Hands-on

HMZ-T2 Personal 3-D Viewer im Ocaholic-Test

Uhr | Aktualisiert
von Marc Büchel, Ocaholic

In Brillen oder Helme eingebaute Displays tauchen immer wieder an Consumer-Electronics-Messen auf. Sony zeigte sein erstes Gerät namens HMZ-T1 an der IFA 2011 und das Nachfolgemodell HMZ-T2 dieses Jahr ebenda. Die sogenannten Head-mounted-Displays wären eigentlich eine coole Sache. Allerdings sind Ergonomie und Bildqualität nicht immer über alle Zweifel erhaben.

1200 Franken verlangt Sony für den HMZ-T2 Personal 3-D Viewer im Onlineshop. (Quelle: Sony)
1200 Franken verlangt Sony für den HMZ-T2 Personal 3-D Viewer im Onlineshop. (Quelle: Sony)

Die technischen Daten des Head-mounted-Display HMZ-T2 Personal 3-D Viewer von Sony lesen sich gut: zweimal 720p-HD-Auflösung, 24bit Farbtiefe, 3-D-fähig etc. Auch die Beschreibung des Geräts in Sonys Onlineshop ist vielversprechend: gestochen scharfe Bilder, reaktionsschnelle OLED-Bildschirme für jedes Auge, kristallklarer 360-Grad-Klang, 5.1-Surround-Sound, 24p True Cinema, Clear-Modus gegen Bewegungsunschärfe, Betrachtungswinkel von 45 Grad und vieles mehr.

Kurz gesagt: Sony will das Nachfolgemodell des vor einem Jahr an der IFA vorgestellten HMZ-T1 markant verbessert haben. Das war auch nötig, denn das erste Modell wurde damals von Experten mehr kritisiert als gelobt. Kritisiert wurde etwa die schlechte Ergonomie (zu schwer, verrutschte beim Tragen) und die unscharfe Bildwiedergabe in den Ecken. Gelobt wurden die enorme Tiefenwirkung bei der 3-D-Darstellung und die satten Schwarzwerte der OLED-Panels.

Ergonomie weiterhin schlecht

Wer sich nun den neuen Personal 3-D Viewer HMZ-T2 aufsetzen möchte, staunt darüber, wie kompliziert das doch ist, und auch wie unbequem. Die Einheit liegt vor allem auf der Stirn und je nach Grösse der Nase auch auf dieser auf. Festgezurrt wird das Gestell per Gummihalteband, das über den Hinterkopf gestreift werden muss. Damit das im Vergleich zum Vorgänger zwar um 20 Prozent leichter gewordene, aber immer noch 330 Gramm schwere Teil auf dem Kopf hält, braucht es ordentlich Zug auf den Gummiriemen. Der Druck, der dadurch auf der Stirn anliegt, ist definitiv nicht zu vernachlässigen und ist je nach Anatomie des Kopfes störend bis schmerzhaft.

Sitzt der Personal 3-D Viewer einmal fest, geht es ans Scharfstellen der beiden 0,7-Zoll- OLED-Displays. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis unsere Testperson den HMZ-T2 stabil tragen konnte und gleichzeitig das projizierte Bild mehr oder weniger scharf war. Mehr oder weniger scharf heisst konkret: Das vom Vorgängermodell bekannte Problem mit der unscharfen Bildwiedergabe in den Ecken konnte Sony nicht beheben. Hinzu kommt, dass der Personal 3-D Viewer bei der kleinsten Bewegung auf dem Kopf verrutscht und das mühsam scharf gestellte Bild dann wieder teilweise unscharf wird, weil die Abstände zwischen Auge und Display nicht mehr stimmen.

Zudem stört das Kabel, das 600 Gramm schwer am Gestell reisst. Dabei schränkt es den Träger in der Bewegungsfreiheit ein, ist eigentlich dauernd irgendwo im Weg, bleibt irgendwo hängen oder liegt einfach nur schwer und störend auf. Dieses Problem könnte man wahrscheinlich mit einer Wireless-Verbindung lösen.

Satte Farben

Nichts zu beanstanden gibt es hingegen bei der Darstellung von Farbe und Kontrast der OLED-Panels. Die Farben sind satt, der Schwarzwert exzellent. Und auch der 3-D-Effekt gehört zum Besten, was man derzeit findet und ist nicht im entferntesten mit demjenigen von 3-D-fähigen Fernsehern zu vergleichen. Mit unglaublicher Tiefe und Dynamik taucht der Zuschauer in die Szenerie ein. In dieser Hinsicht spielt die HMZ-T2, wie auch schon deren Vorgänger, in der Champions League.

Praktisch und angenehm zu bedienen sind im Übrigen die Buttons und Schalter an der Unterseite der Einheit. Die – leider langwierige – Konfiguration kann einfach erledigt werden. Hier gibt es übrigens auch einen Dual-Display-Schalter. Betätigt man diesen, könnte man zu zweit an einer Konsole spielen. Allerdings eignet sich der Personal 3-D Viewer durch die Probleme bei der Schärfe kaum zum Gamen.

Und wie viel kostet der Spass? 1200 Franken verlangt Sony für den HMZ-T2 Personal 3-D Viewer im Onlineshop. Für ein Produkt, das unbequem zu tragen ist und Probleme bei der Bildschärfe aufweist, ist das zu viel.

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