Schweizer Bevölkerung kauft lieber neue Smartphones

In puncto Nachhaltigkeit bei Smartphones lassen Schweizerinnen und Schweizer auf ihre Worte eher selten Taten folgen. Die durchschnittliche Gerätenutzungsdauer beträgt hierzulande nur etwas über zwei Jahre, wie aus der Comparis Smartphone-Studie 2022 hervorgeht. Das Marktforschungsinstitut Innofact führte die Umfrage für Comparis im Oktober 2022 durch und befragte 2100 Personen in der gesamten Schweiz.

Die grosse Mehrheit der Smartphone-User nutzt ihr Gerät weniger als drei Jahre. 30,9 Prozent der Befragten besitzen ihr Gerät nur etwa zwei Jahre lang. Nur halb so viele haben das Smartphone ein Jahr länger im Einsatz (15,2 Prozent). Der Anteil User, die ihr Gerät ein Jahr oder sogar weniger als ein Jahr lang brauchen, ist mit 21,3 bzw. 20,9 Prozent hoch.

Laut Umfrage geben 44,6 Prozent der Befragten an, sich in den nächsten 12 Monaten ein neues Smartphone kaufen zu wollen. Auffällig ist, dass darunter mehr Apple-Käuferinnen und -Käufer sind (48,4 Prozent) als Android-User (41,6 Prozent). Im Vergleich sind zudem mehr Westschweizerinnen und Westschweizer (47,9 Prozent) zu einem Neukauf bereit, als Personen in der Deutschweiz (44,1 Prozent) oder im Tessin (36 Prozent).

Jüngere Menschen lassen sich eher dazu verleiten, das Portemonnaie zu zücken. 48 Prozent der 18- bis 35-Jährigen und 48,8 Prozent der 36- bis 55-Jährigen sind laut eigener Aussage bereit, für ein neues Gerät Geld auszugeben. Bei Personen im Alter von 56 Jahren und mehr liegt der Anteil noch bei 34,6 Prozent.

Nachhaltigkeit beim Smartphonekauf sieht anders aus: Rund 91 Prozent wollen kein Occasiongerät kaufen. Anders gesagt wird nicht einmal jedes zehnte Smartphone gebraucht gekauft. Gerade darum sei es wichtig, “alte Geräte wieder ins Geschäft zurückzubringen, um sie rezyklieren zu lassen”, sagt Digitalexperte Jean-Claude Frick.

Hohe Zahlungsbereitschaft

Die Zahlungsbereitschaft in der Schweiz hat dieses Jahr trotz Teuerung zugenommen. 2022 sind Smartphone-User bereit gewesen, im Schnitt 555 Franken für ein neues Gerät auszugeben. Im Jahr 2019 waren es noch rund 431 Franken. Diese Spendierfreudigkeit lasse sich jedoch auf die hohen Preise der jeweiligen Flagship-Produkte der Hersteller zurückführen. Aber auch der Leistungsumfang der Geräte nehme laufend zu. Ein frischer Akku und ein Gerät mit aktuellen Updates seien vielen wichtiger.

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