Update: Bundesrat verlängert UKW-Konzessionen um zwei Jahre
Der Bundesrat verschiebt die UKW-Abschaltung - schon wieder. Bis Ende 2026 erstreckt sich die neue Frist. So soll die Radiobranche mehr Zeit für die Digitalisierung ihres Betriebes erhalten.
Update vom 25.10.2023: Das Hin- und Her um den UKW-Ausstieg nimmt kein Ende. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 25. Oktober 2023 beschlossen, die UKW-Funkkonzessionen bis Ende 2026 zu verlängern. Es soll sich dabei um die letztmalige Fristverlängerung handeln, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) mitteilt. Eigentlich sollten die hiesigen Radiosender schon seit Anfang 2023 nur noch digital senden. Doch es kam gleich mehrmals anders, wie Sie hier nachlesen können.
Durch die Anpassung der Verordnung über die Nutzung des Funkfrequenzspektrums können Radiobetreiber UKW für zwei weitere Jahre nutzen. Wie das Bakom weiter schreibt, erhält die Radiobranche so die gewünschte Flexibilität, um den Migrationsprozess vom analogen zum digitalen Radio erfolgreich abzuschliessen.
Zustimmung wird der Bund für diese Entscheidung nicht von allen Seiten ernten. Die Union nicht-gewinnorientierter Lokalradios (Unikom) sprach sich bereits im April gegen eine erneute Verschiebung des UKW-Ausstiegs aus. Wie die Unikom damals mittelte, ist die UKW-Abschaltung existenziell für die zahlreichen in der Union vereinten DAB+ Radios.
Originalmeldung vom 14.07.2023:
UKW soll bis 2026 bleiben
Die Abschaltung des UKW ist schon länger geplant, wie CEtoday schon ausgiebig berichtet hat. Nun hat laut "persoenlich.com" das Departement für Umwelt, Verkehr Energie und Kommunikation (UVEK) unter Medienminister Albert Rösti dem Rundfunk eine neuerliche Fristerstreckung bis Ende 2026 zugestanden. Über eine allfällige Verlängerung entscheide letztlich der Bundesrat, kommentierte der BAKOM-Sprecher Francis Meier eine Anfrage von "persoenlich.com". Die Radioverbände seien über die Verlängerung informiert worden und das BAKOM arbeite an einer entsprechenden Verordnungsrevision.
Ganz ohne Kontroverse sei laut "persoenlich.com" dieser Entscheid nicht. Die Union nicht-gewinnorientierter Lokalradios (Uikom) forderte eine planmässige Abschaltung des UKW-Rundfunks per Ende 2024 als im April bekannt wurde, dass das BAKOM eine mehrjährige Übergangsphase für UKW in Betracht ziehe. So schickte die IG Radiovielfalt einen von über 40 Radioveranstaltern unterzeichneten offenen Brief an Albert Rösti mit der Bitte, die Migration von UKW auf DAB+ bis Ende 2024 marktstimulierend durchzuziehen.
Eine Studie des Bundesamts für Statistik zeigt, dass die Radio- und TV-Nutzung in der Schweiz stetig sinkt. Mehr Infos zur Studie finden Sie hier.