Hier macht die Schüssel den Strom
Leuk TDC und CKW präsentieren die europaweit erste Photovoltaik-Anlage, die sich in einer umfunktionierten Satellitenschüssel befindet. Damit versorgt der Netzwerkdienstleister seine Rechenzentren im Wallis auf über 1000 Metern Seehöhe. Die Schüssel soll 110'00 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen.
Dutzende schneeweisse Satellitenschüsseln zieren das auf über 1000 Metern Seehöhe gelegene Rechenzentren-Areal von Leuk TDC im Kanton Wallis. Eine davon ist anders als der Rest - sie ist nämlich auf der Innenseite mit Solarpanelen bekleidet. Es ist europaweit die erste ihrer Art, wie die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) mitteilen. Die Energiefirma ist für die Umsetzung des Projekts in Leuk-Stadt verantwortlich.
Leuk TDC, ein Schweizer Netzwerkdienstleister und -anbieter, der hier seinen Sitz hat, nutze als erstes Unternehmen auf dem Kontinent eine Satellitenschüssel zur Energieproduktion, heisst es weiter. Rund 110'000 Kilowattstunden Strom soll die Schüssel, die vom Aussehen am ehesten einer invertierten Discokugel nahekommt, jedes Jahr erzeugen.
Das Rechenzentrum von Leuk TDC mit der neuen Solar-Schüssel. (Source: CKW / Leuk TDC)
Aufgrund der Lage des Rechenzentrums befinde sich die Europaneuheit oberhalb der Nebelgrenze. Auch im Winter könne der Inhaber daher viel Energie aus der Sonne gewinnen. "Wir wollen verstärkt auch im alpinen Bereich Grossanlagen realisieren, denn diese sind effizienter und können im Winter sogar mehr Strom produzieren als im Sommer", kommentiert CKW-CEO Martin Schwab das Projekt. Schnee bleibe auf den Panelen kaum haften, versichert die Firma.
Ausrangierte Satellitenschüsseln würden sich besonders gut als Solaranlage eignen, schreibt CKW: Sie könnten flexibel nach der Sonne ausgerichtet werden und dadurch mehr Strom erzeugen als herkömmliche Solarpanele. Auch davon hat Leuk TDC im Übrigen eine Menge, nämlich auf dem Dach des Rechenzentrums. Diese sollen gar 550'000 Kilowattstunden im Jahr erzeugen.
So gross sind die Panele, die das Innere der Schüssel schmücken. (Source: Philipp Schmidli)
Damit, mit der Disco-Schüssel und mit zusätzlicher Wasserkraft wolle Leuk TDC sein Rechenzentrum in Zukunft zu 99 Prozent mit erneuerbarer Energie betreiben. Im Frühling 2023 soll die nächste Panel-besetzte Satellitenschüssel folgen, auch eine dritte sei bereits in Planung. "Dies ist möglich, wenn man auf Solarprojekte setzt und deren Ausbau fördert. Indem Unternehmen bei ihrer Energiebeschaffung mehr auf eigene Solarlösungen setzen, tragen sie einen wichtigen Teil zum Erreichen der Schweizer Energieziele bei", lässt sich John Harris, CEO von Leuk TDC, zitieren.
Das Thema Energie - respektive deren Knappheit - ist in aller Munde. Abgesehen von Photovoltaik können Privatpersonen auch mit Windturbinen Strom für den Eigengebrauch erzeugen. Allerdings gilt es dabei einige Punkte zu beachten - alle Details lesen Sie hier.