Kurze Übungen helfen

Warum Binge-Watching das neue Rauchen ist

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von René Jaun und tme

Wer sich per Streaming-Service ganze Serien am Stück ansieht, tut seinem Körper keinen Gefallen. Denn zu langes Sitzen ist in vielerlei Hinsicht ungesund. Besser ist es, das Binge-Watching hin und wieder zu unterbrechen und sich zu bewegen. Solche Aktivitätsphasen verbessern die kardiometabolische Gesundheit.

(Source: Freepik / Freepik.com)
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Binge-Watching gehört zu den Trends der vergangenen Jahre. Es bezeichnet das Ansehen ganzer Serienstaffeln am Stück und wird nicht zuletzt dank dem Aufkommen diverser Streaming-Services beflügelt. Doch wer Binge-Watching tatsächlich "Hardcore" betreibt, also tatsächlich mehrere Stunden Videos ohne Pause anschaut, tut seiner Gesundheit keinen Gefallen.

Problematisch – gar gesundheitsgefährdend – ist vor allem das lange Sitzen, wie etwa einem Merkblatt des Bundesamtes für Gesundheit (PDF) zu entnehmen ist. "Je länger und je mehr Zeit wir am Tag sitzend verbringen, desto grösser ist das Risiko für nichtübertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes und Krebs", heisst es darin.

Nur bedingt liessen sich die negativen, gesundheitlichen Folgen stundenlangen Sitzens durch Bewegung und Sport in der Freizeit ausgleichen. Vielmehr empfiehlt der Bund, "während des ganzen Tages immer wieder aufzustehen und langandauerndes Sitzen häufig zu unterbrechen". Mit geringem Aufwand lasse sich so viel bewirken und die Gesundheit fördern. Diese Empfehlung erteilt der Bund übrigens nicht nur Binge-Watchern, sondern allen, die oft und lange sitzen, ob im Büro, unterwegs oder in der Freizeit.

 "Sitzen ist das neue Rauchen", schrieb auch der Physiotherapeut Dr. Kelly Starrett in seinem gleichnamigen Buch 2016. Wenn Binge-Watching ebenso schädlich ist wie Sitzen, ist Binge-Watching dann das neue Rauchen?

Einen Beleg dafür, dass sich Bewegungspausen beim Binge-Watching auszahlen, liefert eine Studie der neuseeländischen University of Otago, über die das "Deutsche Gesundheitsportal" berichtet. Die Forschenden liessen 30 Probandinnen und Probanden an einem Abend vier Stunden lang sitzen. 15 der Versuchspersonen machten alle halbe Stunden jeweils drei Minuten lang ein paar leichte Körperübungen. Zu Beginn des Experiments und nach zwei Stunden erhielten alle Testpersonen eine Mahlzeit.

Mit dem Versuch wollten die Forschenden herausfinden, wie sich regelmässige Unterbrechungen des abendlichen Sitzens auf Herzkreislaufwerte, wie etwa den Blutzuckerabbau, auswirken. Die Messungen der Universität waren positiv: Insgesamt senkten regelmässige Aktivitätsphasen im Vergleich zu längerem Sitzen die Messwerte von Plasmaglukose im Schnitt um mehr als 30 und die Insulinwerte um über 25 Prozent, wie das Deutsche Gesundheitsportal zusammenfasst. Dagegen habe der Body-Mass-Index der einzelnen Probanden keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Studienergebnisse gehabt.

 

Übrigens möchte der Streaming-Anbieter Disney+ dafür sorgen, dass Abonnentinnen und Abonnenten mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Wie das passieren soll, erfahren Sie hier.

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