Mystery-Shopping

Obi-Mitarbeiterin: "Für weniger Geld kriegen Sie halt weniger Funktionen"

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Astrid T. ist des Rasenmähens müde. Ein Mähroboter soll Abhilfe schaffen. Die Mystery-Shopperin will sich in Baumärkten und Gartencentern nach dem richtigen Modell für ihren Garten umschauen. ­Dabei begegnet ihr eine Marke immer wieder.

(Source: alexanderuhrin - stock.adobe.com)
(Source: alexanderuhrin - stock.adobe.com)

Für Astrid T. ist jeder zweite Samstag Mäh-Tag. Je länger, desto mehr stört sich die Mystery-Shopperin an der Verpflichtung. Nun will sie sich einen Mähroboter zulegen. Schon des Öfteren hatte Astrid beim Spaziergang durch die Nachbarschaft einen solchen Helfer bei der Arbeit beobachtet. Nachdem sie ihren Garten auf Anraten eines Nachbarn ausgemessen hatte, machte sich Astrid auf den Weg zum Handel, um ein Gerät zu finden, das zu ihrem 150 Quadratmeter grossen Rasen passt.

Bauhaus

Als Erstes besuchte Astrid eine Bauhaus-Filiale. Dort begab sie sich gleich in die Gartenabteilung, wo sie von der Auswahl an Mährobotern überrascht wurde. Schnell fand die Mystery-Shopperin einen Mitarbeiter, der ihr weiterhelfen konnte. Sie beschrieb ihm die Grösse und das Aussehen ihres Gartens. Daraufhin empfahl ihr der Mitarbeiter zwei Modelle: den "Landroid" von Worx, der sich besonders für präzise Schneidearbeiten eigne, und ein Modell von Gardena, das im Gesamtpaket am besten sei. Das Gardena-Modell war das kleinste im Angebot. Mit einer maximalen Mähfläche von 250 Quadratmetern war es dennoch für Astrids Zwecke geeignet. Laut Bauhaus-Mitarbeiter bietet der "Landroid" ähnliche Features, wie etwa die Steuerung per App oder einen Regensensor. Im Vergleich zum Gardena-Modell könne der "Landroid" aber deutlich mehr Fläche abdecken. Allerdings steige mit der zusätzlichen Flächenabdeckung auch der Preis. Astrid bedankte sich für die Beratung und machte sich auf den Weg zum nächsten Geschäft.

Gartencenter

Astrids nächste Station war ein familiengeführtes Gartencenter. Dort entdeckte sie eine grosse Auswahl an Pflanzen, Blumen, Töpfen, Giesskannen und diverse Accessoires für den Garten. Elektrische Geräte waren jedoch keine zu sehen. Die Mystery-Shopperin erkundigte sich bei einem Verkäufer. Dieser erklärte ihr, dass er nichts von Mährobotern wisse und zunächst seine Kollegin fragen müsse. Er verschwand im Lager und kehrte wenig später mit ernüchternden Nachrichten zurück. Auch die Kollegin könne nicht weiterhelfen, daher müsse er beim Geschäftsführer nachfragen. Erneut verschwand der Verkäufer im Hinterzimmer und Astrid schlenderte derweil durch die Blumentopf-Abteilung. Nach einigen Minuten kehrte der Verkäufer zurück – mit einem Post-it-Zettel in der Hand. Darauf festgehalten war die Adresse eines auf Rasenmäher spezialisierten Partnergeschäfts, das auch Mähroboter anbiete. Die Mystery-Shopperin dankte dem Verkäufer für seine Bemühungen und machte sich auf den Weg zu genanntem Fachhändler.

Rasenmäher-Fachhändler

Beim Spezialisten angekommen, musste Astrid feststellen, dass dieses Geschäft nur dann öffnet, wenn zuvor telefonisch ein Termin vereinbart wurde. Diese wichtige Information hatte die Mystery-Shopperin im Gartencenter nicht erhalten. Etwas enttäuscht zog sie weiter in den nächsten Baumarkt.

Obi

Als Nächstes besuchte Astrid eine Obi-Filiale. Kaum hatte die Mystery-Shopperin das Geschäft betreten, stand ihr auch schon eine Verkäuferin zur Seite und führte sie zu den Mährobotern. Die Verkäuferin empfahl Astrid ein Modell von Gardena als beste Allrounder-Lösung. Zudem zeigte sie der Mystery-Shopperin ein Gerät von Bosch. Dabei handle es sich quasi um eine "Premium-Version" des Gardena-Mähroboters. Auch die Budget-Variante liess sich Astrid zeigen. Das Gerät der Marke Landxcape kostete rund 200 Franken weniger als das Gardena-Modell. Aber: "Für weniger Geld kriegen Sie halt weniger Funktionen", erklärte die Verkäuferin. So fehle etwa die Bedienbarkeit über Bluetooth, der Diebstahlschutz oder ein Regensensor. Die Mystery-Shopperin dankte für das Aufzeigen der verschiedenen Geräte und machte sich auf den Weg ins nächste Geschäft.

