Nationaler Rollout

Twint ist da

Uhr | Aktualisiert

Zum Start der mobilen Zahlungslösung Twint haben die Schweizerische Post und Coop bereits viele Kassen mit Beacons ausgerüstet. Coop setzt für Twint auch auf kostenloses WLAN.

Twint ist schweizweit gestartet. Die Postfinance-Tochter stellte heute in Zürich ihre gleichnamige mobile Zahlungslösung vor, die ab sofort für iOS und Android erhältlich ist. Bezahlt wird bei Twint mit dem Smartphone und Beacons über Bluetooth. Das digitale Portemonnaie funktioniert derzeit an fast 2000 Kassen, wie Twint-CEO Thierry Kneissler sagte. Darunter sind 250 Stores, Restaurants, Bars und Onlineshops sowie über 1000 Coop-Kassen (die Migros setzt auf eine eigene Bezahl-App). Bis Ende des Jahres soll die Zahl von 2000 auf 5000 Kassen ansteigen. Auch die Post setzt auf Twint, die SBB testen das System derzeit noch.

Seit dem Pre-Launch im August sind einige Neuerungen dazugekommen. So lässt sich Twint auch als P2P-Zahlungslösung für den Geldtransfer zwischen Personen nutzen. Neu ist auch eine Direkt-Kontoanbindung für Kunden von Partner-Banken. Twint gehört zwar der Postfinance, die Bank wolle aber nur als Investor und Bankpartner auftreten, wie Hansruedi Köng, CEO der Postfinance und Verwaltungsratspräsident von Twint, sagte.

Lösung für Banken und Händler

Twint soll für den grossen Durchbruch offen für weitere Banken sein. Mit an Bord sind seit dem Pre-Launch im August ausser Postfinance auch die Valiant Bank sowie die Kantonalbanken aus Bern, Genf, Graubünden, Schaffhausen und dem Thurgau. Damit hätten neu 4,5 Millionen Schweizer Zugang zu Twint. Weitere Banken sollen folgen. Für Kunden von weiteren Banken erfolgt die Kontoanbindung via Lastschriftverfahren.

Ebenfalls neu ist die Händler-App. Mit dieser könnten Händler übers Smartphone oder Tablet Verkaufsbeträge einkassieren. Über das Händler-Portal könnten diese alle Transaktionen einsehen und das Benutzer-Management verwalten. Ebenso könnten sie Beacons und Kommunikationsmittel bestellen. Die Implementierung von Twint in einem Onlineshop funktioniert dank der Anbindung bei Datatrans sowie einem Plug-in für die gängigsten Shopsysteme, wie Twint verspricht. Weitere Systeme sollen folgen.

Coop bis Frühling 2016 mit Twint ausgerüstet

Coop sieht die Zahlungsmöglichkeit als einfache und günstige Alternative zu anderen Lösungen sowie zur Kreditkarte, wie August Harder, CIO von Coop, sagte. Nach der Testphase sei er von Twint überzeugt gewesen. Instabilität sei noch keine aufgetreten. Ein weiterer Vorteil sei die Integration der Coop Supercard, die Twint-Nutzer nach einer einmaligen Eingabe nicht mehr vorzeigen müssten. Bis nächsten Frühling will Coop laut Harder alle seine Kassen mit Twint ausrüsten. Dafür statte Coop alle Filialen zusätzlich mit kostenlosem WLAN aus. Auch die Coop-Online-Stores sollen Twint integrieren.

Auch Roger Wäfler, CEO von Haar-Shop.ch, zeigte sich von Twint angetan. Er betonte die tiefen Sicherheitshürden im Vergleich zur Kreditkarte, wodurch weniger Kunden ihren Einkauf vor Abschluss abbrechen würden. Auch die Transaktionspreise seien im Vergleich zur Kreditkarte attraktiv. Geld verdient Twint neben den Transaktionsgebühren auch mit Mobile Marketing wie Coupons oder Stempelkarten. Zum Start kündigte Twint eine nationale Werbekampagne an.

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