Apple hat in den USA eine Kartellklage am Hals
Das US-Justizministerium und 15 Bundesstaaten verklagen Apple. Der iPhone-Hersteller soll im Smartphone-Markt ein illegales Monopol aufgebaut haben.
Das US-Justizministerium und 15 weitere Bundesstaaten ziehen gegen den Tech-Riesen Apple vor Gericht. Mit dieser Anklage steht Apple nicht alleine da, denn gegen Google, Meta und Amazon gab es bereits ähnliche Verfahren, wie die Nachrichtenagentur "Reuters" schreibt.
Der Vorwurf lautet, Apple behindere den Wettbewerb, indem das Unternehmen seinen Konkurrenten bestimmte Funktionen des iPhones vorenthalte und der Kundschaft exzessive Preise abverlange. "Verbraucher sollten keine höheren Preise zahlen müssen, weil Unternehmen gegen die Kartellgesetze verstossen", zitiert "Reuters" den Generalstaatsanwalt Merrick Garland. "Wenn Apple weiterhin unangefochten bleibt, werden sie ihr Smartphone-Monopol nur weiter absichern."
Weiter wirft das US-Justizministerium Apple vor, seine eigenen Geräte dadurch attraktiver gemacht zu haben, indem der Konzern die Dienste anderer Unternehmen weniger attraktiv mache. So behindere Apple beispielsweise Super-Apps, Messaging mit Android-Geräten, Cloud-Gaming-Dienste, die Verbindungen zu Smartwatches, Kopfhörern und Laptops anderer Hersteller sowie digitale Wallets, weil nur Apple Pay auf die NFC-Schnittstelle des iPhones zugreifen kann.
Mit seiner Klage trifft das US-Justizministerium direkt ins Herz von Apples Geschäftsmodell, wie die "NZZ" berichtet. Denn das Verfahren tangiert das Ökosystem, das der US-Konzern um sein Smartphone herum aufgebaut hat.
Apple wehrt sich gegen Vorwürfe
Apple weist die Vorwürfe zurück und räumt denn auch ein, dass die Klage, sollte sie Erfolg haben, weitreichende Konsequenzen hätte. "Diese Klage stellt eine Bedrohung dafür dar, wer wir sind und welche Prinzipien Apple-Produkte in hart umkämpften Märkten auszeichnen. Wenn die Klage erfolgreich ist, würde sie unsere Fähigkeit beeinträchtigen, die Art von Technologie zu entwickeln, die die Menschen von Apple erwarten – bei der sich Hardware, Software und Dienste überschneiden."
In der EU musste sich Apple übrigens von seiner Monopolstellung verabschieden. Aufgrund des Digital Markets Act, der Anfang März in Kraft getreten ist, sah sich der US-Konzern gezwungen, seine App-Politik anzupassen. Apple muss nun alternative App-Stores und vollständige Dritt-Browser zulassen - bald ist auch die App-Installation einiger Apps ohne App-Store möglich. Der Weg in die Freiheit gestaltet sich für User und Entwickler jedoch steinig. Lesen Sie hier mehr dazu.
Übrigens: Juristisch gesehen ist 2024 bis jetzt nicht Apples Jahr. Eine Aussage von Tim Cook kostet das Unternehmen 490 Millionen Dollar. Mehr dazu lesen Sie hier.