Foto Video Zumstein beantwortet Kundenfragen in der Beratungsbox
Der zweite Lockdown stellt viele Händler vor Herausforderungen. Dass Beratung vor Ort trotz Coronamassnahmen möglich ist, zeigt ein Fachhändler aus Bern. Foto Video Zumstein hat vor seinem Ladenlokal eine Beratungsbox eingerichtet, von der aus Kundinnen und Kunden ihre Fragen stellen können.
Wie momentan fast alle Händler in der Schweiz, darf auch das Fachgeschäft Foto Video Zumstein seine Kundschaft nicht mehr im Laden beraten. Der Fachhändler hat aber eine kreative Lösung gefunden, wie er die Massnahmen des Bundes umsetzen und trotzdem Beratung anbieten kann. Seit Montag (25. Januar) steht vor dem Geschäft in Bern eine Beratungsbox. Bei der Box handelt es sich um eine Bürokabine, die eigentlich für Grossraumbüros gedacht ist. Wie Foto-Video-Zumstein-Geschäftsleiter Mario Wüest auf Anfrage erklärt, habe man die Kabine kurzerhand selbst zur Beratungsbox umgebaut. "Mit Videoaufnahmen und Streaming haben wir als Fachgeschäft ja Erfahrung", sagt er.
Mario Wüest, Geschäftsleiter bei Foto Video Zumstein (Source: zVg)
Für Foto Video Zumstein sei die Beratung von Kundinnen und Kunden ein essenzieller Teil des täglichen Geschäfts. "Weil der direkte Kundenkontakt durch den Lockdown nicht mehr möglich war, fingen wir an zu überlegen, wie wir die Beratung trotzdem gewährleisten können." Noch bevor die Beratungsbox eingerichtet wurde, begann der Fachhändler darum damit, Beratung per Skype oder Facetime anzubieten. "Viele Kunden kommen aber trotzdem relativ spontan vorbei und haben dann am Click & Collect doch noch einige Fragen", sagt Wüest. Diese Kunden musste der Händler gemäss Vorschriften des Bundes bisher abweisen. "So kamen wir auf die Idee, eine Vor-Ort-Videoübertragung einzurichten."
Die Beratungsbox steht direkt vor dem Geschäft in Bern. (Source: zVg)
"Man hat uns dazu gratuliert, dass wir nicht den Kopf in den Sand stecken"
Auf die Beratungsbox stiess Foto Video Zumstein dann aber durch Zufall. Abgesehen von Filialen in Lausanne und Neuenburg betreibt der Händler auch das Selbstbedienungs-Fotostudio "photeria.ch" in Liebefeld (BE). Und dort, bei einem Möbelgeschäft ganz in der Nähe, stand besagte Box. Die Anschaffung war laut Wüest aber nicht ganz günstig. "Da sie die Box ebenfalls für eine gute Idee hielten, haben uns unsere Partner bei der Investition ein bisschen unter die Arme gegriffen", sagt er. Darum seien die Logos der Partner auch auf der Box abgebildet.
Bei Kundinnen und Kunden kommt die Beratungsbox laut dem Geschäftsleiter ebenfalls gut an. "Wir haben die Box in unserem Newsletter und auf Social Media angekündigt." So viele Reaktionen wie auf die Beratungsbox habe der Fachhändler auf Instagram noch nie erhalten. Wüest sagt: "Man hat uns dazu gratuliert, dass wir nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern lösungsorientiert weiterdenken. Viele finden es eine kreative Idee. Das hat uns natürlich gefreut."
In der Box können Kundinnen und Kunden über ein iPad mit den Mitarbeitenden des Fachgeschäfts kommunizieren. (Source: zVg)
In den ersten Tagen mit der Beratungsbox erwies sich das Konzept als erfolgreich. Kundinnen und Kunden, die sich beraten lassen wollen, müssen lediglich klingeln und ihr Anliegen schildern. Denn "die Verbindung stellen wir her", erklärt Wüest. Dem Fachgeschäft gehe es aber nicht darum, mit der Beratungsbox massenhaft Leute anzulocken. "Wir wollen schlicht den Kunden, die das Bedürfnis nach Beratung haben, eine entsprechende Möglichkeit bieten, ihre Fragen zu stellen", erklärt Wüest.
Nicht in einer Beratungsbox, sondern per Zoom bietet Nikon Fotografinnen und Fotografen aus der Schweiz momentan seine Kamerakurse an. Die Nikon-School-Angebote für DSLR und Z-Systemkameras dauern jeweils einen Tag und sind auch für Anfänger geeignet.