Editorial

Verkäufer haben’s oftmals schwer

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(Source: Netzmedien)
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Während meiner Lehrlingsausbildung zum Detailhandelsangestellten habe ich gelernt, was es heisst, Verkäufer zu sein. Man ist einzig und allein für den Kunden da, die eigenen Probleme tun nichts zur Sache. Eine Vorgesetzte sagte mir einst: "All Deine Probleme sind vergessen, sobald Du die Türschwelle des Ladens betrittst." Meine Sorgen gingen die Kunden nichts an, meinte sie. Seither weiss ich, wie hart der Job als Verkäufer sein kann. Besonders an ­Tagen, an denen einem die eigenen Probleme scheinbar über den Kopf wachsen.

Mein Respekt vor Verkäufern ist zwar nicht grenzenlos, aber Verständnis habe ich aufgrund eigener Erfahrung durchaus. Das merkte ich neulich wieder beim Wocheneinkauf im Coop. Weil die Schlangen vor den Kassen lang waren, ging ich zum Self-Scanning-Automaten, obwohl ich den direkten Kontakt mit Verkäufern schätze. Doch als ich nach einer gefühlten halben Stunde alle Produkte eingescannt und in vier Tragtaschen systematisch verstaut hatte, wurde ich von einem Verkäufer herausgewinkt. Ich sei für die zufällige Stichprobe ausgewählt ­worden, sagte er.

So weit, so nervtötend. Eigentlich hätte ich bei der Stichprobe nur vier Artikel nochmals scannen müssen. Doch offenbar drückte der Verkäufer einen falschen Knopf, und der gesamte Self-Scanning-Prozess war abgebrochen. Ich müsse nun alle Artikel nochmals einscannen, sagte mir der Verkäufer peinlich berührt, während sein Gesicht tomatenrot anlief. Fast hätte ich zu einer Schimpftirade angesetzt, doch ich bewahrte einen kühlen Kopf; jeder macht mal einen Fehler, dachte ich mir. Also begann ich, die Artikel erneut einzuscannen, während der Verkäufer eine Kollegin herbeirief. Zu zweit halfen sie mir beim Einpacken, weshalb der zweite Scanprozess nur rund 5 Minuten dauerte.

Manchmal brauchen Kunden etwas Verständnis. Das gilt insbesondere dann, wenn sie auf der Suche nach einem neuen Produkt sind. So musste auch Mystery-Shopperin Astrid T. Verständnis zeigen, als sie auf der Suche nach einem Smart Speaker war. Nicht jeder Verkäufer wusste über die intelligenten Lautsprecher Bescheid. Aber Mühe gaben sich alle. Lesen Sie, was Mystery-Shopperin Astrid T. auf ihrer Tour erlebte, ab Seite 26.

Wie Ricardo.ch Händler unterstützt, erklärt der neue CEO der Plattform, Francesco Vass, im Interview ab Seite 17. Ausserdem finden Sie in dieser Ausgabe den Markt­report von GfK-Experte Luca Giuriato zum Schweizer Multi­media-Markt (ab Seite 24) sowie eine Einschätzung des Tele­kom-Profis Ralf Beyeler zu Abo-Paketen der Pro­vider (ab Seite 22).

Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung!

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