Prominenter Partner für Energy Vault

Tessiner Start-up will aus Wolkenkratzern Superbatterien machen

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: René Jaun

Betonblöcke, Algorithmen und die Schwerkraft gehören zum System, das Energy Vault zum Speichern und Abrufen von Energie nutzt. Nun partnert das Tessiner Start-up mit dem Architekturbüro hinter dem Burj Khalifa in Dubai, dem One World Trade Center in New York und anderen berühmten Wolkenkratzern.

Energy Vault will Wolkenkratzer in Hubspeicher-Kraftwerke verwandeln. (Source: Energy Vault)
Energy Vault will Wolkenkratzer in Hubspeicher-Kraftwerke verwandeln. (Source: Energy Vault)

Die Architekten des Burj Khalifa, des höchsten Wolkenkratzers der Welt, wollen zukünftige Gebäude in riesige Batterien verwandeln. Dazu ist das Architektur- und Ingenieurbüro Skidmore, Owings and Merrill (SOM), das auch für das One World Trade Center in New York verantwortlich zeichnet, eine strategische Partnerschaft mit dem Schweizer Start-up Energy Vault eingegangen.

Das 2017 gegründete Tessiner Jungunternehmen hat ein cleveres Konzept zur Energiespeicherung entwickelt. Dabei wird überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen durch das Hochziehen von Blöcken gespeichert. Bei entsprechender Nachfrage kann die Energie durch das Absenken der Blöcke zurückgewonnen werden. Dabei wird durch die kinetische Kraft Elektrizität erzeugt. Mithilfe proprietärer Algorithmen kalibriert Energy Vault die Speicherung und Entladung von Strom entsprechend dem Energieangebot, der Energienachfrage und den Wetterbedingungen.

Einen ersten Turm errichtete Energy Vault vor mehreren Jahren im Tessin, wie Sie hier lesen können. 2022 ging das Start-up in New York an die Börse. Seither nahm es sein erstes Schwerkraftspeichersystem in China in Betrieb. Zudem unterzeichnete es einen Lizenzvertrag über zehn Jahre mit dem GESSOL-Konsortium, um seine Technologie in 16 Ländern im Süden Afrikas einzusetzen. Des Weiteren plant Energy Vault den Bau einer Mega-Schwerkraftspeicheranlage mit einer Kapazität von mehreren Gigawattstunden in Italien.

Technologie nicht nur für Wolkenkratzer

Mit der Partnerschaft wird SOM zum exklusiven Architekten und Bauingenieur für neue Schwerkraft-Energiespeichersysteme von Energy Vault. SOM, mit dem die Schweizer Firma seit etwa zwölf Monaten zusammenarbeitet, wolle die Technologie nicht nur in seine städtischen Wolkenkratzer integrieren, sondern auch in Strukturen in natürlichen Umgebungen, wie es in einer Mitteilung heisst. Gemeinsam arbeite man an neuen Lösungen. Das Projekt namens "EVu" etwa sieht "Schwerkraft-Energiespeichersysteme" für Wolkenkratzer vor. Das Konstrukt könne Höhen von über 300 Metern oder sogar 1000 Metern erreichen, schreibt Energy Vault.

Entstehen sollen derweil neue Technologien, um Energie mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt und mit möglichst geringem Bedarf an zusätzlichen Bauten zu speichern.

"Wir freuen uns sehr über den Beginn dieser exklusiven globalen Partnerschaft mit Skidmore, Owings & Merrill, einer Firma mit einer beispiellosen Erfolgsbilanz bei der Entwicklung einiger der bemerkenswertesten Bauwerke der Welt", lässt sich Robert Piconi, CEO von Energy Vault, in der Mitteilung zitieren. "Unsere strategische Partnerschaft mit SOM eröffnet Energy Vault ein neues, milliardenschweres Marktsegment, das sich auf die Zukunft der Nachhaltigkeit bei der Planung neuer Gebäude und der Energieeffizienz konzentriert."  

 

Die Firma Scale Energy will indes bis 2030 das grösste dezentrale Batteriespeicher-Netzwerk Europas bauen. Ziel ist es, Industrieunternehmen und weitere Partner an Bord zu holen, um mit Batteriespeichern das Stromnetz zu stabilisieren und die Energiewende voranzutreiben. Mehr dazu lesen Sie hier.

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