Credit Suisse Retail Outlook

Keine Corona-Sondereffekte mehr: Umsatzrückgänge im Schweizer Detailhandel

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von Redaktion Werbewoche, yzu

Credit Suisse und das Beratungsunternehmen Fuhrer & Hotz haben ihre jährliche Studie über die Perspektiven des Schweizer Detailhandels vorgelegt. Es zeigt sich: Die Pandemie-Effekte verblassen.

(Source: Blake Wisz / Unsplash)
(Source: Blake Wisz / Unsplash)

Trotz robustem Arbeitsmarkt und Zuwanderung verzeichnete der Detailhandel im Jahr 2022 ein rückläufiges Umsatzwachstum, da sich die Branche mit dem Verblassen der Pandemie-Sondereffekte konfrontiert sah. Zudem machten den Detailhändlern Rekrutierungsschwierigkeiten und Arbeitskräftemangel zu schaffen. Fehlende Brancheneintritte und mangelnde Nachwuchskräfte belasten derzeit die Personalsituation. Die Studienautoren erwarten im kommenden Jahr ein Non-Food-Umsatzwachstum von rund 0.8 Prozent sowie eine Umsatzsteigerung im Food-/Near-Food-Bereich um etwa 2.1 Prozent.

Die Schweizer Wirtschaft zeigte sich im 2022 durchaus widerstandsfähig gegenüber dem schwierigen globalen Umfeld – der resiliente Arbeitsmarkt und die Zuwanderung stützten den Konsum. Doch der Detailhandel sah sich mit dem Verblassen der Pandemie-Sondereffekte konfrontiert. Dadurch verzeichnete die Branche nach zwei pandemiebedingt starken Jahren einen Umsatzrückgang. Nach wie vor lagen die Detailhandelsumsätze aber über den Werten vor der Pandemie. Besonders jene Segmente, die von den Umständen der Pandemie profitieren konnten, büssten ohne diese Sondereffekte an Umsatzwachstum ein. Dazu gehörte allen voran der Bereich Food-/Near-Food. Das Non-Food-Segment hielt sich vergleichsweise besser, gestützt durch den Nachholkonsum insbesondere im Bereich Freizeit.

Digitale Kompetenzen stützen Online-Handel

Der Online-Handel konnte im letzten Jahr die hohen Wachstumsraten der beiden Vorjahre nicht erreichen, die Umsätze blieben jedoch auf hohem Niveau. Dazu beigetragen haben nicht zuletzt die erweiterten digitalen Kompetenzen und Interessen der Konsumentinnen und Konsumenten. Aufgrund der besonderen Umstände der Pandemie und der damit verbundenen Anreize des Online-Handels haben sich diese nochmals deutlich verbessert – besonders bei der Altersgruppe 60 Jahre und älter. Auch die Nutzung der sozialen Medien hat derweil hohe Werte erreicht. Demzufolge beteiligen sich 62 Prozent der Bevölkerung an einem sozialen Netzwerk, bei den 15- bis 29-Jährigen sind es gar 91 Prozent. Dies deutet auf das Potenzial für einen weiteren, aufstrebenden Kanal des Online-Handels hin, den Einkauf via Social Media. Daher erwarten die Credit Suisse Ökonomen für 2023, dass die Umsätze im Online-Handel in der Schweiz auf rund CHF 13 Milliarden ansteigen werden.

Die gute Arbeitsmarktlage nach der Pandemie zeigt sich auch im Detailhandel: Die Arbeitslosigkeit ist rekordtief und die Anzahl offener Stellen hoch. Als Folge davon sehen sich zahlreiche Detailhändler verstärkt mit Rekrutierungsschwierigkeiten und Arbeitskräftemangel konfrontiert.

Für das neue Jahr erwarten die Experten, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamen dürfte. Eine weiterhin stabile Arbeitsmarktlage, ein leichtes Reallohnwachstum sowie die Zuwanderung sollten jedoch die Detailhandelsumsätze stützen. So dürften die nominalen Umsätze im Food/Near-Food-Bereich um rund 2.1 Prozent zunehmen, nicht zuletzt aufgrund der erwarteten Teuerung (+1.6  Prozent). Über alle Non-Food-Segmente hinweg rechnen die Ökonomen der Credit Suisse mit einem Umsatzwachstum von rund 0.8 Prozent. Zudem dürfte die Umsatzverlagerung vom Offline- zum Onlinekanal weiterhin wichtig bleiben.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Werbewoche.ch.

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