Wie finde ich mein optimales Handy-Abo?
Es tut sich einiges auf dem Markt für Mobilfunk-Provider. Anbieter lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, um Kunden zu gewinnen und sie zu halten. Für Konsumenten ist es manchmal schwierig, den Überblick zu behalten.
Die Mobilfunk-Anbieter sind nervöser geworden. In den ersten Wochen des Jahres 2019 wurden die Kunden von UPC auf das Mobilfunknetz von Swisscom geschaltet und neue Handy-Abos eingeführt. Coop Mobile beendete die Zusammenarbeit mit Salt und setzt stattdessen mit neuen Abos auf Swisscom. Die Billigmarke Wingo offeriert vorübergehend eine Flatrate für 25 Franken im Monat, und Swisscom stellte kürzlich seine neuen Handy-Abos vor. Ausserdem kommen Gerüchte auf, dass Sunrise oder Vodafone den Kabelnetz-Betreiber UPC übernehmen wollen.
Im Schweizer Mobilfunkmarkt gibt es folgende Trends
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Schweizer Mobilfunk-Provider bieten immer häufiger Flatrates für unlimitiertes Telefonieren und Surfen in der Schweiz an.
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In den Abos sind immer häufiger Roaming-Inklusivleistungen enthalten.
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Die Kunden haben die Möglichkeit, zeitlich beschränkte Aktionen mit massiven Rabatten zu erhalten.
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Das Handy-Abo und die Abzahlung des Smartphones werden getrennt.
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Verträge haben eine kurze Mindestlaufzeit und Kunden können einfacher den Anbieter wechseln, ohne absurd hohe Strafgebühren bezahlen zu müssen.
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Die günstigeren Angebote bieten Mobilfunk-Anbieter nicht unter ihrer Hauptmarke an, sondern unter Drittmarken. Für viele Angebote wird eine Marke von bekannten Unternehmen verwendet.
Rechnen sich Flatrates?
Flatrates für das unlimitierte Telefonieren und Surfen in der Schweiz sind beliebt und bequem. Doch sie sind teuer: das günstigste Schweizer Flatrate-Abo kostet 55 Franken im Monat. Etwas günstiger fahren Kunden, die auf ein Handy-Abo verzichten und stattdessen ein Prepaid-Flatrate-Angebot für umgerechnet 40 Franken im Monat kaufen. Für die meisten Kunden rechnen sich diese Angebote allerdings nicht, mit Ausnahme von Flatrates mit sehr grosszügigen Spezialrabatten. Insbesondere Kunden, die über das Mobilfunknetz kaum Videostreams schauen oder kaum Musik über einen Streamingdienst hören, übertragen vergleichsweise geringe Datenmengen. Die günstigere Alternative: Im Markt gibt es verschiedene Handy-Abos unter 30 Franken, die 2 bis 3 GB monatliches Datenvolumen enthalten. Die meisten Konsumenten fahren mit einem solchen Abo günstiger. Bei vielen Angeboten ist es so, dass die Geschwindigkeit des Internet-Abos gedrosselt wird, sobald die enthaltene Datenmenge erreicht worden ist. Dann entstehen keine zusätzlichen Kosten und die Kunden müssen keine Angst vor einer Horrorrechnung haben.
Rechnen sich Handy-Abos mit Inklusiv-Roaming?
Handy-Abo mit Inklusiv-Roaming. Klingt gut. Doch für die meisten Kunden rechnen sich diese Angebote nicht. Dies gilt insbesondere für Kunden, die nicht jeden Monat im Ausland unterwegs sind. Denn auch in den Monaten, in denen der Kunde nicht im Ausland unterwegs ist, muss er trotzdem die in der Grundgebühr eingerechneten Kosten für das Roaming mitzahlen. In vielen Fällen ist es für die Kunden günstiger, wenn sie sich vor dem Auslandsaufenthalt informieren und die passenden Datenpakete und Roamingoptionen dazukaufen.
Rechnen sich Handy-Abo-Aktionen?
Seit einigen Monaten häufen sich Aktionen und Promotionsangebote von Mobilfunkprovidern. Die Kunden erhalten Rabatte von 40, 50 oder gar 60 Prozent auf die übliche monatliche Grundgebühr. Die Aktionen sind oftmals nur wenige Tage erhältlich, manchmal auch wenige Wochen. Hat der Kunde einen Vertrag abgeschlossen, erhält er die besseren Bedingungen für eine bestimmte Zeitdauer (zum Beispiel für ein Jahr). Einige Angebote werben auch damit, dass der Aktionspreis unbeschränkt gelte. In den vergangenen Wochen gab es einige Hammerangebote: So zum Beispiel eine Flatrate für Anrufe und das Surfen innerhalb der Schweiz, 60 Gesprächsminuten aus der Schweiz nach Europa und 200 MB Datenroaming für nur 23 Franken statt 58 Franken. Allerdings sollten Konsumenten das Angebot vor dem Kauf genau prüfen. Manchmal gilt das günstige Abo nur für wenige Monate, danach wird der normale Preis verrechnet.
Gerät unabhängig vom Abo kaufen
Sunrise hat bereits vor fünf Jahren das Abo vom Gerät getrennt. Der Kunde bezahlt mit dem Handy-Abo die Grundgebühr für die Mobilfunk-Dienstleistungen, nicht jedoch die Kosten für das Smartphone. Auf Wunsch kann der Kunde einen zusätzlichen Abzahlungsvertrag abschliessen und das Smartphone in Raten abzahlen. Wer ein einfacheres Smartphone möchte, bezahlt für das Gerät weniger als Kunden, die immer das modernste und neueste Gerät möchten. Nach und nach sind weitere Anbieter wie UPC, M-Budget Mobile, Coop Mobile oder Wingo auf diesen Zug aufgesprungen. Seit dem 25. Februar 2019 setzt auch Swisscom auf dieses kundenfreundliche System. Meistens lohnt sich ein separater Kauf bei einem günstigen Onlinehändler. So bieten Anbieter wie Digitec, Brack oder Microspot oftmals wesentlich günstigere Gerätepreise als die Mobilfunk-Betreiber selbst.
Handy-Abos mit kurzer Mindestlaufzeit abschliessen
Viele Handy-Abos sind inzwischen mit kurzer Mindestlaufzeit erhältlich. Wann immer möglich sollten Sie einen solchen Vertrag abschliessen. Damit können Sie flexibel reagieren und umgehend auf andere Angebote wechseln. Leider setzen insbesondere Swisscom und Salt immer noch auf Knebelverträge mit einer Mindestlaufzeit von 12 oder 24 Monaten.
Rechnen sich Drittmarken?
Mobilfunk-Betreiber vermarkten ihre Angebote immer häufiger über Drittmarken. Der grösste Mobilfunk-Anbieter Swisscom verkauft Abos unter den Marken Swisscom, M- Budget Mobile, Coop Mobile und Wingo. Hinter Yallo, Lebara und Aldi Mobile steckt Sunrise. Die Mobilfunk-Anbieter können so ihren Gewinn maximieren. Aus Kundensicht heisst das, dass Kunden bei Drittmarken die besseren Angebote erhalten als unter der Hauptmarke.
Umfangreicher individueller Vergleich
Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch bietet einen umfassenden Handy-Abo-Vergleich an. Damit können Konsumenten einfach und schnell erfahren, mit welchem Abo oder Prepaid-Angebot sie am günstigsten fahren. Je nach Nutzungsverhalten sind jeweils andere Angebote attraktiver.