Pfannen- und Smarthome-Trends in Chicago
An der International Home + Housewares Show in Chicago haben traditionelle Haushaltsprodukte wie auch vernetzte Geräte prominente Auftritte. An der Messe, an Paneldiskussionen und Referaten sind die Trends ersichtlich. Eine Zukunftsforscherin sagt, wie wir in Zukunft leben werden.
An der International Home + Housewares Show 2018 (IHHS) haben mehr als 2200 Aussteller ihre Neuheiten in petto. Darunter kleine Start-ups und grosse Player der Branche. Spectrum Brands zeigt unter anderem neue Airfryer vom Boxer George Foreman mit Rotationsmodus. Ausserdem baut der Konzern die Marke Russell Hobbs in den USA auf, wie eine Mitarbeiterin sagte.
Curling-Olympiasieger Matt Hamilton steht mit Goldmedaille für Fotos bereit. (Source: Netzmedien)
Allerlei Pfannen sind an der IHHS zu sehen, etwa bei der Groupe SEB. Im Trend sind gehämmerte Kupferpfannen, wie Christina Roperti sagte, Senior Manager Media Relations beim französischen Konzern. Dadurch würden die Pfannen schneller heiss. Ein weiteres Fokusthema seien Pfannen, die sich ineinander stapeln liessen, konzipiert für Single-Haushalte. Von Tefal zeigt Groupe SEB eine sogenannte Heatmaster Pan mit Saphirbeschichtung, die 24-mal kratzfester als herkömmliche Pfannen sei.
Christina Roperti, Senior Manager Media Relations bei Groupe SEB, zeigt die Heatmaster Pan. (Source: Netzmedien)
Vernetzte Trinkflaschen, Fotorahmen und Co.
Ausser Pfannen und herkömmlichen Hausgeräten sind an der IHHS auch zahlreiche vernetzte Produkte in einem speziellen Smarthome-Bereich zu sehen. Der Schweizer Hersteller Laurastar zeigt etwa seinen Bügelcoach Laurastar Smart. Die US-Marke Plott erhielt einen GIA-Award für sein gleichnamiges Produkt, das Heimhandwerker unterstützt. Über eine Virtual-Reality-App können Anwender anzeigen, wo sie ihr Bild aufhängen möchten. Anschliessend zeigt ein Gerät in der Grösse eines Baseballs mittels Sensoren millimetergenau an, wo der Nagel in die Wand gehört.
Matt Cultrera, Marketing, Story Teller bei Plott. (Source: Netzmedien)
Das Unternehmen Hidrate Spark stellt eine vernetzte Trinkflasche vor, die registriert, wie viel der Anwender trinkt. Sollte er zu wenig trinken, gibt die Flasche mit Lichtsignalen Alarm.
Vernetzte Trinkflaschen mit Lichtalarm von Hidratespark. (Source: Netzmedien)
Ecovacs Robotics zeigt den Staubsaugerroboter Deebot mit Mob-Funktion. Mittels Sensoren erkennt der Sauger die Unterlage und schaltet die Mob-Funktion automatisch aus, sollte er etwa auf einem Teppich putzen. Ausserdem lässt sich über eine App bestimmen, mit wie viel Wasser der Mobsauger reinigt. Das Produkt für rund 600 US-Dollar soll auch auf den europäischen Markt kommen, sagte Dean Wong, Online Sales Director North America bei Ecovacs.
Ecovacs-Mitarbeiter mit dem Robosauger Deebot. (Source: Netzmedien)
HD Genius zeigt einen vernetzten Fotorahmen, den Nutzer von unterwegs mit Bildern speisen können. Das Produkt sei etwa für Grosseltern gedacht, damit die Kinder und Enkel zeigen können, was sie gerade tun, sagte Mark Mihelitch, Business Development bei Nolo.
Mark Mihelitch, Business Development bei Nolo zeigt den vernetzten Bilderrahmen von HD Genius. (Source: Netzmedien)
Das Unternehmen Boxlock stellt ein vernetztes Schloss vor, das Paketkuriere per App öffnen können. So könnten sie ihr Päckli etwa in einer Box vor der Haustür ablegen und sicher verschliessen, sagte Brad Ruffkes, Gründer und CEO von Boxlock.
Brad Ruffkes, Gründer und CEO von Boxlock. (Source: Netzmedien)
"Du bist nur so gut wie Dein nächstes Update"
Das Smarthome ist an der IHHS auch Thema an Paneldiskussionen. Nicht alles, was smart ist, wird erfolgreich sein, warnte Jon Henkins, Head of Engineering bei Hestan Cue. Der Hersteller einer smarten Pfanne, die über eine App Temperatur und Kochzeit anzeigt, glaubt, dass Konsumenten schnell erkennen, ob eine smarte Funktion sinnvoll ist. Viele Produkte würden sich nicht gross unterscheiden. Deshalb werde sich das günstigste durchsetzen, sollte kein Produkt tatsächliche Vorteile bieten. Software sei der einzige Weg für die Hersteller, sich zu differenzieren. "Du bist nur so gut wie Dein nächstes Update", sagte Henkins.
Jon Henkins, Head of Engineering bei Hestan Cue (r.), spricht an der Panel-Diskussion über die Zukunft des Smarthomes. (Source: Netzmedien)
In die Zukunft blickte auch Helen Jamieson, Senior Trend Strategist bei Trend Bible. Die Trendforscherin nannte 5 Trends für 2019:
Living well in smaller spaces: Vor allem in Europa werde der Platz immer knapper, die Wohnungen deshalb kleiner. Jamieson erwartet deshalb in Zukunft Produkte, die Platz sparen, indem sie kleiner und multifunktionell sind.
Adapting Ambiance. Menschen wollen laut der Trendforscherin Licht, Musik und Düfte an ihre Stimmung anpassen, vom Arbeits- zum Entspannungsmodus. Deshalb würden dekoratives Licht wie auch Smart Devices immer wichtiger, die dabei helfen, die Umgebung an die Stimmung anzupassen.
Food and Feeling: Das Essen wird laut Jamieson zur Identitätssache. Die Menschen wollten während der Woche gesund essen, sich am Wochenende aber je nach Stimmung auch mal etwas Süsses gönnen.
Cleaning becomes an art form: Konsumenten könnten durch neue Hausgeräte effizienter und schneller reinigen. Das Putzmittel werde in Zukunft wie ein Kosmetikprodukt aussehen.
Hands free Home: Bei der Küchenarbeit werde Sprachsteuerung immer wichtiger, weil während dem Kochen oft keine Hand für die Bedienung von Geräten frei sei.
Helen Jamieson, Senior Trend Strategist bei Trend Bible. (Source: Netzmedien)