Leben in der KNX City
KNX Swiss hat zum 25. Geburtstag der KNX-Technologie geladen. Im Zentrum des Events standen der fossile Ressourcenverbrauch und der Präsident der weltweiten KNX Association.
KNX hat am 20. Oktober mit einem Mega-Event Geburtstag gefeiert. Zum 25-jährigen Bestehen der KNX-Technologie wurden über 50 Events in 36 Ländern veranstaltet. Laut einer Mitteilung von KNX Swiss war dies der grösste Gebäudeautomations-Event überhaupt. In der Schweiz zelebrierten rund 300 Teilnehmer den KNX City Day im KKL Luzern.
KNX-Swiss-Präsident Felix von Rotz stellte den Besuchern des Events einen besonderen Gast vor: Franz Kammerl, Präsident der weltweiten KNX Association, trat am Schweizer Event auf. Von Rotz blickte auf die wesentlichen Ereignisse der vergangenen 25 Jahre für KNX zurück, Kammerl beleuchtete die Zukunft der Technologie.
Veraltete Gebäude und verschwendetes Erdöl
Seine Vision ist die KNX City, eine nachhaltige Stadt. Weil das durchschnittliche Gebäude auf einem 30 Jahre alten technischen Stand stehen würden und der Energieffizienzklasse C oder D entspräche, sei der Ressourcenverbrauch enorm. Über 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs gehe in Gebäude. Deshalb plädierte Kammerl für Betriebs- und Kontrolleinrichtungen. Das bringe zudem schnellere Amortisierungen als bei Dämmungen.
Kammerl prangerte auch den Ressourcenverbrauch von Automotoren an. Weil die fossilen Ressourcen begrenzt seien und die Luftverschmutzung immens sei, könnte man sich schon lange nicht mehr erlauben, Erdöl in Automotoren zu verbrennen. E-Mobilität sei die einzige Lösung. Kammerl glaubt, dass bessere Batterien und mehr staatliche Subventionen den flexiblen Energiespeichern E-Cars zum Boom verhelfen könnten. KNX als weltweiter Standard könne die berdarfsgerechte Verteilung der Energie im Gebäude koordinieren, beim E-Car liefere KNX die nötigen Steuerungstechniken.
Auch die weiteren Referate handelten von den ökologischen Aspekten der Gebäudeautomation Magnus Willers, Geschäftsführer der Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, betonte, dass die Energiewende in allen Ländern unabhängig von der politischen Ausrichtung zwingend sei. Auch Peter Limacher, Geschäftsleitungsmitglied von Alpiq, vertrat die Meinung, dass die Stromversorgung in Zukunft dezentraler gestaltet werden müsse als heute. Es gibt also auch nach 25 Jahren KNX noch viel zu tun. Der Markt ist gross, wie KNX Swiss sagt, die Aufgaben und Entwicklungs-Chancen vielfältig.
Zwischen weiteren Referaten sorgten Moderatorin Tamara Cantieni und Liedermacher Reto Zeller für Unterhaltung. KNX Swiss zeigt auf seiner Webseite weitere Bilder des Events.
Die KNX-Geschichte
Am 7. Mai 1990 riefen 15 Unternehmen den KNX-Standard in Brüssel ins Leben. Sie hätten weg von proprietären Standards, hin zu einem gemeinsamen, einheitlichen Bussystem kommen wollen. Heute entwickeln mehr als 380 Unternehmen Produkte und Dienstleistungen, die mit dem KNX-Standard für Haus- und Gebäudesystem-Technik kompatibel sind.
KNX soll die weltweite Kompatibilität und Interoperabilität verschiedenster Geräte und Systeme aus den Bereichen Elektroinstallationstechnik, Klima und Lüftung, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik garantieren. Die Standard ist in der Norm ISO/IEC 14543 festgeschrieben. Für die Kommunikation dienen Funk, Busleitung oder IP. Auch die Bedienung übers Smartphone ist mit KNX möglich.
Zur Programmierung von KNX dient die standardisierte, herstellerunabhängige Engineering-Tool-Software. Neu unterstützt die aktuelle Version ETS5 auch XLM-basierende Dienste. Neben der Programmierung mit der Software lasse sich KNX aber auch per "Easy-Konfiguration" parametrieren. Hersteller wie Siemens oder Hager bieten entsprechende Produkte in der Schweiz an. In Zukunft steht laut Förderverein insbesondere das Internet of Things im Fokus von KNX.