Schweizer Computerspielmarkt – Game over oder continue?
Die sinkenden Umsätze im Computerspielmarkt haben viele Gründe. Trotzdem bleibt der Ausblick positiv.
Der Umsatz mit Computerspielen nimmt ab. Zwar erlebt der Markt eine dynamische Entwicklung dank neuen Plattformen wie Apps und mobilen Spielen für Smartphones und Tablets. Aber die von der Interactive Entertainment Association (SIEA) in Zusammenarbeit mit der Media Control erhobenen Daten zum Schweizer Videospiel-Markt sprechen eine deutliche Sprache: Sowohl bei Konsolen, als auch bei den Spielen war der Umsatz letztes Jahr rückläufig.
Dieser Umsatzrückgang hat mehrere Ursachen. Schliesslich liegen die verkauften Stückzahlen 2011 auf Vorjahresniveau. Aber tiefere durchschnittliche Verkaufspreise, verursacht durch den schwachen Euro, eine konjunkturelle Baisse und eine daraus resultierende schwächelnde Konsumentenstimmung haben den Umsatz gedrückt. Wie die SIEA schreibt, ist die Euro-Schwäche für 15 bis 20 Prozent des Rückgangs schuld. Kommt hinzu, dass zusehends mehr Spiele über digitale Vertriebswege abgesetzt werden. Downloadspiele werden gemäss Marktforschern von Futuresource Consulting dank Smartphones, Tablets und Onlinespielen immer erfolgreicher. Diese Downloads wurden in den SIEA-Zahlen nicht berücksichtigt. Die SIEA glaubt aber, dass auch klassische Konsolenspiele vom Boom der Downloadspiele profitieren können.
Im Gegensatz zu den stationären Konsolen, die umsatzmässig um 26 Prozent einbrachen, war die Sparte Portable Konsolen mit einem Umsatzsprung von 20 Prozent aufstrebend. Die Einführung von Nintendo 3DS und Playstation Vita dürfte sicher ihren Teil zum Erfolg beigetragen haben. Trotz dem letztjährigen Umsatzrückgang bleibt der Ausblick positiv. Schliesslich sollen bald neue Konsolen von Nintendo, Sony und Microsoft erscheinen. Die Wii U, Nintendos neuste Konsole, steht bereits in den Startlöchern. Verkaufsstart ist Ende November - passend für das traditionell starke Weihnachtsgeschäft.
Marktbeobachter prognostizieren für das Jahr 2015 einen weltweiten Umsatz von umgerechnet 15,4 Milliarden Schweizer Franken im Computerspielmarkt, wie das Homemedia Magazine berichtet. Zu diesen 15,4 Milliarden Franken werde Europas Markt 3,6 Milliarden Franken beitragen. 2011 wurden in Europa noch 1,8 Milliarden Franken mit Videospielen umgesetzt. Auch würden immer mehr Menschen in die Spielwelt eintauchen - von Jung bis Alt. Dazu würden auch neue Formen wie kostenlose Appspiele, Casualgames und Abo-Services beitragen.
Die SIEA setzt sich aus Herstellern von Computer- und Videospielen und –Konsolen zusammen und engagiert sich für die gesellschaftliche Akzeptanz dieser Spiele.