MMTS erklärt neue Lernplattform für angehende Multimediaelektronikerinnen und -elektroniker
Im August starten die ersten Lernenden mit der Ausbildung im totalrevidierten Berufsbild des Multimediaelektronikers oder der -elektronikerin. Mit der Totalrevision kommt auch eine neue Lernplattform namens Isyflow. Diese stellte der Berufsverband Multimedia Tec Swiss kürzlich online vor.
Im Rahmen von Onlinepräsentationen hat der Berufsverband Multimedia Tec Swiss über die neue digitale Lernplattform Isyflow aufgeklärt. Sie ist Teil der Totalrevision des Berufsbildes des Multimediaelektronikers oder der -elektronikerin. Alle Lernenden, die ab diesem Sommer ihre Ausbildung in dem Beruf starten, sowie ihre Berufsschullehrpersonen und die Ausbildungsbetriebe werden mit der Plattform arbeiten.
Wie Philipp Hofer von der Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung (EHB) erklärte, beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe damit, was aus bisherigen Lernplattformen bestehen bleiben soll, was man verbessern möchte und welche Komponenten künftig nicht mehr wichtig sind. Im Auftrag des Bundes unterstütz die EHB Trägerschaften - wie den MMTS - kostenfrei bei der Umsetzung von Projekten im Bildungsbereich. Basierend auf den Leitfragen der Arbeitsgruppe entstand der Beschluss, auf Papier zu verzichten und Isyflow rein digital anzubieten.
Philipp Hofer, Fachperson Berufsentwicklung bei der Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung (EHB). (Source: EHB)
Die neuen auf Isyflow verfügbaren Umsetzungsdokumente entsprechen laut Hofer den Bedürfnissen der Ausbildungsbetriebe, passen zur Ausbildung in den überbetrieblichen Kursen (üK) und der Berufsschule, sind inhaltlich aufeinander abgestimmt und ergänzen sich gegenseitig. Ausserdem basieren sie auf der Vorlage des Schweizerisches Dienstleistungszentrums für Berufsbildung (SDBB).
Alle Dokumente an einem Ort und auf einer Rechnung
Wie MMTS-Co-Geschäftsführer und Leiter des MMTS-Berufsbildungszentrums Roger Duss erklärte, macht Isyflow die Kommunikation unter den Lernorten einfacher. Über Chats und Blogbeiträge können sich üK-Leiterinnen und -Leiter, Berufsschullehrpersonen und Berufsbildner und -bildnerinnen miteinander austauschen. Zudem sei die Plattform modular aufgebaut, sodass sie sich anpassen und weiterentwickeln lasse.
Duss zeigte zudem, wie die Lernenden und die zuständigen Ausbildungsbetriebe Zugang zur Plattform erhalten: Als Erstes erhalten Lernende eine Schul-E-Mailadresse und die entsprechende Lehrperson eröffnet eine Klasse auf Isyflow. Dort loggen sich die Lernenden ein und wählen ihren Ausbildungsbetrieb aus. Sobald die Lernenden die E-Mailadresse ihres Berufsbildners oder ihrer Berufsbildnerin eingegeben haben, werden diese ebenfalls auf die Plattform eingeladen. Der Berufsbildner oder die Berufsbildnerin erstellen dann einen sogenannten Betriebsraum, in dem alle Lernenden des Betriebs erfasst werden können - auch jene, die erst in einem oder mehreren Jahren mit der Ausbildung starten.
Roger Duss, MMTS-Co-Geschäftsführer und Leiter des MMTS-Berufsbildungszentrums. (Source: Netzmedien)
Fachbücher sowie das Formelbuch für die Lernenden befinden sich ebenfalls auf Isyflow. "Betrieb oder Lernende müssen nichts mehr dazukaufen. Alle nötigen Materialien sind in den Lizenzkosten von Isyflow enthalten", sagte Duss. Für MMTS-Mitglieder betragen diese 260 Franken pro Person in Ausbildung und Lehrjahr. Nichtmitglieder bezahlen 350 Franken. Die üK-Kosten belaufen sich neu auf 1400 Franken pro Kurs für MMTS-Mitglieder und 1600 Franken für Nichtmitglieder. Damit sind die üK-Kosten höher als bisher. Mit der Totalrevision des Berufsbildes gibt es allerdings auch mehr üK-Tage als zuvor.
Ziele vereinbaren und Bewertungen abgeben
Wie Beat Bänziger von Isyflow-Entwickler Lateral Studio sagte, ist die Plattform bereits bei anderen Berufsschule im Einsatz. Isyflow sei auch auf französisch oder italienisch verfügbar. Zudem gebe es auf der Plattform Instruktionsvideos und die Möglichkeit, Supportanfragen zu stellen.
Die Oberfläche von Isyflow während der Demonstration. (Source: Screenshot)
Laut Bänziger gibt es auf der Plattform zwei Buttons, mit denen man "fast alles managt". Diese sind mit "Lerndokumentation" und "Bildungsbericht" betitelt. Die Lerndokumentation werde von den Lernenden eigenständig erstellt und anschliessend selbstständig mit Lehrpersonen und Berufsbildnerinnen und -bildnern geteilt. Im Bildungsbericht können Berufsbildnerinnen und -bildner mit den Lernenden Ziele vereinbaren, diese bewerten und wiederum neue Ziele setzen. Das geschieht unter "Planung", "Ausblick" und "Rückblick".
Apropos MMTS: Der Verband veranstaltete vor Kurzem seine 100. Generalversammlung. In der Enter Technikwelt Solothurn wurde nicht nur abgestimmt und informiert, sondern auch gefeiert, gegessen und gesungen. Mehr zur Jubiläums-GV lesen Sie hier.