Schweizer Detailhandel schliesst das Jahr leicht im Minus ab
Gemäss dem Markt Monitor von GfK schliesst der Schweizer Detailhandel das Jahr 2022 mit einem Minus von 2,9 Prozent ab. Der Grossteil des Rückgangs stammt aus der Sparte Food / Nearfood. Die Märkte für Heimelektronik und Einrichtung sinken ebenfalls leicht.
Der Schweizer Detailhandel schliesst das Jahr 2022 mit einem Umsatzminus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Dies geht aus dem GfK Markt Monitor für das abgelaufene Kalenderjahr hervor. Damit hat der Markt zum Jahresende noch einmal zugelegt. Zum Abschluss des dritten Quartals lag der hiesige Detailhandel nämlich noch 3,5 Prozent hinter dem Vorjahr. Verglichen mit der Zeit vor der Pandemie stünde der Schweizer Detailhandel per Ende des Jahres bei einem Umsatzplus von fünf Prozent, schreibt GfK.
Das Gros des Umsatzrückgangs stammt gemäss dem Bericht aus dem Bereich Food beziehungsweise Nearfood. Hier schlägt ein Minus von 3,7 Prozent zu Buche. Die Sparte Nonfood verliert hingegen nur 1,7 Prozent im Vergleich zu Vorjahr. Die Auswirkungen der Pandemie würden sich immer schwächer auf den Markt auswirken, schreibt das Marktforschungsinstitut. Dafür seien die Energiekrise, die Teuerung und der Krieg in der Ukraine hinzugekommen. "Schweizerinnen und Schweizer geben in allen Bereichen Geld aus, doch bei sehr grossen Investitionen ist eine zurückhaltende Nachfrage zu beobachten", zieht GfK Bilanz.
Wertmässige Entwicklung des Schweizer Detailhandels 1. bis 4. Quartal 2022. (Source: GfK)
Einrichtung und Heimelektronik weiter rückläufig, Online-Shopping im Trend
Laut GfK verlief der Markt für Einrichtung auch im vierten Quartal rückläufig. Warengruppen im Bereich DIY hätten jedoch durch Unsicherheiten in puncto Energie eine stärkere Nachfrage erlebt, darunter Brennholz, Kompressoren und Generatoren sowie Solarinstallationen. Auffällig sei auch ein Rückgang der Nachfrage nach Weihnachtsbeleuchtungen und Feuerwerken.
Im Bereich der Heimelektronik zeigt sich ein ähnliches Bild. GfK führt die dortige Umsatzflaute auf den erhöhten Preisdruck und sehr volle Lager zurück.
Das Online-Shopping bleibe hingegen stark im Trend, der Online-Markt liege nur knapp unter dem Vorjahr. Die starken Wachstumsraten der letzten Jahre seien jedoch unerreichbar, schreibt das Institut.
Die Expertengruppe Konjunkturprognosen berichtet für das abgelaufene Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2 Prozent und bestätigt damit ihre Vorhersage. Im Jahr 2023 soll die Schweizer Wirtschaft nur um 1 Prozent anwachsen. Für das Jahr 2024 prognostiziert die Expertengruppe ein Wachstum von 1,4 Prozent. Diese Prognose geht gemäss den Experten auch davon aus, dass eine Energiemangellage sowohl im laufenden als auch im kommenden Winter ausbleibt.
Übrigens: In der Schweizer Haushaltsgerätebranche geht man davon aus, dass die Konjunktur bereits im vierten Quartal 2022 die Talsohle erreicht hat. Für das erste Quartal 2023 erwartet der Fachverband FEA dementsprechend eine positive Entwicklung. Lesen Sie hier mehr dazu.