GNI zieht Fusion mit SwissGIN in Betracht
Die Gebäude-Netzwerk-Initiative (GNI) hat ihre Mitglieder an der Generalversammlung über die Zukunft des Fachverbands abstimmen lassen. Im Raum steht eine enge Zusammenarbeit mit SwissGIN.
Der Fachverband Gebäude-Netzwerk-Initiative (GNI) hat am 23. Mai im Anschluss an die Electro-Tec in Bern zur 22. Generalversammlung geladen. Der Fachverband für Gebäudeautomation und intelligentes Wohnen zählte 42 anwesende Mitglieder, wie GNI-Präsident Peter Scherer sagte.
Laut Kassier Emil Rebsamen verlief das vergangene Jahr für die GNI finanziell nicht so erfolgreich wie 2016. Bei einem Aufwand von rund 209'000 Franken resultierte ein Verlust von etwas mehr als 5000 Franken. Ins Gewicht gefallen seien rund 8000 Franken für GNI-Drucksachen und als grösster Aufwand die rund 127'000 Franken für Vorstand und Geschäftsstelle.
Décharge einstimmig erteilt
Der Verband verfügt aber über ein Vermögen von rund 50'000 Franken und erwartet für dieses Jahr bei einem Aufwand im Rahmen der Vorjahre einen Gewinn von etwa 3000 Franken. So erteilten die stimmberechtigten Mitglieder dem Vorstand einstimmig die Décharge.
Laut GNI-Präsident Peter Scherer vollzieht sich der Verband alle zwei bis drei Jahre einer umfassenden Analyse zur Neuausrichtung, die diesmal besonders gross ausfiel. Um beantworten zu können, warum es die GNI gibt und was sie anbietet, habe der Verband Mitglieder befragt und auch externe Hilfe in Anspruch genommen.
In der Pole Position fürs Internet der Dinge
Das Ergebnis: Die GNI habe sich in den letzten Jahren zu sehr verzettelt. Der Verband sei eine Vernetzungsplattform, die ihre Anspruchsgruppen und Systeme vernetzen müsse. Deshalb wolle sie den Plattformgedanken stärker vorleben und in Form von Events Best-Practice-Beispiele zeigen. Dafür werde eine neue Projektgruppe Events gegründet, die weniger Feierabend-Seminare und dafür einen Grossevent pro Jahr organisieren soll.
Scherer glaubt, dass sich Menschen auch in Zeiten der Digitalisierung an Events treffen und austauschen möchten. GNI-Geschäftsführer Pierre Schöffel und die Leiter der Fachgruppen, die neu Projektgruppen heissen, verwiesen auf verschiedene Events der GNI vom vergangenen Jahr, die sehr gut besucht gewesen seien.
GNI-Präsident Peter Scherer. (Source: Netzmedien)
Alle Ansprechpartner seien für die GNI von Relevanz, aber am Anfang und Ende stehe immer der Auftraggeber, also der Bauherr, sagte GNI-Präsident Scherer. Für Bauherren wolle die GNI eine wegweisende Rolle bei der Wissensvermittlung übernehmen. Kernfrage sei, wofür sich der Bauherr interessiere. Scherer nannte als Beispiel Trends wie das Internet der Dinge (IoT), das er als grosse Chance für die Branche wahrnimmt. "Wir sind auf der Installationsseite vom IoT in der Pole Position", sagte Scherer den GNI-Mitgliedern.
SwissGIN stellt sich vor
Die Zukunft der GNI ist völlig offen. Denn der Vorstand schlug an der GV eine Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Gebäudeinformatiker SwissGIN vor. Selbst eine Fusion der beiden Verbände sei denkbar, um ein stärkeres Gewicht in politischen Diskussionen zu bekommen. SwissGIN beschäftige sich wie die GNI mit Gebäudeautomation und -informatik und stelle die Aus- und Weiterbildung der nötigen Fachleute in den Vordergrund, wie SwissGIN-Präsident Christoph Widler sagte.
SwissGIN-Präsident Christoph Widler stellte den Verband den GNI-Mitgliedern vor. (Source: Netzmedien)
Die GNI-Mitglieder stimmten einer Absichtserklärung zu, um eine Zusammenarbeit mit Swissgin zu prüfen. Auch der Fusion der Verbände schienen sie nicht abgeneigt. Bevor es dazu kommt, müssten die Mitglieder laut Verbandsstatuten aber der Fusion zustimmen.
BACnet und Projektleiter Gebäudeautomation als kommende Themen
GNI-Vorstand Thomas von Ah sprach über das Projekt BACnet. Mit verschiedenen Kursen wolle die GNI das Netzwerkprotokoll für die Gebäudeautomation bekannter machen. Am 30. Mai ist ein Einführungsmodul zum Thema sowie am 11. September und am 18. Oktober weiterführende Module für Planer und Bauherren geplant.
GNI-Vorstand Thomas von Ah sprach über BACnet. (Source: Netzmedien)
Ein weiteres Fokusthema für die GNI sei die Ausbildung zum Projektleiter Gebäudeautomation in Zusammenarbeit mit VSEI und Suissetec. Die Unterlagen sind laut Pierre Schoeffel bereit, mehrere Hochschulen informiert und interessiert. Der geplante Start an der ZHAW in Winterthur wurde aber aus organisatorischen Gründen von Spätsommer auf Herbst verschoben. Die ersten Prüfungen seine in zwei Jahren geplant.