IGEM Digimonitor 2021

Trotz Tiktok, Netflix und Co. nutzt die Bevölkerung TV und Radio stark

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von Redaktion Werbewoche

Täglich nutzen noch immer zwei Drittel der Schweiz das Radio oder sehen fern - Social Media und Digitalisierungsschub zum Trotz. Zu diesem Ergebnis kommt der IGEM Digimonitor.

(Source: brat82 / Fotolia.com)
(Source: brat82 / Fotolia.com)

Der IGEM Digimonitor zeigt, dass der Corona-Effekt weiter anhält: Wie bereits 2020 haben die Einschränkungen dazu geführt, dass Schweizer und Schweizerinnen mehr auf digitale Angebote setzen. Noch immer nutzen sie aber TV und Radio in breiten Massen und häufig – zwei Drittel hören täglich Radio oder sehen fern.

Fernsehen und Radiohören können ihre Position gegenüber den digitalen Medien noch halten. (Source: IGEM Digimonitor 2021)

Der Streaminganbieter Netflix hat dem am Montag veröffentlichten Digimonitor zufolge innert eines Jahres eine halbe Million neue Userinnen und User gefunden. Gemäss der jährlichen Studie kommt er in der Schweiz auf 2,8 Millionen Nutzerinnen und Nutzer – Netflix erreicht damit 42 Prozent der Bevölkerung.

Bei Youtube klicken 4,6 Millionen Personen (68 Prozent). Play Suisse, das Streaming-Angebot der SRG, erreicht 690'000 Personen (10,2 Prozent). Disney+ nutzen fast ebenso viele (650'000 oder 9,7 Prozent).

Der Digimonitor zeigt aber auch, dass klassisches Fernsehen, trotz dieses Digitalisierungsschubes, deutlich mehr Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht. 6,3 Millionen oder 94 Prozent der Bevölkerung sehen fern, und dies trotz Handy, Tablet und Laptop am liebsten auf dem bewährten TV-Apparat in der Stube.

Die Nutzung verschiedener Medien nach Alter und Geschlecht. (Source: IGEM Digimonitor 2021)

Wachstum in Pandemiezeiten

Als einer der Wachstumssieger 2021 gilt die Schweizer Bezahl-App Twint. Mit ihr bezahlen inzwischen 2,8 Millionen Personen oder 42 Prozent der Bevölkerung kontaktlos.

Die App verzeichnet damit über 1 Million Nutzende mehr als 2020. Bereits vor einem Jahr hatte sich – im Zuge der Pandemie und den Hygiene-Geboten – ein kräftiges Plus ergeben.

Ebenfalls mehr als 1 Million neue Userinnen und User als ein Jahr davor verzeichnen Zoom und Microsoft Teams. Auch diese Zuwächse sind auf Corona-Effekte zurückzuführen; die Tools für Videokonferenzen sind in Zeiten von Homeoffice stark nachgefragt.

Facebook verliert bei den Jungen

Social-Media-Plattformen sind in der Schweiz unabhängig von der Pandemie beliebt: 4,2 Millionen Personen oder 71 Prozent der Bevölkerung nutzen inzwischen zumindest gelegentlich eine solche. Bei den 15- bis 24-Jährigen liegt der Anteil gar bei 99 Prozent.

Als grösste Plattform gilt nach wie vor Facebook, auf dem sich 3 Millionen Schweizerinnen und Schweizer tummeln. Bei den Jungen verliert es allerdings und ist nicht mehr die Nummer 1. Bei den 15- bis 24-Jährigen liegt nun zum ersten Mal das Videoportal Tiktok vor Facebook.

Facebook wird in der Schweiz zunehmend weniger genutzt. Instagram, Netflix und Spotify hingegen belegen die ersten drei Plätze. (Source: IGEM Digimonitor 2021)

Konkurrenz für Whatsapp

Bei den Messengerdiensten bleibt Whatsapp mit grossem Abstand Marktführer. 5,6 Millionen Personen oder 42 Prozent der Bevölkerung verschicken darüber ihre Nachrichten. Die Konkurrenten legen aber zu: Telegram kommt auf 940'000 (14 Prozent), Signal auf 860'000 (12,9 Prozent ) und die Schweizer App Threema auf 710'000 (10,7 Prozent) mindestens gelegentliche Nutzer.

Knapp 30 Prozent der Bevölkerung nutzt damit gemäss Digimonitor mindestens einen dieser alternativen Dienste. Aber auch bei Personen, die eine Alternative runtergeladen haben, bleibt Whatsapp dennoch der Hauptmessenger.

Der Messengerdienst Telegram wird stärker im Tessin (17,4 Prozent) und in der Romandie (16,2 Prozent) als in der Deutschschweiz (13,1 Prozent) genutzt. Dagegen hat Threema fast nur User in der Deutschschweiz: 13,4 Prozent gegenüber 3,7 Prozent in der Romandie und 3,4 Prozent im Tessin. Whatsapp wird in allen Sprachregionen stark genutzt.

Threema ist vor allem in der Deutschschweiz verbreitet. (Source: IGEM Digimonitor 2021)

Dieser Artikel erschien zuerst bei "Werbewoche".

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