Spionageverdacht

"Inakzeptable Praktiken": Darum warnt der frühere Google-Chef eindringlich vor Huawei

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von dsc, Watson

Der amerikanische Topmanager und Multimilliardär Eric Schmidt bezieht im Handelskrieg gegen China klare Position.

(Source: Tom Bayer / Fotolia.com)
(Source: Tom Bayer / Fotolia.com)

Eric Schmidt gibt sich laut einem aktuellen BBC-Bericht überzeugt, dass die chinesische Regierung mithilfe von Huawei die USA ausspioniert habe. Das chinesische Unternehmen sei eine Herausforderung für die nationale Sicherheit und habe inakzeptable Handlungen begangen.

Laut dem früheren Google-Topmanager stehe es ausser Frage, dass Informationen von Huawei-Routern schlussendlich in die Händen des chinesischen Staates gelangten. Wie das passierte, sei ungeklärt, man sei nur sicher, dass es passiert sei.

Huawei hat Vorwürfe immer bestritten, Kundendaten an chinesische Behörden weitergegeben zu haben und ein verlängerter Arm des Regimes in Peking zu sein.

Zur jüngsten Attacke aus den USA nahm der Chef von Huawei Grossbritannien, Stellung. Victor Zhang widersprach den Vorwürfen von Schmidt. Sie seien "einfach nicht wahr", sagte er der BBC und betonte, es gebe dafür keine Beweise. Huawei sei ein privates Unternehmen, unabhängig von jeglichen Regierungen, einschliesslich der chinesischen.

Schmidt hatte erst kürzlich seinen Beraterposten beim Google-Mutterkonzern Alphabet aufgegeben und war zum Defence Innovation Board des US-Verteidigungsministerium (Pentagon) gewechselt. Die USA haben 2019 einen Handelsbann gegen Huawei ausgesprochen, der es Firmen wie Google verbietet, mit dem Unternehmen zu kooperieren.

Der neue Kalte Krieg

Huawei sei ein chinesisches Unternehmen, das auf globaler Ebene operiere und bessere Produkte herstelle als seine Konkurrenten – dies sei aus US-Sicht das eigentliche Problem und die Herausforderung für die Regierung, sagt Schmidt. Es sei aber extrem wichtig, eine Auswahl zu haben.

Schmidt bestreitet gemäss dem BBC-Bericht, dass das chinesische Modell staatlich gelenkter Investitionen in Technologie an sich erfolgreicher sei als ein Modell der freien Marktwirtschaft. Er sei jedoch der Ansicht, dass der Westen das Beste aus seinen Stärken machen müsse:

  • Mehr in Forschung investieren.

  • Eine stärkere Zusammenarbeit zwischen dem privaten Sektor, dem Staat und der akademischen Welt sicherstellen.

  • Offen bleiben für die besten Talente aus der ganzen Welt.

Die Zunahme von Nationalismus und Protektionismus in der ganzen Welt sei "sehr besorgniserregend", sagt Schmidt. Und – an die Adresse seiner eigenen Landsleute gerichtet – erinnerte der 65-Jährige an die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Start-ups im Silicon Valley von im Ausland geborenen Staatsangehörigen gegründet worden seien.

Schmidt, ein studierter Informatiker, sass im Verwaltungsrat von Branchengrössen wie Xerox, Sun Microsystems und Apple. Ab 2001 war er Topmanager bei Google und ab 2011 CEO und prägte das Wachstum des Suchmaschinenriesen in Zusammenhang mit dem Android-Betriebssystem entscheidend mit. Nach der Umstrukturierung des Konzerns wechselte er in den Vorstand von Alphabet.

2017 gab er seinen Chefposten ab und verliess im Juni 2019 den Silicon-Valley-Konzern, um sich wissenschaftlichen und philanthropischen Zielen zu widmen. Er gründete das Deep-Life-Projekt mit, das riesige Datenmengen für die synthetische Biologie sammeln und nutzbar machen will. Sein Vermögen beträgt über 16 Milliarden Dollar, womit er derzeit auf Platz 76 der Forbes-Rangliste der Multimilliardäre steht.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Watson.

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