Start der neuen Mobilfunkgeneration

MWC 2019: Wer bei 5G mitverdient und wer draufzahlt

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Am Mobile World Congress in Barcelona dreht sich alles um den neuen Mobilfunkstandard 5G. Wie sich mit der Technologie Geld verdienen lässt, ist aber noch völlig offen. Telkos nehmen Unternehmenskunden ins Visier, doch die sind skeptisch.

(Source: Ian Simmonds/unsplash.com)
(Source: Ian Simmonds/unsplash.com)

In Barcelona ist Mobile World Congress (MWC), und wie schon im vergangenen Jahr dreht sich am wichtigsten Treff der Mobilfunk-Branche alles um die kommende, fünfte Technologiegeneration im Mobilfunk. Hersteller, Telkos und Berater überschlagen sich mit Geräten, Versprechungen, Geschäftsmodellen und Anwendungsbeispielen. "Alle wollen an 5G mitverdienen", fasst die NZZ die Stimmung in Barcelona zusammen.

Das zeige sich zum einen an den 5G-fähigen Smartphones, die vorgestellt wurden. Mit Preisen weit jenseits von 2000 Franken, etwa für das Mate X von Huawei, sei der Erfolg auf dem Massenmarkt zu bezweifeln, schreibt die Zeitung. Überhaupt sei noch völlig offen, wem 5G unmittelbar nach dem Start etwas bringe. Höhere Übertragungsraten seien schon am Anfang zu erwarten, allerdings könnten Telkos versucht sein, die schnellen Verbindungen per "Slicing" nur einem ausgewählten Kundenkreis zur Verfügung zu stellen. Denkbar seien etwa garantierte Übertragungsraten zu Stosszeiten - gegen Aufpreis. Eine Art Zweiklassengesellschaft sei möglich, sowohl bei den Geräten wie auch bei den Abos.

Was ist neu an 5G, wie funktioniert der Standard und welche Vorteile könnte er den Anwendern bringen? Sie erfahren es in einem Übersichtsartikel des IT-Markts.

5G-Anbieter schielen auf den B2B-Markt

Laut NZZ glauben die meisten Telkos und Telko-Ausrüster nicht, dass Privatkunden bereit sind, für schnelleres Internet wesentlich mehr Geld auszugeben. Sie hätten deshalb die Geschäftskunden ins Visier genommen. Nokia-CEO Rajeev Suri habe etwa verlauten lassen, dass sich mit 5G vor allem im B2B-Geschäft Geld verdienen lasse.

Grosses Potenzial winke etwa in der Automatisierung von Prozessen. Dank kürzerer Latenzzeiten würden per 5G vernetzte Maschinen und Roboter in der Lage sein, fast in Echtzeit miteinander zu kommunizieren. "Für Unternehmen in Hochlohnländern könne dies zu einem Produktivitätsschub führen, der gar eine Rückverlagerung der industriellen Fertigung rentabel machen könnte", schreibt die NZZ.

Für die 5G-Anbieter sei auch der Trend hin zu firmeneigenen Netzwerken ein möglicher Quell von Umsätzen. Unternehmen wollten zwar, dass ihre Netze reibungslos mit der Aussenwelt kommunizieren können. Gleichzeitig müsse aber sichergestellt werden, dass sensible Informationen nicht unkontrolliert dorthin gelangten.

Was läuft sonst noch auf dem MWC 2019? Alle News aus Barcelona finden Sie hier.

Zweifel an Nutzen und Umsetzung

Auf der Seite der Unternehmen als mögliche 5G-Kunden herrscht allerdings Skepsis gegenüber der neuen Mobilfunkwelt, wie einer Umfrage von Accenture unter 1800 IT-Entscheidern und Geschäftsführern weltweit zu entnehmen ist. Viele der Befragten stünden der 5G-Technologie mit Zurückhaltung gegenüber. Gründe seien neben technischer Skepsis vor allem hohe Vorabinvestitionen, Sicherheitsbedenken und der Mangel an Fachkräften.

Gleichzeitig schätzen Entscheidungsträger das disruptive Potenzial von 5G tief ein, wie Accenture schreibt. Nur etwas mehr als jeder Dritte der Umfrageteilnehmer erwarte von 5G einen "revolutionären" Wandel im Hinblick auf die Geschwindigkeit und die Kapazität von Netzwerklösungen. Rund die Hälfte sehe aktuell nur "sehr wenige" neue Einsatz-Szenarien, die 5G im Vergleich zur 4G-Technologie ermögliche.

Mit Blick auf einen möglichen Nutzen für ihre Kunden orteten Unternehmensentscheider im neuen Netzwerkstandard allerdings Potenzial. 70 Prozent der Befragten glaubten, dass 5G-Anwendungen ihnen im Umgang mit Kunden einen Wettbewerbsvorteil verschaffen könne. Die Zusammenarbeit mit Partnern sehen laut Accenture 72 Prozent der befragten Führungskräfte als einen wichtigen Bestandteil auf dem Weg zur Implementierung von 5G-Lösungen.

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