Beko-Gerät von Interdiscount

Waschmaschinen-Scheibe explodiert, Schuld soll die Rutschmatte sein

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von Sara Meier und lha

Während des Schleuderganges zerbricht plötzlich die Scheibe einer Beko-Waschmaschine, gekauft bei Interdiscount. Laut Hersteller sei die von Interdiscount empfohlene und mitverkaufte Antirutschmatte Schuld. Auch der Hersteller unterstellt den Betroffenen eine Mitschuld.

(Source: engin akyurt / unsplash.com)
(Source: engin akyurt / unsplash.com)

Eine Familie aus St. Gallen hat sich eine Beko-Waschmaschine für knapp 500 statt 800 Franken gekauft. Um die Nachbarn vor dem Lärm der Maschine zu verschonen, kaufte die Familie zusätzlich eine von Interdiscount empfohlene vibrationsdämpfende Antirutschmatte für rund 22 Franken dazu. Einen Monat lang lief alles normal, bis eines Tages während des Schleuderganges die Scheibe der Waschmaschine explodierte, wie "SRF Espresso" berichtet. Eine Frau aus der Familie sei bei der Waschmaschine gewesen, da das Gerät vor dem Scheibenbruch wie wild gewackelt habe. Glücklicherweise wurde die Frau dabei nicht verletzt. "Ich bin voll erschrocken. So etwas habe ich noch nie gehört. Man rechnet ja auch nicht damit, besonders, weil die Maschine fast neu war", sagt die St. Gallerin gegenüber "Espresso".

Die Familie schickte Videos und Fotos des Vorfalls an Interdiscount. Der Händler leitete die Familie direkt an die Firma Schulthess weiter, welche für den Service von Beko-Maschinen in der Schweiz zuständig ist. Schulthess will laut "Espresso" keine Garantie übernehmen, da die Maschine auf einem Teppich, der von Interdiscount empfohlenen Antirutschmatte, stand. Als Antwort schickte die Frau die Quittung des Einkaufs als Beweis an das Unternehmen.

Den Techniker soll die Familie zahlen 

Nun soll die Familie Schuld am Schaden sein: Da ein Teil der Scherben auch in der Wäschetrommel lag, sehe es so aus, als hätte jemand die Scheibe von aussen mit einem Schlag zerstört, lautet die neu Antwort. Die Familie ist von dieser Begründung wenig begeistert. "Also soll jemand von uns mit dem Hammer oder so die neue Maschine kaputt gemacht haben?", zitiert "Espresso" die Konsumentin. Schulthess will der Familie einen Techniker schicken, der überprüfen soll, ob der Unfall selbstverschuldet ist. Die Kosten von 500 Franken für die Untersuchung soll aber die Familie tragen. Das lässt sie nicht auf sich sitzen und meldet sich beim Konsumentenmagazin. 

Gegenüber "Espresso" schreibt Interdiscount, dass der Fall nicht optimal verlaufen sei. Nach Rücksprache mit Beko werde man kulant sein und die Waschmaschine vor Ort austauschen. Zudem habe Interdiscount mit dem Lieferanten der Antirutschmatte Kontakt aufgenommen. Ein ähnlicher Fall sei nicht bekannt, obwohl die Matte europaweit oft verkauft werde. Interdiscount werde der Kundin das Geld für die Antirutschmatte zurückgeben und diese bei der Familie nicht mehr installieren. 

Ein anderer Interdiscount-Kunde hat Probleme mit der Grafikkarte in seinem neuen PC. Trotz der Garantie stellen sich Interdiscount und Hersteller HP quer. Mehr zu dieser Geschichte lesen Sie hier.

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