Shure feiert mit Partnern eine Schweizer Premiere
Zum ersten Mal hat Shure ins JED Events in Schlieren geladen. Gemeinsam mit acht Partnern zeigte der Hersteller, welches die Produkt-Highlights im Bereich Medientechnik sind. Zudem spielten Basilikum und Plastik aus dem Ozean am Event eine Rolle.
Wenn in Schlieren plötzlich mehrere Personen mit Basilikum-, Thymian-, und "Peterli"-Pflanzen die ehemalige NZZ-Druckerei verlassen, dann waren sie am Partner-Event von Shure. Der Audiotechnik-Spezialist hatte Systemintegratoren, Planer und Endkundinnen und Endkunden am 29. und 30. Juni zum "Tag der Medientechnik" ins JED Events eingeladen. An mehreren Ständen präsentierten Shure, Crestron, Epson, Fohhn, Holzmedia, Netgear, Sharp NEC, Unilumin und Wolfvision ihre Neuheiten und Produkt-Highlights. Laut Felix Alpstäg, Senior Manager, Sales & Marketing Development bei Shure, war der Event eine "absolute Schweizer Premiere".
Eines der ausgestellten Highlights war eine mögliche Installation für Meetingräume, bei der mehrere Produkte der anwesenden Aussteller zum Einsatz kamen. Sie bestand unter anderem aus einem Display von Sharp NEC, Lautsprechern von Fohhn, einem Multimedia-Möbel von Holzmedia, der Betriebsmanagement-Plattform Xio Cloud von Crestron sowie Software und Deckenmikrofon von Shure. Felix Alpstäg demonstrierte, welche Funktionen das Shure-Mikrofon-Array abdeckt.
Felix Alpstäg (rechts) und Christoph Neumeyer von Shure zeigen die Installation für Meetingräume. (Source: Netzmedien)
So kann das Mikrofon mit KI-Unterstützung störende Geräusche herausfiltern. Weder das Klappern der Tastatur noch das Klicken des Kugelschreibers waren zu hören, sobald die Funktion aktiviert war. Ausserdem können Nutzerinnen und Nutzer damit bestimmte Zonen definieren, in denen das Mikrofon Geräusche ausblenden soll. Auch das funktionierte bei der Demonstration tadellos. Das Gerät merke zudem automatisch, wenn jemand spricht und verfügt über bis zu acht separat steuerbare Abnahmezonen zur Anpassung an die Position der Meetingteilnehmenden. Shure nehmen man häufig gar nicht wahr, sagte Alpstäg. "Wir sind die Firma im Hintergrund, die dafür sorgt, dass alles funktioniert."
In einem zweiten Raum hatte Shure noch einen separaten Stand, an dem mehrere Mikrofone des Herstellers und weitere Lösungen für Meetingräume ausgestellt waren.
Eine Firma mit zwei Marken
In besagtem Raum befand sich auch der Stand von Sharp NEC. "Wir zeigen an diesem Event eine Firma mit zwei Brands", sagte Georg Blunschi, Regional Sales Manager Schweiz bei Sharp NEC Display Solutions Europe. Per 1. April 2022 vereinte Sharp NEC Display Solutions Europe das gesamte visuelle Display-Sortiment der beiden Marken Sharp und NEC unter einem Dach, wie Sie hier lesen können.
Georg Blunschi, Regional Sales Manager Schweiz bei Sharp NEC Display Solutions Europe. (Source: Netzmedien)
Sharp NEC zeigte unter anderem ein Signage-Display für den Retail. Was die Signage-Displays des Herstellers ausmacht, ist laut Blunschi, dass sie über Raspberry Pis verfügen. "Das macht unsere Displays modular", erklärte Blunschi. Denn was an einem Display am ehesten veralte sei der Prozessor "und bei uns kann man den auswechseln". Weiter zeigte Sharp NEC, was mit Airserver möglich ist. Die kleine Box ermöglicht Screen Mirroring sowie das kabellose Teilen von Inhalten von Geräten wie Smartphones, Tablets, Laptops und Co. Dazu seien keine zusätzlichen Apps oder Dongles nötig.
Die Maskottchen am Sharp-NEC-Stand sind nicht nur niedlich, sondern reinigen auch Bildschirme. (Source: Netzmedien)
Laut Blunschi sind in der Schweiz insbesondere die Displays des Herstellers gefragt. Und das "weil wir nachhaltig sind und immer wieder Green Awards gewinnen". 98 Prozent der in den Displays verbauten Komponenten seien recycelbar. "Zudem halten sie lange."
