Mitarbeitende seien oftmals an verschiedenen Orten verstreut - "Leute kommen zu spät, sehen einander nicht oder hören das Gesagte mehr schlecht als recht". Die vorgestellten Hardware-Lösungen der Partner seien essenziell. Doch auch die Software müsse stimmen. Deshalb verfolge Microsoft mit seinem Meetingtool Teams das Ziel, immersive und inklusive Sitzungen zu ermöglichen - ganz nach dem Motto "see and be seen". Dafür brauche es etwa intelligente Kameras, sinnvoll platzierte Mikrofone und die richtige Form sowie Anordnung von Konferenztischen. "Unsere Tests im Redmonder Entwicklerlabor haben gezeigt, dass rechteckige Tische schlecht geeignet sind, um die Gesichter sämtlicher Teilnehmenden einzufangen. Dreieckige oder runde Tische funktionieren viel besser", sagte Zimmermann. 

Robert Zimmermann steht hinter einem Rednerpult in einem industriellen Saal, man sieht verschwommen ein paar HinterköpfeRobert Zimmermann, Senior MTC Architect, Microsoft. (Source: Netzmedien)

Ferner habe Microsoft künstliche Intelligenz in Teams eingebaut, um Online-Sitzungen immersiver zu machen. Spacial Audio erlaube es etwa, die Stimmen von sprechenden Personen aus ihren relativen Positionen auf dem Bildschirm zu hören. "Intelliframe" liesse automatisch zwischen Laptopkamera und Raumkamera wechseln, damit man jederzeit alle Reaktionen mitbekomme. "Das werden nicht alle Menschen wollen, sollte aber in offenen Meetingkulturen selbstverständlich sein", sagte Robert Zimmermann. Ein weiteres Feature sei Voice and Face Identity: Damit speichere Teams ein persönliches Sprachprofil von Personen und erkenne diese dann automatisch, wenn sie sprechen. Dies sei besonders nützlich, um sich im Transkript des Meetings zurechtzufinden: Auch dort seien dann die Namen der jeweiligen Sprecher oder Sprecherinnen ersichtlich. Daraus könne Copilot - der KI-Assistent von Microsoft - ganz einfach die wichtigsten Punkte aus dem Meeting extrahieren und nach Belieben aufbereiten. "So können wir Meetings wieder effizient machen", so Zimmermann. 

Was Momos mit AV zu tun haben und wie Displays null Watt Strom verbrauchen können

Die nötige Hardware stellten die Shure-Partner aus. Von intelligenten Kameras oder Türschildern über Medienmöbel bis zu Videowand-Steuerungssystemen gab es die ganze Bandbreite von AV-Konferenzraumlösungen zu entdecken. 

Beim Shure-Stand kamen Interessierte etwa in den Genuss einer Demonstration der individuell steuerbaren Deckenmikrofone, dank derer man gewisse Teile eines Raums komplett aus einer Aufnahme entfernen kann. Ebenfalls nützlich für hybride Meetings könnte Shures "Denoiser"-Technologie sein, die störende Geräusche wie Tastaturtippen herausfiltert.

Der Shure-Stand mit vielen Mikrofonen auf einem Tisch, davor stehen ein paar Männer und diskutierenAm Shure-Stand gab es Mikrofone zu beäugen. (Source: Netzmedien)

Sharp nutzte die Gelegenheit, um seine energieeffiziente Produktpalette zu zeigen. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Ein Schritt in diese Richtung sind die Epaper-Displays, die statische Inhalte ohne Stromzufuhr rund um die Uhr darstellen. Ebenfalls zeigte der Hersteller, wie viel Strom LED-Displays verbrauchen. Ein Effekt, der oft unterschätzt werde: Die Auswahl der Inhalte. Verwendet man für eine Präsentation etwa einen schwarzen Hintergrund mit heller Schrift statt umgekehrt, sinkt der Stromverbrauch um bis zu 50 Prozent. Dies sei auch in Meetings relevant, denn immer mehr Konferenzräume seien mit LED-Wänden ausgestattet. 

Der Sharp-Stand mit Monitoren, Plüschtieren, einem Projektor mit durchsichtiger Hülle damit man reinsieht und verschiedenen LED-DisplaysSharp präsentierte verschiedene energiesparende Displays und einen Projektor. (Source: Netzmedien)

Am Stand von Vogel’s gab es Momos. Wer allerdings asiatische Teigtaschen erwartete, wurde enttäuscht. "Momo" nennt der deutsche Anbieter für AV-Montagelösungen sein flexibles Monitor-Mount-System, mit dem sich Bildschirme beliebig in sämtliche Richtungen ziehen, drehen und verstellen lassen. Der stärkste Artikel sei ein Liftsystem, das Grossbildschirme mit 80 Millimetern pro Sekunde auf- und abbefördert. Ein grosser Fortschritt - waren es vor einem Jahr mit 36 Millimetern pro Sekunde noch weniger als die Hälfte. 

Drei ausgestellte Monitore mit dem flexiblen Arm, darauf steht "Vogel's"An die flexiblen Monitor Mounts von Vogel's können Bildschirme jeglicher Marken angebracht werden. (Source: Netzmedien)

Die anwesenden Partner zeigten mit ihrer breiten Produktpalette auf, welche vielfältigen Möglichkeiten Unternehmen bei der Ausstattung von Konferenzräumen haben. Im Gespräch zeigten sich fast alle Partner zufrieden mit dem Netzwerkanlass. Weniger begeistert dürfte sie die Prognose von Robert Zimmermann haben: "In Zukunft werden Meetings immer häufiger im vollständig virtuellen Raum stattfinden. Dann spielt es keine Rolle, ob ich schon einen Sitzungsmarathon hinter mir habe und müde aussehe. Mein Avatar braucht keinen Schlaf." Microsoft biete mit "Mesh" immersive 3-D-Welten an, in denen man sich treffen und Sitzungen abhalten könne. Ob Unternehmen offen seien für eine komplett virtuelle Welt, sei eine Frage der Kultur - und des Altersdurchschnitts. Er ist sich aber bewusst: "Es gibt Leute, die denken, wir hätten einen Vogel". 

Ob Vogel oder nicht - mit neuartigen Konferenztechnologien ist Microsoft nicht allein. Lesen Sie hier, welche Neuheiten es in diesem Bereich sonst noch gibt.

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