Electrolux geht nach Westen
Electrolux hat sich mit General Electric auf den grössten Deal der Firmengeschichte geeinigt. Der schwedische Hersteller will mit der Übernahme der Haushaltssparte von General Electric seine Position auf dem amerikanischen Markt stärken.
Electrolux hat den Teilbereich für Haushaltsgeräte des amerikanischen Konzerns General Electric übernommen. Beide Unternehmen hätten sich auf einen Betrag von 3,3 Milliarden US-Dollar geeinigt, teilte Electrolux mit. Dies sei die grösste Übernahme in der Geschichte des Unternehmens. Der Abschluss des Deals soll nächstes Jahr geschehen, sofern die Wettbewerbskommission der Übernahme zustimmt.
Die Produkte von General Electric seien eine Ergänzung zu ihrem Sortiment, erklärte Keith McLoughlin, CEO und Präsident von Electrolux. Sie würden dazu beitragen, die Position von Electrolux auf dem amerikanischen Markt zu verbessern. Nordamerika war bereits vor der Übernahme ein wichtiger Absatzmarkt für den schwedischen Hersteller. Im vergangenen Jahr gelangte praktisch jedes dritte Produkt von Electrolux in den US-Handel.
Mit der Übernahme setzt das schwedische Unternehmen seine Expansionsstrategie fort. Bereits im Juli sagte McLoughlin gegenüber Bloomberg, dass der Konzern Möglichkeiten zu Übernahmen wahrnehmen würde. 2011 kaufte der schwedische Hersteller Compania Tecno Industrial für 690 Millionen Dollar. Dadurch wurde Electrolux nach eigenen Angaben zum grössten Anbieter von Haushaltsgeräten in Chile und Argentinien.
Start-Up war ebenfalls interessiert
Electrolux soll nicht der einzige potenzielle Käufer gewesen sein. Wie Bloomberg noch vor der Übernahme berichtete, soll sich auch das amerikanische Start-Up-Unternehmen Quirky für die General-Electric-Sparte interessiert haben. Die Nachrichtenagentur berief sich in ihrem Bericht auf anonyme Quellen.
Quirky, deren Produkte in Zusammenarbeit mit ihrer Online Community entstehen, arbeitete bereits zuvor eng mit General Electric zusammen. Im vergangenen Jahr investierte General Electric 30 Millionen US-Dollar in das Start-Up-Unternehmen. Im Rahmen einer Partnerschaft zwischen den Unternehmen erlaubte General Electric die Verwendung tausender seiner Patente. Gemeinsam sollten Smart-Home-Geräte, wie etwa durch Smartphones gesteuerte Klimaanlagen entwickelt werden.
Vor sechs Jahren versuchte General Electric schon einmal seine Haushaltsgeräte-Sparte loszuwerden. Im Mai 2008 hatte das Unternehmen Goldman Sachs angeheuert, um Verkaufsmöglichkeiten zu erkunden. Damals war aber kein Kauf zustande gekommen.