Hands-on

Mit dem Sonos Ace in andere Welten abtauchen

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von Lia Perbo und jor

Sonos hat erstmals einen Kopfhörer auf den Markt gebracht. Der Sonos Ace soll ein Alleskönner sein: 3-D-Sound, Head-Tracking und Geräuschunterdrückung für beste Klangerlebnisse zuhause oder unterwegs. Die Redaktion hat das Gerät getestet und kommt zum Schluss: Alles kann er nicht, einiges dafür besonders gut.

Die kleine Kabelhülle lässt sich herausnehmen und magnetisch an der grossen Hülle befestigen. (Source: Netzmedien)
Die kleine Kabelhülle lässt sich herausnehmen und magnetisch an der grossen Hülle befestigen. (Source: Netzmedien)

Mit dem Sonos Ace dringt Lautsprecher-Hersteller Sonos erstmals in die Welt der Kopfhörer ein. Der kabellose Over-Ear-Kopfhörer soll Töne nicht nur beim Musikhören mit "höchster Präzision und Klarheit" wiedergeben - auch das Telefonieren oder der Heimkinoabend werde mit den Kopfhörern zum Erlebnis. Ob Sonos damit zu viel versprochen hat, prüft die Redaktion im Test. 

Die Kopfhörer liegen mit dem Netzteil der Ohrmuschel gegen oben auf einem Sofa. Das eine Netz ist mintfarbig, das andere grau.
Die Polster lassen sich einfach entfernen und austauschen. (Source: Netzmedien)

Bereits beim Auspacken des Geräts fällt auf: Sonos legt Wert auf Hochwertigkeit. Obwohl der Kopfhörer aus Kunststoff gefertigt und die Polster aus veganem Leder sind, fühlt sich der Hörer wertig und stabil an. Dank einem verstellbaren Edelstahlband zwischen Muscheln und Bügel sitzt der Hörer bequem auf dem Kopf und verrutscht nicht. Einzig das Gewicht von 312 Gramm verursachte nach längerem Tragen etwas Druck. In der Hülle lassen sich dank einer kleineren, magnetisch befestigten Hülle auch die beiden mitgelieferten Kabel verstauen. Die Hülle ist zwar ansehnlich, nimmt aber relativ viel Platz im Gepäck ein. Magnetisch sind auch die Ohrpolster, wodurch sie sich ganz einfach abnehmen und reinigen oder austauschen lassen. 

Ebenfalls positiv aufgefallen sind die Tasten, mit denen sich die Funktionen der Kopfhörer steuern lassen. Deren Bedienung ist intuitiv und die Haptik überzeugt. Ob Bluetooth, Lautstärke, Telefonat annehmen oder Lieder überspringen - das Handy muss nicht eigens dafür hervorgenommen werden. 

Ähnlich hochwertig wie das Aussenleben zeigt sich auch das Innenleben des Sonos Ace. So überzeugte der Kopfhörer insbesondere mit hervorragender Soundqualität und Noise-Cancelling-Funktion. Ob Stimmengewirr im Pendlerverkehr oder die Autobahn gleich neben dem Balkon - die Kopfhörer vermögen es, lästige Geräusche auszublenden und lassen einen so in die eigene Welt abtauchen, wenn man dies denn möchte. Bevorzugt man es hingegen, Teil des Geschehens zu bleiben, eignet sich der Aware Modus. Auch mit dieser Einstellung klingt die Musik tief. Zudem erkennen eingebaute Sensoren, wenn man die Kopfhörer abnimmt und hält die Musik automatisch an.

Die weissen Kopfhörer lehnen an der weissen Hülle in Filzmaterial.Der Sonos Ace kommt mit einer schlichten Hülle. (Source: Netzmedien)

Filme top - Telefonieren flop

Ein besonderes Erlebnis bietet der Kopfhörer bei Filmen. Während die Head-Tracking-Funktion beim Musikhören eher unspektakulär ausfällt, fühlt man sich beim Filme-Schauen dank des hyperrealistischen Sounds aus allen Richtungen als wäre man im Kino. Auch die lange Akkulaufzeit überzeugt: Eine Woche lang kann man den Sonos Ace täglich mehrere Stunden nutzen, ohne ans Aufladen denken zu müssen. Entspannte Zug- oder Flugreisen sind damit garantiert. 

Schlechter schneiden die Kopfhörer beim Telefonieren ab. Zwar scheinen die Mikrofone ohne Hintergrundgeräusche gut zu funktionieren, unterwegs kam es hingegen im Test zu erheblichen Kommunikationsschwierigkeiten. Schert man sich allerdings nicht so sehr darum, wie die eigene Stimme am anderen Ende der Leitung ankommt, sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Der oder die Kopfhörer-Tragende hört das Gegenüber stets prima. Für Frustration sorgte mitunter die Bluetooth-Verbindung: So wechselte der Modus bei einem Videotelefonat mehrmals plötzlich automatisch auf Lautsprecher. 

Die Kopfhörer verbinden sich mühelos per Bluetooth mit Apple- oder Android-Geräten. Musik ist über sämtliche Apps hörbar, allerdings kommen lediglich Nutzende von Apple Music, Tidal oder Amazon Music Unlimited in den Genuss von 3-D-Audio. Die vielkritisierte App funktionierte im Test gut. Über diese lassen sich etwa das Head Tracking oder der Equalizer einstellen. 

Fazit

Im Test überzeugte die beeindruckende Soundqualität und die überraschend gute Geräuschunterdrückung. Auch das Design und die lange Akkulaufzeit sind Pluspunkte. Ob diese allerdings den saftigen Preis von 499 Franken rechtfertigen, bleibt fragwürdig. Wer den Kopfhörer in erster Linie für Kinoerlebnisse, ungestörte Spaziergänge oder Privatkonzerte nutzen und dafür auch tiefer in die Tasche greifen will, dürfte gut bedient sein. Für Workaholics und Vieltelefonierer hingegen ist der Sonos Ace unter Umständen weniger gut geeignet. 

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