iHomelab: ein Blick in die Zukunft
Das iHomelab der Hochschule Luzern hat seine Partner zu einem Event eingeladen. Die Forscher zeigten ihnen einen Blick in den Haushalt der Zukunft.
Der Mensch stürzt durchschnittlich einmal pro Jahr zu Boden, wie Dieter von Arx, Projektdirektor vom iHomelab sagt. So ein Sturz ist meist nicht weiter schlimm. Doch was passiert, wenn bei einem schwerwiegenden Sturz keine Hilfe in der Nähe ist?
Lösungen auf Fragen wie diese sucht das iHomelab in Luzern, das am gestrigen Abend, 19. Februar, zum jährlichen Partner-Event geladen hat. Das Forschungszentrum für Gebäudeintelligenz der Hochschule Luzern forscht in Zusammenarbeit mit 162 Partnern wie etwa Siemens oder Swisscom nach Lösungen zu den Themen Energieffizienz und Ambient Assisted Living. Lösungen werden dann im iHomelab, dem intelligenten Haus, wie es in Zukunft aussehen könnte, präsentiert.
"Sensoren für Senioren"
An der Veranstaltung wurden neben neuen Partnern auch Projekte vorgestellt. Für das obengenannte Problem haben die Forscher Sensoren hergestellt, die bei einem Sturz einen Alarm auslösen, woraufhin sich ein Computer nach dem Befinden erkundigt. Erhält der Rechner keine Antwort, alarmiert er die zuständigen Rettungsdienste. Sensoren im Raum sollen auch erkennen können, wenn sich eine Person unauffällig bewegt oder gar regungslos bleibt. Aktuell arbeite man an einem "intelligenten" Rollator, der selbständig fahren soll. Mit solchen intelligenten Techniken soll sicheres Leben bis ins hohe Alter möglich werden. "Sensoren für Senioren", fasst Professor Alexander Klapproth, Leiter des iHomelabs, das Thema Ambient Assisted Living kurz zusammen.
Im Bereich Energieffizienz arbeitet das iHomelab etwa an LED-Röhren mit Schwarmintelligenz. "Dies ist eine besondere Knacknuss", sagt Klapproth. Die Lampen sollen bestmögliches Licht abgeben und trotzdem Energie sparen. Dieter von Arx führt auch eine Lampe mit Gestensteuerung vor, die durch unterschiedliche Bewegungen ihre Farbe oder Lichtstärke ändert. Im iHomelab sind zudem intelligente Stromzähler ausgestellt, die mit mehreren Geräten vernetzt sind. Mit diesen lässt sich dann der Stromverbrauch live überwachen. Sie zeigen auch an, wenn der Kühlschrank beispielsweise ungewöhnlich viel Energie verbraucht und melden dann, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. All diese Techniken sind unter dem Begriff "Internet der Dinge" vereint: die Vernetzung von Geräten, die untereinander kommunizieren.
Langfristig ausgebucht
Wer selbst einen Blick in mögliche Zukunftshaushalte werfen möchte, kann dies an öffentlichen Besichtigungen tun. Jeden ersten Mittwoch im Monat wird eine kostenlose, etwa einstündige Führung im iHomelab in Horw angeboten. Judith Wirth, Assistentin Leiter iHomelab, empfiehlt aber eine frühzeitige Anmeldung. Die Führungen seien jeweils zwei bis drei Wochen im Voraus ausgebucht. Kostenpflichtige, individuelle Besichtigungen für Private und Unternehmen werden auf Anfrage durchgeführt.
Das iHomelab existiert seit 4 Jahren, insgesamt stecken aber 15 Jahre Forschung hinter der Denkfabrik. Alexander Klapproth freut sich: "Unser Ziel waren einst 1000 Besucher jährlich, jetzt sind es dreimal so viele." Das Besucherspektrum decke die ganze Bandbreite von Jung bis Alt ab.