Nachgefragt bei Dirk Koslowski

Warum nichts eine reale IFA ersetzen kann

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2020 laufen die meisten Dinge nicht wie geplant. Das gilt auch für die IFA. Was Händler dieses Jahr erwartet, warum es eine IFA vor Ort braucht und welche Massnahmen die Veranstalter treffen, um die Besucher zu schützen, sagt IFA-Direktor Dirk Koslowski.

IFA-Direktor Dirk Koslowski (Source: zVg)
IFA-Direktor Dirk Koslowski (Source: zVg)

Pro Event und Tag sind an der IFA 2020 nur 1000 Personen zugelassen. Wie entscheiden Sie, welche Händler vor Ort sein dürfen?

Dirk Koslowski: Es sind bereits einige hundert Fachbesucher vorregistriert. Wir sind optimistisch, dass wir für fast alle Angemeldeten den Besuch ermöglichen können. Interessierte sollten sich unter www.ifa-berlin.de sowohl für den Innovationsbereich "Shift Mobility meets IFA Next" als auch den speziell für Gespräche und persönliche Kontakte konzipierte Bereich "IFA Business, Retail & Meeting Lounges" schnellstmöglich eines der begehrten Tickets sichern.

Welche Möglichkeiten bietet das neue IFA-Format Händlern, um sich über neue Produkte zu informieren und Kontakte zu Herstellern zu knüpfen?

Zum einen wissen wir - Stand heute - nicht ganz genau welche Produkte die Industrie mitbringen wird, um sich dem Handel zu präsentieren. Wir sind jedoch sicher, dass es zahlreiche Neuheiten sein werden. Insofern ist es doppelt wichtig, sich bereits heute für einen Besuch anzumelden und vorab zu registrieren. Denn der grosse Vorteil für die anwesende Händler wird sicherlich sein, sich zusammen mit den Partnern aus der Industrie im persönlichen Gespräch effizient auf ein erfolgreiches letztes Quartal und das Jahresendgeschäft vorzubereiten.

Welche Alternativen bieten Sie Händlern, die dieses Jahr nicht physisch mit von der Partie sein können?

Nichts ersetzt eine reale IFA, das sollte uns allen miteinander bewusst sein. Da aber abzusehen ist, dass es einige Partner nicht persönlich nach Berlin schaffen werden, haben wir die virtuelle Verlängerung, den "IFA Xtended Space", der IFA 2020 Special Edition konzipiert. Der Live-Event wird im IFA Xtended Space durch virtuelle Streaming-Angebote, Match-Making-Tools und digitale Produktpräsentationen globaler Brands ergänzt. Diese wahrlich einzigartige digitale Plattform wird die IFA 2020 Special Edition extrem aufmerksamkeitsstark begleiten. Darüber hinaus können Interessierte schon jetzt im I"FA Virtual Market Place" ihre Messe-Teilnahme vorbereiten. Bereits jetzt online ist zum Beispiel die Liste der teilnehmenden Aussteller der IFA Business, Retail & Meeting Lounges, der Shift Mobility meets IFA Next und der IFA Global Press Conference.

Viele Veranstalter verlagern ihre Events trotzdem komplett ins Internet. Warum ist eine IFA vor Ort nötig?

Händler öffnen ihre Läden, Kinos ihre Säle, Restaurants werden wieder zugänglich gemacht - genau aus einem Grund: Sie wollen nicht nur Umsatz machen, sie wollen Menschen die Möglichkeit bieten, aus dem aktuellen Lebensalltag auszubrechen und sich zu treffen, um miteinander zu kommunizieren. Und genau das bieten wir als Messeveranstalter auch für die Branchen, für Medien und Besucher unterschiedlichster Art an. Wir haben den Vorteil, dass Deutschland in der Pandemie sehr sicher ist. Es gibt Rahmenbedingungen unter denen es uns glücklicherweise ermöglicht wird das Messegeschäft wieder zu beleben. Und es wäre verantwortungslos diese Rahmenbedingungen nicht zu nutzen, um das Messegeschäft wieder in Schwung zu bringen. Wir wissen, unsere Branchen wollen kommunizieren – explizit zum Jahresendgeschäft. Und genau das möchten wir mit schönen Produkten bereichern. Dass wir das können, haben wir in der Vergangenheit bewiesen und werden es in anderer Form mit einer neuartigen IFA Konzeption auch in diesem Jahr umsetzen können.

Worauf müssen teilnehmende Händler dieses Jahr verzichten?

Zum einen müssen sie voraussichtlich auf lange Schlangen, überteuerte Hotelpreise und komplizierte Anreisen verzichten. Die IFA 2020 Special Edition adressiert nicht nur kompakt und effizient die Bedürfnisse der Industrie, sondern auch die des Handels. Insbesondere in Anbetracht der Rahmenbedingungen können teilnehmende Händler viel mehr gewinnen, als dass sie verzichten müssen. Wir sind davon überzeugt, dass persönliche Kommunikation wesentlich effizienter ist. Und wenn wir in der letzten Zeit eines gelernt haben, dann dass Digitalisierung den direkten Kontakt nicht ersetzen kann. Und wann immer wir mit Industrie und Handel sprechen, spüren wir Freude auf das persönliche Zusammentreffen. Wir werden alles daransetzen, dass wir nicht nur den Handel, sondern auch alle Beteiligten darüber informieren, was neu in die Märkte kommt. Und das nicht nur im September, sondern auch darüber hinaus, so wie wir es in der Vergangenheit getan haben. Insofern wird die IFA 2020 Special Edition ein Mittel dazu sein, diese enge Handelsbindung zu stärken. Zum anderen ist es für uns wichtig, aufzuzeigen, dass das Instrument Messe weiterhin extrem wirksam und dennoch Corona-konform sein kann.

Wie sorgen Sie dafür, dass Besucher ausreichend ­geschützt sind?

Natürlich steht die Sicherheit und Gesundheit der Teilnehmer für uns an oberster Stelle, daher wird die IFA in diesem Jahr sowohl räumlich als auch hinsichtlich der Teilnehmerzahlen reduziert stattfinden. Wir können und wollen der Industrie und dem Handel dabei helfen, neue Produkte und Innovationen zu kommunizieren und die Konsumenten zu erreichen. Gerade mit Blick auf das Vorweihnachtsgeschäft ist dies schon immer eine wichtige Funktion der IFA gewesen und wird es auch in diesem Jahr sein. Dies selbstredend stets unter Berücksichtigung der jeweils geltenden Reiseauflagen, Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen. Ein umfangreiches Konzept liegt vor, das in enger Abstimmung mit dem Land Berlin und den zuständigen Behörden erarbeitet wurde. Einer der wichtigsten Punkte ist dabei, den vorgeschrieben Abstand zu wahren, Masken zu tragen und die Begrenzung der Teilnehmerzahl.

Eigentlich waren für die IFA 2020 insgessamt vier separate Events geplant. Doch die Veranstalter entschieden sich dazu, die "IFA Global Markets" auf nächstes Jahr zu verschieben.

Lesen Sie hier, welches die Produkthighlights an der IFA 2019 waren.

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