Reparatur-Odyssee

Trotz Garantie: Interdiscount und HP wollen PC nicht reparieren

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von Tanja Mettauer und msc

Ein Teenager hat sich einen teuren Computer bei Interdiscount gekauft. Nach einem halben Jahr beginnt jedoch bereits die Grafikkarte zu streiken. Interdiscount und der Hersteller HP legen sich trotz Garantie quer.

(Source: DCStudio / Freepik.com)
(Source: DCStudio / Freepik.com)

Ein PC-Kauf will wohlüberlegt sein: Verschiedene Marken, Spezifikationen und Anforderungen müssen berücksichtigt werden. Und dann sollte der Preis das Budget natürlich nicht sprengen. Ein Teenager sparte deshalb über einen längeren Zeitraum Geld, um im Dezember 2021 mit seiner Mutter einen Computer im Wert von 2700 Franken bei Interdiscount kaufen zu können. Mit dem Gerät wollte er eigentlich Videos und Livestreams produzieren. Deshalb entschied er sich für ein teures Modell mit viel Rechenleistung. 

Bereits nach einem halben Jahr entwickelte sich der Spass zum Albtraum. Wie der "Blick" berichtet, begann der leistungsstarke PC, regelmässig abzustürzen. Die Lösung hatte der 17-Jährige eigentlich gleich selbst gefunden. Die Grafikkarte war Schuld - ein Fehler, der eigentlich in der zweijährigen Garantie abgedeckt ist. 

Hersteller behandelt das Problem nicht

Als der Teenager den Computer via Interdiscount an den Hersteller HP in die Reparatur schicken liess, hätte das Problem damit erledigt sein sollen. Schade nur, dass der Hersteller die Grafikkarte nicht ersetzte oder reparierte, sondern nur das Betriebssystem aktualisierte. Auch weitere Versuche hätten keinen Erfolg gebracht. Entweder habe sich HP damit begnügt, das Betriebssystem zu aktualisieren, oder habe erst gar keine Reparatur vorgenommen. 

Interdiscount lehnte Rückerstattung (zunächst) ab

Wie der "Blick" weiter schreibt, sollte die Interdiscount-Garantie eine Rückerstattung oder einen Ersatz für das defekte Gerät berücksichtigen. Der Händler habe zunächst "eigene allgemeine Garantiebestimmungen" geltend gemacht, die der Käufer automatisch bei Bezahlung akzeptieren würde und den Ersatz abgelehnt. Dabei würde ein solcher Fall wie der des 17-Jährigen in eben jenen Bestimmungen geregelt. 

Erst als sich "Blick" einmischte und mit dem Händler Kontakt aufnahm, habe dieser eingelenkt. Interdiscount meldete sich darauf kleinlaut zurück: "Wir haben den Fall intern geprüft und verstehen die entstandene Enttäuschung der Kundin vollkommen. Für die Unannehmlichkeiten möchten wir uns gerne bei der Kundin entschuldigen." 

Vielleicht doch noch ein Happy End? 

Nach dieser Reparatur-Odyssee versuchte es der Teenager im Anschluss auf die Nachricht von Interdiscount noch ein letztes Mal. Der Sorgen-Computer machte sich ein ein weiteres Mal auf den Weg zu HP. Falls auch der letzte Versuch scheitere, so bestätigt Interdiscount gegenüber "Blick", werde der Kaufpreis zurückerstattet, falls der Defekt erneut nicht behoben werden könne. Und auch zur Zusammenarbeit mit HP hat sich der Händler geäussert: "Wir haben mit der Servicestelle Kontakt aufgenommen, um solche Fälle in Zukunft kundenorientierter lösen zu können”. HP meldete sich zu diesem Vorfall allerdings nicht zu Wort. 
Das Fazit für Mutter und Sohn ist ein ernüchterndes: "Für den Rest meines Lebens muss mir nie wieder jemand mit einer Garantieverlängerung kommen." Beide hätten das Vertrauen darin verloren - und viel Nerven und Geld in ein defektes Gerät investiert.

Auch Fust hat schon Garantiefälle abgelehnt. Als eine Frau ihre Smartwatch zurück zum Elektrohändler brachte, lehnte der Verkäufer die Rücknahme vehement ab. Alles zu diesem Vorfall lesen Sie hier

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