Solarenergie deckt über acht Prozent des Schweizer Strombedarfs
Der Schweizer Photovoltaik-Markt boomt. 2023 ist der PV-Anlagen-Ausbau gegenüber Vorjahr um 51 Prozent gewachsen. Bis Ende 2024 soll Sonnenenergie erstmals für über 10 Prozent des Schweizer Jahresbedarfs aufkommen.
Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen in der Schweiz floriert. Bereits zum vierten Jahr in Folge wächst der Markt um über 40 Prozent, wie der Fachverband Swissolar unter Berufung auf die "Statistik Sonnenenergie" des Bundesamts für Energie BFE mitteilt. 2023 sei der PV-Ausbau gegenüber dem Vorjahr um 51 Prozent auf 1641 Megawatt angewachsen.
Im vergangenen Jahr deckten Schweizer Solarpanels mit einer installierten Leistung von 6,4 Gigawatt acht Prozent des gesamten Strombedarfs ab. Die Jahresproduktion lag bei 4624 Gigawattstunden. Der Fachverband rechnet damit, dass 2024 erstmals über 10 Prozent des Jahresbedarfs aus Sonnenenergie stammen wird - damit würde die Solarenergie mehr Strom als das AKW Beznau liefern. Solarstrom entwickle sich neben der Wasserkraft zur zweiten tragenden Säule der hiesigen Stromversorgung. "Bis 2050 kann Solarstrom trotz steigendem Verbrauch 50 Prozent des Jahresbedarfs decken", lässt sich Swissolar-Geschäftsführer Matthias Egli zitieren.
Der Schweizer Photovoltaik-Markt boomt. (Source: Swissolar)
Verstärktes Wachstum
Der Zuwachs an PV-Anlagen sei insbesondere in den Bereichen Industrie und Gewerbe (+ 65 Prozent) und Mehrfamilienhäuser (+59 Prozent) markant ausgefallen. Rund 58'000 neue Anlagen mit einer durchschnittlichen Leistung von 28,2 Kilowatt - 12 Prozent mehr als 2022 - wurden installiert, wie es weiter heisst.
Gleichzeitig wurden vergangenes Jahr drei Viertel mehr Batteriespeicher verkauft als 2022. 42 Prozent der neuen PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern seien mit Batteriespeichern kombiniert worden, wobei die Speicher vermehrt auch in Mehrfamilienhäusern und auf Gewerbebauten zu finden seien. Laut Swissolar dürfte mit dem neuen Stromgesetz der Einsatz von Batteriespeichern dank der Befreiung von der Netznutzungsgebühr zudem noch attraktiver werden.
Übrigens: Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat den Stromertrag alpiner Photovoltaik-Anlagen untersucht. Das Forschungsteam kam zum Schluss, dass die vom Bund empfohlene Software die prognostizierten Erträge der Anlagen unterschätzt.