Keynote zur Microsoft Build

Microsoft-Chef Nadella versöhnt zwei Rivalinnen

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Microsoft-CEO Satya Nadella hat die Entwicklerkonferenz Build in Seattle eröffnet. Dabei zeigte er, wie Microsoft KI und IoT in der Cloud verbinden will. Datenschutz und Partnerschaften sollen den Unterschied zur Konkurrenz machen.

Microsoft-CEO Satya Nadella eröffnet die Build 2018 in Seattle. (Source: Microsoft)
Microsoft-CEO Satya Nadella eröffnet die Build 2018 in Seattle. (Source: Microsoft)

Satya Nadella, CEO von Microsoft, hat gestern Abend in Seattle die Konferenz Build 2018 eröffnet. Wie "Heise" berichtet, zeigte Nadella dem Publikum von über 5000 Entwicklern, was das US-Unternehmen für sie plant und bietet.

Schwerpunkt IoT

Nadella habe die These aufgestellt, dass die Welt ein Computer sei, an dessen Vernetzung Microsoft mitwirken möchte, schreibt Heise. Konkret heisse dies, das Microsoft Entwickler bei der Schaffung von Lösungen für das Internet der Dinge (IoT) mithilfe künstlicher Intelligenz unterstützen wolle. Klassische Anwendungen für das Betriebssystem Windows spielten dagegen eine untergeordnete Rolle.

Microsoft habe einen Schwerpunkt auf Sensoren im IoT gelegt, sogenannte "Edge-Geräte". Sie liessen sich mit der Software "Azure IoT Edge" betreiben, die KI-Modelle in der Cloud trainieren und dann lokal ausführen könne. Microsoft habe die Software nun als Open Source veröffentlicht.

Wenn KI-Rivalinnen miteinander reden

Microsoft holte laut dem Bericht verschiedene Partner auf die Bühne, um die Zusammenarbeit von Edge und Cloud zu demonstrieren. Mit Chiphersteller Qualcomm habe das Unternehmen eine Überwachungskamera mit Netzwerkanbindung und KI gezeigt, die etwa Störfälle oder Anomalien in Industrieanlagen erkennen solle. In Kooperation mit DJI habe Microsoft ein Software Development Kit für die Bilderkennung mittels intelligenter Drohnen in Unternehmen entwickelt.

Eine weitere Partnerschaft kündigte Nadella mit Amazon an, wie es bei Heise weiter heisst. Eine Mitarbeiterin habe auf der Bühne einen Amazon-Echo-Sprachassistenten gebeten: "Alexa, open Cortana!" - und Cortana antwortete. Auch der Zugriff auf das Windows-10-Startmenü sei so möglich. Ende 2018 soll das auch ausserhalb der Konferenz funktionieren.

Microsoft als Hüter des Datenschutzes

"Satya Nadella versucht, den Tech-Riesen von seinen Mitbewerbern zu unterscheiden, indem er sich auf die digitale Privatsphäre konzentriert", fasst "Fortune" die Keynote zusammen. Der Microsoft Chef habe - wohl auch mit Blick auf die Facebook-Datenaffäre - Privatsphäre als "Menschenrecht" bezeichnet.

KI brauche Daten, um zu lernen und sich zu verbessern. Mit einer Technologie namens "Homomorphic Encryption" wolle Microsoft aber sicherstellen, dass Informationen von Nutzern und Unternehmen sicher und verschlüsselt verarbeitet werden, sagte Nadella.

Ein firmeninternes KI-Ethik-Team solle darüber hinaus den Lernvorgang, etwa von Deep-Learning-Algorithmen, überwachen und sicherstellen, dass dieser nicht in Schieflage gerate. Nadella habe Entwickler in diesem Sinne aufgefordert "gute KIs" zu programmieren, die "gute Entscheidungen für die Zukunft" treffen könnten.

Kinect ist zurück

Für das KI-Projekt "Brainwave" kündigte Nadella laut Fortune eine Preview-Version für Azure-Entwickler an. Die von Intel hergestellten Brainwave Chips könnten Code schneller ausführen, als die Hardware der Konkurrenz, versprach der Microsoft-Chef.

Die glücklose Videospiel-Steuerung "Kinect" soll als Werkzeug für Unternehmen ein zweites Leben erhalten. Nadella habe angekündigt, die Objekterkennung von Kinect mit Cloud-Unterstützung bei Drohnen einzusetzen, zum Beispiel zur Vermeidung von Kollisionen. Entwickler könnten sich für ein "Kinect for Azure"-Hardware-Kit anmelden, um eigene Tracking-Geräte zu bauen.

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