Hornbach

In der Hornbach-Filiale angekommen, irrte Astrid zunächst eine Weile durch die schier endlosen Regalreihen der ausufernden Gartenabteilung, bevor sie ihre Suche aufgab und am Infostand nach Mährobotern fragte. Ein Verkäufer führte sie zu den Geräten und zeigte der Mystery-Shopperin zuerst ein Modell von Worx. Einen "Land­roid, der sehen kann", wie ihn der Verkäufer beschrieb. Dank einer montierten Kamera könne der Roboter Hindernisse, wie etwa liegengelassenes Spielzeug, erkennen und umfahren. Dieses Feature gefiel Astrid zwar, doch nachdem sie erfahren hatte, dass das Gerät über 1500 Franken kostet, liess sie sich auch noch andere Mähroboter zeigen. Auch der Hornbach-Verkäufer riet Astrid aufgrund der Grös­se ihres Gartens zum kleinsten Modell von Gardena. 

Jumbo

Anschliessend machte sich die Mystery-Shopperin auf den Weg in einen Jumbo. Hier fand sie eine deutlich bescheidenere Auswahl an Geräten vor, dafür war eine Beratung umso schneller gefunden. Die Verkäuferin riet Astrid aufgrund der beschränkten Auswahl zum Kauf eines Bosch-Roboters. Dieser sei zwar nicht ganz so preiswert wie andere Mähroboter im Sortiment, jedoch müsste Jumbo die anderen Geräte nachliefern lassen. "Wenn Sie also jetzt gerade etwas mitnehmen wollen, nehmen Sie Bosch." Astrid bedankte sich für den Rat und machte sich wieder auf den Weg – ohne den Bosch-Roboter.

Do it + Garden

Als letzte Station besuchte Astrid den Baumarkt der Mi­gros. Auch hier fand die Mystery-Shopperin nur eine kleine Auswahl an Mährobotern. Nur vier Geräte waren ausgestellt, zwei davon gehörten zur "Do it + Garden"-Eigenmarke "Miogarden". Die Mystery-Shopperin musste einige Zeit auf eine Beratung warten. Nachdem eine Verkäuferin gekommen war und Astrids Anliegen gehört hatte, kamen für sie nur zwei Geräte infrage. Für einen kleinen Garten gebe es die kleine Variante des Migros-Roboters oder aber das Gardena-Gerät, das Astrid nun schon diverse Male gesehen hatte. Beim Faktor Kosten-Nutzen sei der Migros-Roboter "ungeschlagen" und stehe Gardena in Sachen Schnittleistung und -qualität in nichts nach, sagte die Verkäuferin. Der Vorteil bei Gardena bestehe darin, dass Astrid zusätzlich zum Gerät auch direkt einen Installationsservice buchen könne. Dabei kommt laut Verkäuferin eine Fachperson vorbei, die das Begrenzungskabel verlegt und die Erstprogrammierung des Roboters übernimmt. So einen Service gebe es bei der Mi­gros noch nicht. Auch eine App, um den Mähroboter zu bedienen, habe Migros noch nicht. Das Produkt sei halt noch recht neu, entschuldigte sich die Verkäuferin. Astrid bedankte sich bei der "Do it + Garden"-Mitarbeiterin für die Beratung und machte sich auf den Heimweg.

Fazit

Abgesehen vom Gartencenter, das keine Mähroboter führte, fand Astrid in allen Baumärkten ähnliche Modelle vor. Für einen Garten in der Grösse, wie sie ihn hat, scheint der Markt an Mährobotern relativ beschränkt. Die Mystery-Shopperin hatte diverse Modelle gesehen, die Flächen bis 2000 Quadratmeter abdecken. Im "Kleinrasensegment" scheint das Gardena-Gerät in den meisten Geschäften der Favorit des Verkaufspersonals zu sein, insbesondere wenn es um das Preis-Leistungs-Verhältnis geht. Gerne hätte Astrid noch mit einem Fachhändler gesprochen, doch ihr fehlte die Zeit für eine Terminvereinbarung im Fachgeschäft.

Webcode
nSqCds8G

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