Mit diesen 8 Tipps fährst du sicher E-Bike
E-Bike-Besitzerinnen und -Besitzer verunfallen zwar häufiger als Personen, die mit dem normalen Velo unterwegs sind. Trotzdem ist das E-Bike nicht per se gefährlicher. Besonders ältere Menschen sollten den E-Bike-Kauf aber hinterfragen.
Eine Tour mit dem E-Bike ist nicht unbedingt gefährlicher als eine normale Velotour. Die Unfälle mit E-Bikes ähneln jenen mit Fahrrädern ohne zusätzlichen Antrieb stark, wie eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) aus Deutschland zeigt. Besonders hoch ist das Unfallrisiko bei älteren E-Bike-Fahrerinnen und Fahrern ab 75. Aber auch die jüngere Zielgruppe habe ein höheres Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden.
Ingesamt sind laut der Studie mehr als doppelt so viele E-Biker und -Bikerinnen in Unfälle verwickelt wie normale Radfahrer - prozentual betrachtet. Bei einem Bestand von rund 81 Millionen Fahrrädern und 8,5 Millionen E-Bikes verunglückten 67'080 Menschen mit einem normalen Velo und 17'045 mit einem E-Bike. Die Studie berücksichtigt aber auch, dass mit dem E-Bike im Durchschnitt pro Tag 1,8 Mal so viele Kilometer zurückgelegt werden wie mit Velos ohne Fahrunterstützung. Daher sei das E-Bike insgesamt nicht gefährlicher als das normale Fahrrad. Denn wer mehr respektive weiter fährt, hat ein entsprechend höheres Risiko zu verunglücken.
100-prozentige Sicherheit gibt es bei der Fahrt mit dem E-Bike nicht. Stiftung Warentest hat aber acht Tipps zusammengestellt, mit denen Besitzerinnen und Besitzer eines Velos mit Elektroantrieb sicherer unterwegs sind:
1 Fitness checken
Wer aus Sicherheitsgründen nicht oder nicht mehr Auto fährt, sollte sich kein E-Bike als Ersatz zulegen. Denn auch für die Teilnahme im Strassenverkehr mit dem E-Bike sind körperliche und geistige Fitness nötig. "Die Drehbarkeit des Kopfes, ein gutes Hör- und Sehvermögen, die Fähigkeit die Balance zu halten und in kritischen Situationen schnell zu reagieren, sind ein Muss, damit Sie sich und andere nicht gefährden", schreibt die Verbraucherorganisation.
2 Richtiges E-Bike finden
Personen, die schon sehr lange nicht mehr mit dem Fahrrad unterwegs waren, oder körperlich nicht allzu fit sind, sollten sich ein E-Bike mit weniger starkem Antrieb zulegen. Wer in der Stadt oder im Flachland lebt, braucht laut Stiftung Warentest keinen E-Mountainbike-Motor. Zudem sollten potenzielle Käufer und Käuferinnen auf das Gewicht des E-Bikes achten. Wer ein umgefallenes 30-Kilo-Velo nicht alleine wiederaufstellen kann, legt sich besser ein leichteres Modell zu.
3 Finger weg von Tuning-Kits
Der Gedanke, dem E-Bike etwas mehr Leistung zu verleihen, indem es zum Beispiel nicht schon bei Tempo 25 stoppt oder indem der Motor auch läuft, wenn niemand in die Pedale tritt, mag verlockend sein. Stiftung Warentest rät aber tunlichst davon ab, das E-Bike mithilfe eines Tuning-Kits aufzumotzen. Viele der motorisierten Velos sind nicht für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt. Zudem steigt mit höherer Geschwindigkeit auch das Unfallrisiko und es sind schwerere Verletzungen möglich. Durch Tuning entfalle zudem die Garantie und E-Bike-Besitzer und -Besitzerinnen könnten sich gar strafbar machen.
4 Helm auf
Was normale Fahrradfahrerinnen schützt, schützt auch E-Biker. Die Verbraucherorganisation empfiehlt daher das Tragen eines Fahrradhelms - besonders für Personen ab 45. Denn bei ihnen seien die Gefässe im Gehirn weniger elastisch.
5 Langsam herantasten
Ein E-Bike verhält sich anders als ein herkömmliches Velo. Daher sollten Neubesitzer und -besitzerinnen sich erst ans Fahrgefühl gewöhnen, bevor sie sich in den Strassenverkehr stürzen. Die Verbraucherorganisation rät zu einem organisierten Fahrsicherheitstraining. Alternativ tut es auch das selbstständige Üben auf einem Parkplatz oder der wenig befahrenen Quartierstrasse.
6 Vollbremsung üben
Auch das Bremsen will trainiert sein - insbesondere die Vollbremsung. Stiftung Warentest rät: "Markieren Sie mit Klebeband oder Kreide zwei Linien mit wenigen Metern Abstand. Fahren Sie dann mit zügigem Tempo auf die Linien zu. Beginnen Sie den Bremsvorgang bei der ersten Linie und versuchen Sie, bis zur zweiten zum Stehen zu kommen. Wiederholen Sie das so lange, bis Sie sicher sind. Dann können Sie die Übung mit näher zusammen liegenden Linien wiederholen. So tasten Sie sich langsam an die Vollbremsung heran und lernen, wie Ihr Fahrrad reagiert."
7 Vorsichtig sein und Farbe tragen
Da ein E-Bike von anderen Verkehrsteilnehmenden nicht unbedingt als solches erkannt wird, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie dessen Geschwindigkeit unterschätzen. E-Bikefahrende sollten darum stets vorsichtig fahren und - gerade in der dunklen Jahreszeit - mit heller, farbiger Kleidung oder Leuchtstreifen auf sich aufmerksam machen.
8 Regelmässige Wartung
Damit ein E-Bike sicher bleibt, benötigt es eine regelmässige Wartung. Bremsen, Reifen, Ketten und auch der Akku können beim Gebrauch kaputt gehen oder abnutzen. Laut Stiftung Warentest gehört das E-Bike darum zum regelmässigen Check in eine Fahrradwerkstatt.
Apropos E-Bikes: Seit April 2022 müssen die Elektrovelos auch am Tag mit Licht fahren. Wer das Tagfahrlicht vergisst, muss mit einer Ordnungsbusse in Höhe von 20 Franken rechnen. Hier lesen Sie mehr dazu.