Six, UBS, ZKB

P2P-App Paymit lanciert

Uhr | Aktualisiert
von Marc Landis

Die Six Group hat gemeinsam mit der UBS und der ZKB die P2P-App "Paymit" präsentiert. Die Person-to-Person-App ermöglicht Geldüberweisungen zwischen zwei Smartphones. Vorerst unter Privatpersonen, später auch zwischen Privatpersonen und Händlern.

Die Person-to-Person-App "Paymit" ermöglicht schnelle Geldüberweisungen zwischen zwei Smartphones. Der Bankendienstleister Six-Group präsentierte die App gestern gemeinsam mit den beiden Banken UBS und Zürcher Kantonalbank an einer Pressekonferenz an der Börse in Zürich.

Paymit ist allerdings schon seit einigen Wochen im App-Stor von Apple und im Google-Play-Store erhältlich. Auch ohne dass gross die Werbetrommel gerührt worden sei, sei die App der UBS bereits rund 14'000 Mal heruntergeladen und 9000 Mal aktiviert worden, erklärte Andreas Kubli, Leiter Multikanal Management und Digitalisierung bei der UBS. Diese Zahlen dürften sich in den kommenden Wochen noch markant erhöhen. Kubli kündigte eine "laute Werbekampagne" an, die vor allem über digitale Kanäle laufen soll.

Im Gegensatz zur UBS-App, die als separate App nur für den Zweck "P2P-Payment" und für alle iOS- bzw. Android-User zur Verfügung steht, läuft Paymit bei der ZKB nur in deren E-Banking-App. Die Registrierung ist aber einfach, wenn die E-Banking App einmal aktiviert ist. Martin Loosli, Leiter Produktmanagement Bilanz und Geldtransfergeschäft bei der ZKB, meldet 1600 Aktivierungen.

Nun hoffen die Initianten Six, UBS und ZKB auf Interesse weiterer Schweizer Banken. Die Credit Suisse und die Raiffeisen-Gruppe hätten etwa Interesse signalisiert, hiess es an der Pressekonferenz.

P2M ab Herbst

Paymit für den Geldtransfer zwischen Privatpersonen soll erst der Anfang sein. In einem weiteren Ausbauschritt soll Paymit P2M, also Person to Merchant folgen und dann auch für Detailhändler oder andere Gewerbetreibende zur Verfügung stehen. Ein Six-Mitarbeiter demonstrierte an dem Anlass einen Prototyp einer entsprechenden Lösung. Sie soll im Herbst auf den Markt kommen.

Wenig erfreut über die neue P2P-Payment-Lösung der Six-Group dürften Kreditkartenanbieter sein. Denn mit Paymit braucht es für den bargeldlosen Geldverkehr eigentlich keine solchen Mittler mehr. Pikant in diesem Zusammenhang ist, dass Six in der Schweiz täglich 8,7 Millionen Kartentransaktionen mit einem Volumen von 190 Millionen Franken abwickelt und damit nach eigenen Angaben Marktführer ist. Mit Paymit macht sich die Six-Group also gewissermassen selbst Konkurrenz. Die Banken waren aber gezwungen, zu handeln, wie auch Loosli sagte. Der Grund dafür ist, wie auch mehrfach an der Pressekonferenz gesagt wurde, der Druck, den die Schweizer Banken und damit auch die Six-Group durch Anbieter von disruptiven "ausländischen" Paymentlösungen verspüren. Gemeint sind etwa die Angebote von Internet- und Technologieunternehmen wie Google, Facebook, Apple oder auch Samsung. Doch der Druck kommt auch von hiesigen Fintech-Start-ups wie Klimpr, Mobino oder Muume oder von Lösungen wie Tapit (Salt, Sunrise, Swisscom) oder Twint von Postfinance (Start: voraussichtlich Mitte 2015).

Der Payment-Markt ist in Bewegung. "Endlich", möchte es einem entfahren.

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