So beeinflussen KI und Nachhaltigkeit das Messegeschäft

Die Messelandschaft durchläuft einen tiefgreifenden Wandel, der sowohl durch sich verändernde Marktbedürfnisse als auch durch den Aufstieg digitaler Kanäle wie Suchmaschinenwerbung und Social-Media-Marketing angetrieben wird. Während Unternehmen aus der FMCG-Branche zunehmend digitale Strategien in ihren Marketing-Mix inte­grieren, bleibt die Messe ein wichtiges Instrument zur direkten Kundenansprache. Die Herausforderungen, die durch die Digitalisierung und wachsende Vorgaben bezüglich Nachhaltigkeit entstehen, betreffen auch die Messelandschaft. Gleichzeitig bieten der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und hybriden Messeformaten erhebliche Chancen, die Effizienz zu steigern und Messeauftritte zukunftssicher zu gestalten.

Trotz der unbestrittenen Bedeutung digitaler Kanäle bleiben das physische Einkaufserlebnis und der direkte Kontakt vor Ort für viele Unternehmen unverzichtbar. Der Wunsch des gemeinsamen Erlebens von Neuem und Aufregendem – im Fall von Messen etwa von neuen Produkten oder Dienstleistungen – und sich persönlich mit Gleichgesinnten darüber auszutauschen, steckt tief in unseren Genen. Besonders bei der Präsentation und Erklärung komplexer Produkte gibt es nach wie vor kaum einen gleichwertigen Ersatz für den persönlichen Austausch wie den Besuch einer Messe. Dies zeigt sich auch in der anhaltend hohen Relevanz von Leitmessen wie der CES in Las Vegas, der IFA in Berlin, der Gitex in Dubai oder der Home & Professional in Zürich. Auch wenn heutzutage auf Messen seltener grosse Bestellungen getätigt werden, bleiben Ausstellungen wichtige Foren für den Meinungsaustausch, das Erlangen von Branchen- und Marktwissen sowie das persönliche Networking.

KI und Nachhaltigkeit im Messegeschäft

Neue Technologien prägen den Messebau und das Messe­erlebnis jedoch zunehmend. Der Einsatz von KI ermöglicht es, Prozesse zu automatisieren und dadurch Zeit und Kosten zu sparen. Bereits heute wird KI in verschiedenen Bereichen eingesetzt, etwa für die Erstellung von Messestanddesigns, die Textproduktion für Messeauftritte, die Analyse von Besucherinteraktionen und die Auswertung von Videomate­rial. Diese Entwicklungen können nicht nur die Effizienz, sondern auch die Qualität eines Messeauftritts verbessern.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Nachhaltigkeit im Messebau. Die Verwendung modularer Messestände, die flexibel anpassbar und wiederverwendbar sind, trägt dazu bei, Ressourcen zu schonen und Kosten zu senken. Unternehmen, die Nachhaltigkeit ernst nehmen, setzen verstärkt auf solche Konzepte, um ihre Umweltbilanz zu verbessern und ihre Messepräsenz effizienter zu gestalten.

Auch hybride Veranstaltungen, die physische und digitale Elemente kombinieren, haben seit der Pandemie an Bedeutung gewonnen. Diese Formate ermöglichen es, die Reichweite von Events zu erhöhen, bieten Ausstellern mehr Flexibilität und verbessern die Zugänglichkeit der Veranstaltungen. Hybride Kampagnen, die verschiedene digitale und physische Kontaktpunkte verbinden, gewinnen ebenfalls an Bedeutung. Solche Kampagnen können etwa mit einem Gewinnspiel beginnen, das online vor der Messe gestartet und am Stand fortgeführt wird. Die Nachbearbeitung erfolgt dann digital, was die Reichweite erhöhen und die Kundenbindung stärken kann. Der gezielte Einsatz von KI zur Priorisierung der besten Kontakte kann hier den Unterschied machen.

Dennoch bleibt die persönliche Ansprache entscheidend, um nachhaltige Beziehungen aufzubauen und den langfristigen Erfolg eines Messeauftritts zu sichern. Trotz allem technologischem Fortschritt und der zunehmenden Digitalisierung behalten Messen ihren Platz im Marketing-Mix und bieten eine Plattform, auf der Tradition und Innovation miteinander verknüpft werden können.