Hands-on: Plantronics Voyager Focus UC

Ein Hauch von Headset

Uhr | Aktualisiert
von Coen Kaat

Plantronics hat Ende September das Bluetooth-Headset Voyager Focus UC lanciert. Die Redaktion prüfte, ob das leichte Headset auch mit seiner Klangqualität überzeugen kann. Ebenfalls im Test: das Consumer-Modell Backbeat Sense.

An der diesjährigen IFA in Berlin hat Plantronics sein neues Headset für den modernen Arbeitsplatz präsentiert: das Voyager Focus UC. Die Redaktion hatte die Gelegenheit, das drahtlose Stereo-Headset ausgiebig im Arbeits­alltag zu testen.

Plantronics entwickelte das Headset für den Einsatz im Büro. Bereits beim Aufsetzen fällt das geringe Gewicht auf. Das Headset sitzt angenehm und drückt nicht. Das ist auch nach mehreren Stunden noch so. Dies gilt auch für Brillenträger – oder Personen mit vielen Piercings in den Ohren, die sich schnell an Kopfhörern stören. Die Ohrkissen sind mit Kunstleder bezogen. Unter dem Leder verbirgt sich sogenannter Memory-Foam. Ein Material, das sich an die Ohren des Anwenders anpasst.

"Eine Oase der Ruhe"

Sobald man das Gerät einschaltet, erinnert eine sanfte Stimme an die verbleibende Akkulaufzeit des Geräts. Der Hersteller verspricht eine Akkulaufzeit von einem Tag. Im Test hielt das Gerät dieses Versprechen.

Da es in Büros generell vor Störgeräuschen wimmelt, integrierte der Hersteller eine Active-Noise-Cancelling-­Funktion. Drei Mikrofone sorgen für eine "ruhige Oase, in der man produktiv arbeiten kann", wie Fabien Moine, Country Manager Schweiz bei Plantronics, sagt. Die Geräuschunterdrückung lässt störende Hintergrundgeräusche wie etwa das Klappern von Tastaturen oder die Gespräche der Kollegen verschwinden. Davon profitiert sowohl der Nutzer als auch die Person, die am anderen Ende der Leitung zuhört. Für Telefonate verfügt das Headset über ein verstellbares Mikrofon.

Gewisse Geräusche kommen trotzdem noch durch, wie Moine erklärte – etwa das Bellen eines Hundes. Der Test der Redaktion bestätigte auch dies. Ein Appenzeller Mischling mit einer Schulterhöhe von etwa 60 Zentimetern und einem entsprechenden Lungenvolumen demonstrierte dies über das gesamte Dezibelspektrum. Von einem leisen Winseln bis zu einem aufgeregten Bellen bei der Sichtung von Futter.

Am Mikrofon ist ein kleiner roter Knopf angebracht: die Mute-Taste. Nutzt man das Headset während des Telefonierens, schaltet die Taste das Mikrofon auf Stumm. Die Taste verfügt aber auch über eine interessante Zweitfunktion. Drückt man sie, während Musik läuft, verringert das Headset die Lautstärke und lässt Umgebungsgeräusche durch. So braucht man das Headset nicht abzunehmen, wenn etwa ein Teamkollege das Gespräch sucht.

Bis zu 45 Meter von der Quelle

Das Headset lässt sich über Bluetooth mit einem Smartphone oder Tablet verbinden – bis zu einer Entfernung von 45 Metern. Für die Verknüpfung mit dem PC liefert Plantronics einen Dongle mit. Dieser sei aus verschiedenen Gründen nötig, sagt Moine. Plantronics könne nicht davon ausgehen, dass PC-Hersteller Bluetooth-Adapter verbauen, die auch die Wideband-Voice-Technologie unterstützen.

„Wir bauen keine Headsets für IT-Experten, sondern für Büroangestellte“, sagte Moine. „Diese werden nicht dreimal versuchen, das Headset mit dem PC zu verbinden.“ Daher sind die Dongles „out of the Box” mit dem Headset verbunden. Das heisst, der Anwender muss lediglich den USB-Dongle mit dem PC verbinden, um mit dem Headset telefonieren zu können. Die Verbindung zwischen Dongle und Headset wird mit einer 128-bit-Verschlüsselung geschützt.

Auch für Musikfans

Plantronics zielt mit dem Gerät in erster Linie auf Vieltelefonierer ab. Im Test überzeugte das Voyager Focus UC aber auch den musikhörenden Gelegenheitsplauderer. Die Klangqualität lässt lediglich bei den tiefen Tönen zu wünschen übrig, bietet aber einen zufriedenstellenden Sound.

Das Stereo-Headset verfügt zudem über sogenannte Ohrsensoren. Diese reagieren auf Druck. Nimmt man während der Musikwiedergabe das Headset ab, merkt das Gerät dies und pausiert die Musik. Erhält der Nutzer einen Anruf, während das Headset auf dem Tisch liegt, genügt es, das Gerät wieder aufzusetzen. Das Headset akzeptiert dann automatisch den eingehenden Anruf.

Für Anwender, die noch mit halbem Ohr mithören wollen, was um sie herum geschieht und ihre Kopfhörer deswegen leicht schräg aufsetzen, sind die Sensoren lästig. Das Voyager Focus UC erkennt dann einen geringeren Druck auf die Ohrmuscheln und schliesst daraus, dass der Nutzer das Headset wohl abgesetzt haben muss. Mit ein wenig Übung findet man aber den richtigen Punkt, an dem sich die Ohrsensoren überlisten lassen.

Wenn es weniger Business sein muss

Das Voyager Focus UC hat eine kleine Schwester: das Backbeat Sense. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um das gleiche Modell. Beim Backbeat Sense fehlt jedoch das ausklappbare Mikrofon und die Active-Noise-Cancelling-Technologie. Der Hersteller richtet sich mit dem Backbeat Sense an Consumer. Es kommt daher ohne den USB-Dongle aus.

Ansonsten bietet das Headset die gleichen Vorteile in puncto Tragekomfort und Klangqualität wie das Businessmodell. Der Hersteller verbaute im Backbeat Sense ebenfalls die intelligenten Ohrsensoren, die die Wiedergabe automatisch pausieren und starten.

Preise und mitgeliefertes Zubehör

Beide Headsets liefert Plantronics mit einer passenden Reisetasche und Mikro-USB-Kabel aus. Um Schäden beim Transport zu verhindern, lassen sich die Ohrmuscheln beim Verstauen drehen. Der Lieferumfang des Voyager Focus UC beinhaltet zudem eine Dockingstation. Diese lässt sich per USB mit dem PC verbinden. Sie dient lediglich zum Aufladen des Headsets.

Die Geräte sind seit September erhältlich. Der Hersteller empfiehlt für das Voyager Focus UC einen Verkaufspreis von 329 Franken. Die UVP des Backbeat Sense liegt bei 165 Franken.

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