Wie durch Gebäudesanierung die Heizkosten sinken
Durch energetische Sanierung lassen sich Nebenkostenausgaben teilweise massiv senken. Da nach einer Sanierung auch der Mietzins steigt, bleibt am Ende jedoch nicht unbedingt mehr im Portemonnaie.
Bei der Sanierung eines Gebäudes gilt es, diverse Faktoren im Auge zu behalten. Dazu zählen insbesondere die Kosten für die Sanierung selbst, sowie die Auswirkungen auf Mietzins und Nebenkosten. "Kassensturz" hat dies unter die Lupe genommen und zeigt auf, wie gross das Einsparpotenzial gerade bei den aktuell hohen Strompreisen ist.
So wurden in Bern zwei identische, aneinanderliegende Mehrfamilienhäuser miteinander verglichen. Beide Immobilien wurden 1939 errichtet, eine erhielt eine energetische Sanierung, die andere nicht. Bei der Sanierung wurden Fassade, Dach und Kellerdecke auf Vordermann gebracht. Anschliessend wurde die Kosten für die Heizperiode 2021/2022 miteinander verglichen.
Die Kosten für das Heizen mit Gas belaufen sich im energetisch sanierten Mehrfamilienhaus auf 5218 Franken. Im nicht-sanierten Haus belaufen sich die Kosten in derselben Periode auf 12'155 Franken. Also rund 7000 Franken mehr.
Tatsächliches Einsparungspotenzial: unklar
Durch die Sanierung steigt jedoch in der Regel auch der Mietzins. Ob das durch die sinkenden Nebenkosten kompensiert wird, kann "Kassensturz" nicht klar festhalten. Laut Andreas Meyer, Geschäftsführer vom Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK), sei eine Sanierung mit einem relativen geringen Investitionsaufwand möglich. Er kenne diverse Fälle, bei denen eine Sanierung die Miete "ein bisschen erhöhen" würde, aber die Nebenkosten "markant" senken könnte.
Anders klingt es beim Mieterverband. Dort heisst es, im "günstigsten" Fall seien die Heizkosteneinsparung gleich gross wie der Mietzinsaufschlag. Es sei aber auch möglich, dass man nach der Sanierung 50 bis 100 Franken mehr Miete zahle. Bei grösseren Gebäuden und Bauten aus den 50er- und 60er-Jahren sei die Chancen jedoch hoch, dass am Schluss nicht mehr gezahlt werden muss.