Epson macht aus schwarz bunt
Bunt zu und her ging es bei Epson. Am Stand des japanischen Herstellers projizierte ein 20'000 Lumen starker Projektor Kunstwerke auf eine schwarze Leinwand. Das Modell EB-PU2220B sei der kleinste und leichteste 20'000-Lumen-Projektor, den es momentan auf dem Markt gebe. Wie Christoph Cudek von Epson erklärte, ist das Gerät 70 Prozent kleiner und 50 Prozent leichter als sein Vorgänger. Eine schwarze Leinwand wählte Epson für die Projektion, um die Kontraste der Bilder besser zu zeigen. Laut Cudek würde sich eine solche Leinwand besonders für die Anwendung an Kunstausstellungen, in Theatern, an Messen und Events sowie an anderen Arten von Ausstellungen eignen. "Für Office-Anwendungen, um beispielsweise eine Excel-Tabelle zu projizieren, eignet sich eine weisse Leinwand aber besser", sagte der Epson-Mitarbeiter.
Von links: Peter Simon und Christoph Cudek von Epson. (Source: Netzmedien)
Abgesehen von weiteren Projektoren, gab es auch bei Epson mit dem ELPWP20 Wireless ein kabelloses Präsentationssystem zu sehen. Ebenfalls eine kleine Box. Dazu heisst es: "Dank Plug-and-Play lassen sich Inhalte auf praktisch jedes Anzeigemedium übertragen."
Ganz viel LED
Konkurrenz - jedenfalls wenn es um den farbenfrohen Auftritt geht - machte Epson der chinesische LED-Spezialist Unilumin. Bunt leuchtete unter anderem das Rental-Display Upad IV mit einem Pixelpitch von 2,6. Wie Florian Schwarz von Unilumin erklärte, ist das Upad IV insbesondere für Festivals und Konzerte gedacht, da sie es sich schnell auf- und abbauen lässt.
Florian Schwarz von Unilumin. (Source: Netzmedien)
Zudem zeigte Schwarz noch die Full-HD-Wall Umini 1.2 mit einem Pixelpitch von 1,2 Millimetern. Das Display sei mit einer neuen Technologie hergestellt worden, die dafür sorge, dass die Oberfläche komplett glatt ist. Die LEDs werden laut Schwarz hier gepresst und dann mit einer Schicht aufgetragen. Dadurch haben sie einen geringeren Energieverbrauch (minus 30 Prozent), bieten bessere Schwarzwerte und haben einen grösseren Betrachtungswinkel - von 180 Grad. Wie Schwarz noch anfügte, hat Unilumin einen Showroom in Nürtingen (Deutschland), wo Integratoren mit ihrer Kundschaft vorbeikommen und sich weitere Produkte ansehen können.
Musiker Tobias Jensen unterhielt die Besuchenden zwischendurch. (Source: Netzmedien)
Ein Hardware-Hersteller, der immer mehr auf Software setzt
"Auch wir als klassischer Hardware-Hersteller beschäftigen uns immer mehr mit Software", sagte Sandro Amrein, Business Develompment Manager bei Crestron und demonstrierte, was mit der Xio Cloud des Unternehmens möglich ist. Die Betriebsmanagement-Plattform erlaube Zugriff auf die gesamte Arbeitsplatztechnologie. So zeigte Amrein, wie er von seinem Bildschirm aus auf das Display auf der anderen Seite des Raums zugriff.
Sandro Amrein, Business Develompment Manager bei Crestron (rechts). (Source: Netzmedien)
Wie Daniel Werder, ebenfalls von Crestron, erklärte, erhält der Hersteller momentan in erster Linie Anfragen für Lösungen im Bereich hybride Meetings. Auch drahtlose Präsentationssysteme - ja, die kleinen Boxen - seien auf dem Markt gerade sehr gefragt. "Crestron ist ein Brand, der Komplettpaket anbietet für Steuersysteme und Videokonferenzsysteme - wir bieten die ganze Palette", ergänzte Werder.
Daniel Werder von Crestron. (Source: Netzmedien)
Holz trifft auf Multimedia
Nicht auf LED-Technologie, sondern auf Holz, setzt Holzmedia. Das deutsche Unternehmen stellt Möbel speziell für die Integration von Displays und Medientechnik her. Wie CEO Manuel Holz sagte, konzentriert sich die Firma momentan in erster Linie auf das Thema New Work. "Das Büro wird anders, das merkt man momentan. Es geht ums Gestalten von Räumen für die agile Kommunikation in Unternehmen." Für Holzmedia beinhalte das Thema New Work die drei Punkte ganzheitliche, repräsentative Lösungen, skalierbare und standardisierbare Lösungen und Nachhaltigkeit.
