94 Verkaufsverbote und 13 Rückrufe

Anzahl der Elektrogeräte mit Mängeln steigt

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von Leslie Haeny und cla

15 Prozent aller im vergangenen Jahr vom Eidgenössischen Starkstrominspektorat kontrollierten Elektrogeräte weisen Mängel auf. Bei rund der Hälfte dieser Geräte besteht ein Sicherheitsrisiko. Ausserdem erhält die Behörde immer mehr Anfragen zu Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Photovoltaikanlagen und Co.

(Source: Carlos Lindner / Unsplash)
(Source: Carlos Lindner / Unsplash)

Im vergangenen Jahr wiesen 15 Prozent der durch das Eidgenössische Starkstrominspektorat (ESTI) kontrollierten Elektrogeräte Mängel auf - ein Anstieg um 3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Das ESTI nahm 1375 elektrische Erzeugnisse für Haushalt, Büro, Gewerbe und Industrie unter die Lupe. Die Behörde kontrollierte Geräte aus Onlineshops und aus dem stationären Handel. Wie das ESTI mitteilt, erfolgten weitere Überprüfungen direkt bei Herstellern, durch Nachkontrollen aufgrund von Meldungen durch Privatpersonen sowie durch Fachleute aus dem Elektrobereich.  

Von den 210 Geräten, bei denen Mängel vorlagen, wiesen 123 Produkte Sicherheitsmängel auf, die potenziell zu Stromschlägen, Verbrühungen, Rauchentwicklung oder Bränden führen können. Aufgrund solcher Sicherheitsmängel sowie fehlender respektive unvollständiger Konformitätsnachweise sprach das ESTI im vergangenen Jahr 94 Verkaufsverbote aus. Die Verkaufsverbote betrafen Geräte für Haushalt und Büro, LED-Leuchten, Ladegeräte sowie Powerbanks und Hausbatterien. Ausserdem verbot die Behörde den Verkauf von diversen Produkten für den industriellen Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen (ATEX-Zonen) in Industrie und Gewerbe. 

Unzulässige Stecker als Sicherheitsrisiko

Wie es weiter heisst, waren 2022 wieder zahlreiche Elektrogeräte mit einem unzulässigen ausländischen Stecker im Umlauf. Auch gegen solche Geräte wurden Verkaufsverbote verhängt. Der Verkauf solcher Geräte - insbesondere solcher mit Schuko-Stecker - ist in der Schweiz verboten, da Nutzerinnen und Nutzer beim Einstecken dieser Geräte oder durch Fehlmanipulationen an der Steckerverbindung spannungsführende Teile berühren und sich einen Stromschlag holen könnten. Zudem können solche Steckerverbindungen überlastet werden und so einen Brand auslösen, wie das ESTI begründet.  

(Source: zVg)

Der Verkauf von Geräten mit Schuko-Stecker ist in der Schweiz laut ESTI verboten. (Source: delilchen / Pixabay)

In 41 Fällen hätten hiesige Wirtschaftsakteuer gemeinsam mit dem ESTI Geräte mit Mängeln vom Markt genommen. In 13 Fällen startete die Behörde Rückrufe oder rief Sicherheitswarnungen aus, die auch auf den Kommunikationskanälen des Büros für Konsumentenfragen (BFK) erschienen. Es handelte sich dabei um Reiseadapter, Insektenvernichter, Solarmodule, Dörrgeräte, diverse LED-Leuchten, diverse Lithium-Akkus und Reiseladegeräte.

Fragen zu Ladestationen und Photovoltaik häufen sich  

Die rasante technologische Entwicklung habe dazu geführt, dass zunehmend mehr Anfragen zu Ladestationen (Wallboxen) und Ladekabeln für die Elektromobilität und zu Komponenten für Photovoltaikanlagen (Wechselrichter, Solarmodule, Netzkopplungseinheiten etc.) beim ESTI eingingen. Privatpersonen, Hersteller und Händler richteten sich mit Fragen zu steckerfertigen Plug-and-Play-Photovoltaikanlagen bis 600 Watt Leistung, zu Powerbanks und Hausbatterien für den Privat- und Wohnbereich sowie zum neuen Schweizer IP55-Haushaltstecksystem für den Nassbereich ans ESTI. 

Dazu äussert sich die Behörde folgendermassen: "Vorsicht bei Käufen auf nichteuropäischen Plattformen und Webseiten ohne eine erreichbare Schweizer Kontaktadresse des Betreibers. Sie sind dabei eigenverantwortlich für die von dem Gerät ausgehenden Gefahren und Risiken." Konsumentinnen und Konsumenten sollten zudem Vorsicht bei Schnäppchen walten lassen. "Oft sind so angebotene Geräte minderwertige Ware mit lückenhaften Produkteprüfungen, welche aufgrund minderwertiger elektrischer Bauteile und rudimentärer Bauweise über eine längere Betriebsdauer unsicher sind oder werden können. Für Konsumentinnen und Konsumenten ist dies von Auge kaum erkennbar."

Zudem rät das ESTI beim Kauf von Elektrogeräten auf einen korrekten Schweizer Stecker zu achten. Ebenfalls wichtige Kaufkriterien seine ein erreichbarer und kompetenter Kundendienst, verständliche Bedienanleitungen und auf dem jeweiligen Gerät angebrachte Prüfzeichen. 

Apropos Photovoltaikanlagen: "Kassensturz" hat vor Kurzem einige dieser Anlagen für den Eigengebrauch getestet. Dabei konnte das günstigste Modell der Mini-Solaranlagen für den Balkon oder Garten überzeugen. Mehr dazu lesen Sie hier. 

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