Stiftung Warentest räumt mit 9 Kaffeemythen auf
Kaffee ist schlecht fürs Herz-Kreislauf-System, entzieht dem Körper Wasser und Schwangere sollten die Finger vom Wachmacher lassen. Diese und sechs weitere Mythen rund um das beliebte Getränk hat Stiftung Warentest unter die Lupe genommen.
Durchschnittlich drei Tassen Kaffee trinken Schweizerinnen und Schweizer täglich. Aber ist das gesund? Teils ja, sagt Stiftung Warentest und räumt mit einigen gängigen Annahmen rund um den Wachmacher-Trunk auf:
Kaffee ist gesund
Stimmt, heisst es bei Stiftung Warentest. Moderater Kaffeekonsum gelte als gesundheitsfördernd. Das liegt nicht unbedingt am Koffein, sondern daran, dass in den Bohnen viele andere pflanzliche Wirkstoffe stecken, die Kaffeetrinkerinnen und -trinker mit dem Wachmacher ebenfalls zu sich nehmen.
Zu viel Kaffee ist ungesund
Auch das ist wahr. Zu viel Koffein kann zu Herzrasen, Zittern, Anspannung und Unruhe führen. Laut der Verbraucherorganisation können mehr als vier Tassen am Tag bei dafür anfälligen Menschen ausserdem Angst auslösen. Bis zu 400 Milligramm Koffein sei bei gesunden Erwachsenen unbedenklich. Umgerechnet auf typische Kaffeegetränke wären das maximal viereinhalb Becher Filterkaffee (à 200 Milliliter) oder sieben kleine Tassen Espresso (à 40 Milliliter). Für Schwangere gelten andere Werte.
Kaffeetrinker sterben früher
Falsch. Wie Stiftung Warentest schreibt, belegen mehrere Studien, dass sich der Konsum von zwei bis fünf Tassen Kaffee pro Tag leicht positiv auf die Lebenserwartung auswirkt. Das gilt übrigens auch bei koffeinfreiem Kaffee.
Kaffee erhöht das Krebsrisiko
Auch das ist falsch. Es gibt keine überzeugenden Belege dafür, dass Kaffee das Krebsrisiko erhöht. Das Risiko an einigen Krebsarten wie Haut-, Brust-, Gebärmutter-, Prostata- oder Leberkrebs zu erkranken, soll für Kaffeeliebhaber gar etwas niedriger sein. Stiftung Warentest rät trotzdem: "Espresso und Co. sollten nicht zu heiss getrunken werden, um die Schleimhäute in Mund und Speiseröhre zu schonen."
Kaffee erhöht den Blutdruck
Hier ist ebenfalls eher das Gegenteil der Fall. Der Konsum von drei bis fünf Tassen Kaffee täglich scheint laut Verbraucherorganisation das Risiko für koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und kardiovaskulär bedingten Tod zu senken - vor allem beim Filterkaffee-Konsum. Der Filter entferne den Inhaltsstoff Cafestol, der den Cholesterinspiegel leicht erhöhen kann. Auch bei Personen, die bereits über Bluthochdruck verfügten, wurden keine negativen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System beobachtet.
Kaffee entzieht dem Körper Wasser
In hohen Dosen kann Koffein harntreibend wirken. Regelmässiger, moderater Konsum habe aber keine negativen Auswirkungen auf den Flüssigkeitshaushalt.
Koffein macht süchtig
Nicht wirklich. Allerdings gewöhnt sich der Körper mit der Zeit an die tägliche Dosis Koffein. Wer viel Kaffee trinkt und plötzlich komplett auf den Wachmacher verzichtet, kann daher vorübergehend unter Kopfschmerzen und Müdigkeit leiden. Laut Stiftung Warentest ist es daher besser, den Konsum langsam zu reduzieren.
Kaffee in der Schwangerschaft kann dem Fötus schaden
Zu viel Koffein kann tatsächlich das Risiko für Wachstumsstörungen erhöhen. "Eine Studienauswertung der Universität Reykjavik kommt sogar zu dem Schluss, dass sich keine für Schwangere unbedenkliche Menge Koffein ausmachen lässt", heisst es bei Stiftung Warentest. Die Studienautoren rieten Schwangeren deshalb, Koffein vorsichtshalber zu meiden.
Kaffee schützt vor Diabetes
Studien deuten darauf hin, dass diese Aussage stimmt. Mit dem Konsum von normalem und koffeinfreiem Kaffee verringere sich das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Kaffee alleine reicht aber als vorbeugende Massnahme nicht.
Wenn Sie Ihren täglichen Kaffee aufpeppen möchten, dann finden Sie dazu einige Ideen im Beitrag "So vielseitig lässt sich Kaffee zubereiten".
Oder informieren Sie sich hier über die Kaffee-Basics und erfahren Sie, wie Sie Kaffee am besten lagern, und welche Kaffeemaschine sich für welchen Kaffee-Fan eignet.