Manuel Holz, CEO von Holzmedia. (Source: Netzmedien)
Zu ersterem sagte Holz: "Möbel und Technik kommen zusammen und bilden eine Lösung. Kabelführung, Zuluft, Abluft, an das ist alles gedacht." Der Hersteller habe Möbel für Konferenzräume, Schulungsräume etc. im Angebot. Für kleinere Räume habe der Anbieter ausserdem ein modulares System - eine Art "Lego-Baukasten". Mit diesem kann sich die Kundschaft die passenden Elemente für ihre Konferenzkamera, Lautsprecher und Co. zusammenstellen. Zum Thema Skalierbarkeit erklärte der CEO, dass es in seinem Unternehmen für jede Anwendung ein passendes Produkt gebe. Bezüglich Nachhaltigkeit sagte er, dass Holzmedia zu 95 Prozent mit Holz arbeitet. Produziert werde in Deutschland. Muss eine neue Blende her, weil zum Beispiel die Soundbar ersetzt wird, braucht die Kundschaft laut dem gelernten Schreiner kein neues Möbel. Stattdessen kann sie lediglich das Element, in dem die Soundbar integriert war, ersetzen.
Switches speziell für Pro-AV
Netgear kommt eigentlich aus der IT. Der Spezialist für Switches bietet laut Michael Schäfer, Country Manager bei Netgear Schweiz, seit rund zwei Jahren aber auch spezifische Pro-AV-Switches an. Diese funktionierten direkt aus der Schachtel via Plug-and-play mit allen Pro-AV-Produkten über IP (Internet Protocol). Das US-amerikanische Unternehmen biete auch WLAN-Lösungen oder die Orbi-Mesh-Lösung. Zudem sprach Schäfer die LTE-Router des Herstellers an. Diese stellen eine Internetverbindung über das Mobilfunknetz her. "Überall da, wo man Handy-Empfang hat, hat man damit ein Netzwerk".
Michael Schäfer, Country Manager bei Netgear Schweiz. (Source: Netzmedien)
Fohhn beschallt Meetingräume, Freizeitparks, Kirchen und mehr
Der deutsche Audio-Hersteller Fohhn ist nicht nur in Meetingräumen anzutreffen - auch wenn das Thema für ihn momentan ebenfalls aktuell ist. Laut Chris Filter von Fohhn stellt das Unternehmen auch Lautsprecher für Livebeschallung, Oper und Theater, Freizeitparks, Kirchen sowie für Flughäfen und Bahnhöfe her. Seit dem 1. September sei Fohhn zudem mit einer eigenen Niederlassung in der Schweiz vertreten. "Für uns ist der Event daher eine super Gelegenheit, uns auch in der Schweiz zu präsentieren", sagte Filter.
Chris Filter, Leiter Niederlassung Schweiz von Fohhn. (Source: Netzmedien)
Kollaborationstool für die Uni
Wolfvision hat sich auf Dokumentenkameras und Visualizer spezialisiert. Und genau das zeigte der Hersteller aus Österreich auch an seinem Stand. Zudem gab es ein Kollaborationstool für Bildungsinstitute zu sehen. Georg Gelley von Wolfvision zeigte auch gleich, wie Dozierende damit Inhalte an Studierende freigeben und auch gleich die Arbeit der Studierenden mitverfolgen können.
Der Stand von Wolfvision. (Source: Netzmedien)
Pflanzen statt USB-Sticks
Und was ist jetzt mit den Pflanzen? Die verteilte Shure an alle Besuchenden. "Wir wollten Ihnen nicht den 27. USB-Stick oder die 23. Powerbank schenken", sagte Felix Alpstäg. Zudem passten die Pflanzen zum Konzept. Denn das Unternehmen entschied sich, statt eines Gastgeschenks eine Spende an MBRC the Ocean zu machen. "Ganz ohne etwas wollten wir Sie aber nicht nach Hause schicken." Die Organisation MBRC the Ocean sammelt Plastik aus dem Meer und verwertet ihn weiter. So wurden auch die Bändel, an denen die Namensschilder aller Besuchenden - die übrigens aus Samenpapier waren - aus Ozeanplasitk gefertigt. Während des Events zeigten die Veranstalter ausserdem ein Videointerview mit MBRC-the-Ocean-CEO Sven Jacobi. Jacobi gründete vor rund 15 Jahren das auf Aussenwerbung spezialisierte Unternehmen Neo Advertising und leitete es bis 2020.
Die Teilnehmenden nutzten den Event zum Austausch. (Source: Netzmedien)
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