ISE 2023: Panasonic präsentiert komplette Workflows in 4k
An der Digital-Signage- und Pro-AV-Messe ISE in Barcelona hat Panasonic seine Neuheiten in dem Bereich präsentiert. Der Fokus lag dabei auf 4k - allerdings beschränkt sich das japanische Unternehmen dabei nicht bloss auf die Ausgabegeräte.
Vom 31. Januar bis zum 3. Februar 2023 hat in der katalonischen Hauptstadt Barcelona die diesjährige ISE stattgefunden. Die Leitmesse im Bereich Pro-AV und Digital Signage bringt jedes Jahr alle Unternehmen zusammen, die etwas zu zeigen haben in der Branche.
Dazu zählt auch Panasonic. Das grosse Thema für den japanischen Hersteller war dieses Jahr 4k. Panasonic beschränkt sich dabei aber nicht bloss auf die Ausgabegeräte. Der ganze Workflow solle über IP und in 4k geschehen, erklärte Fabienne Brunner, Sales Manager MEBD bei Panasonic Schweiz: "Vom Input über den Throughput zum Output."
Fabienne Brunner, Sales Manager MEBD bei Panasonic Schweiz. (Source: Netzmedien)
Was das genau bedeutet, demonstrierte der Hersteller an einem Studio-Nachbau am Stand. Zwei Kameras übertrugen das Bild direkt mit SMPTE ST 2110 an die nächste Station in der Verarbeitungskette: Die Kairos-Plattform.
Kairos sei viel mehr als nur ein Bildmischer und -switcher, sagte Brunner. Die IP/IT-Plattform könne auch eine ganze Liveproduktion steuern - mit unkomprimierten 4k-Signalen. Die Latenz betrage lediglich ein Frame. "Bauchbinden, Logoeinblendungen und Videoplayback: Das geht alles mit Kairos", sagte Brunner. Dabei werde man nicht durch eine vorgegebene Anzahl an Layers eingeschränkt. Stattdessen sei die Processing Leistung des Systems entscheidend. "IP kommt", sagte Brunner, "aber SDI und HDMI werden deshalb nicht verschwinden." Daher unterstütze Kairos diese Standards weiterhin.
Zwei neue Kairos-Mainframes in 2023
Aktuell wird der Kairos vor allem bei Rundfunk- und Broadcast-Unternehmen sowie in Live-Produktionen eingesetzt. "Bereits jetzt kommt die Plattform auch in Corporate-Umgebungen zum Einsatz", sagte Brunner. "In diesem Bereich sehen wir noch sehr viel mehr Potenzial."
An der ISE 2023 demonstrierte Panasonic zwei neue Mainframes für Kairos: den Kairos Core 200 und den Kairos Core 2000. Das 200er-Modell beschreibt der Hersteller als "Midrange"-Lösung mit einer im Vergleich zum Vorgängermodell (Core 100) erhöhten Funktionalität und Leistung. Der Core 200 verfügt etwa über deutlich mehr Anschlussmöglichkeiten, 50 Prozent mehr Rechenleistung und einen grösseren internen Speicher in einem Gehäuse, das 4 Höheneinheiten gross ist.
Die Studio-Installation von Panasonic am ISE-Stand. (Source: Netzmedien)
Das Modell Core 2000 ist ebenfalls in einem 4 Höheneinheiten grossen Gehäuse verbaut. Es verdoppelte die Anzahl Anschlüsse im Vergleich zum Vorgängermodell (Core 1000) und steigerte die Rechenleistung um 30 Prozent. Panasonic verspricht damit eine "unerreichte Leistung".
Panasonic arbeitet im Studiobereich auch mit Robotikunternehmen zusammen. Die beiden Kameras auf dem Set am Stand wurden von Roboterarmen gehalten. Diese sind über einen Trigger direkt aus der Kairos-Oberfläche heraus lenkbar.
Das 200er-Modell erscheint Mitte des Jahres, das leistungsstärkere Modell 2000 im dritten Quartal des laufenden Jahres.
SDM für alle Projektionsneuheiten
An einer anderen Ecke des Standes hatte Panasonic einen hybriden Meetingraum nachgestellt. Denn der Hersteller ist sich sicher, dass Meetings auch künftig hybrid bleiben werden. So zeigte der Konzern etwa eine Installation, in der zwei Ultrashortthrow-LCD-Laser-Projektoren (PT-CMZ50) ein Bild im Format 21:9 projizierten - für das Front-Row-Feature in Microsoft Teams. Laut Brunner habe der Hersteller die Geräte im Vergleich zu den Vorgängermodellen "kosmetisch verbessert". Die Projektoren produzieren ein Bild mit einer Helligkeit von 5000 Lumen.
Neu im Projektoren-Line-up sind auch die 1-Chip-DLP-Laserprojektoren der PT-REQ12-Serie (4K) und PT-REZ12-Serie (WUXGA). Der Hersteller verspricht eine Helligkeit von bis zu 12'000 Lumen sowie minimale Latenz. Die REQ-Geräte kommen im zweiten Quartal auf den Markt, die REZ-Projektoren im dritten.
Alle Projektoren, die in diesem Jahr neu auf den Markt kommen, verfügen über einen Smart-Display-Module-kompatiblen Slot. Über diese SDM-Schnittstelle lassen sich die Geräte einfach für die unterschiedlichsten Anwendungen einrichten. "Wir können für jede Anwendung das richtige SDM-Board anbieten", sagte Brunner.
Am Stand präsentierte Panasonic auch Kollaborationen mit verschiedenen anderen Herstellern solcher Boards. Darunter Spinetix. Das Schweizer Unternehmen stellt eine SDM- kompatible Lösung her für eine vereinfachte Anwendung im Digital-Signage-Bereich.
Mit zwei Beamern realisierte Panasonic ein hybrides Meeting - inklusive dem Front-Row-Feature von Microsoft Teams - an der ISE. (Source: Netzmedien)
Als Blickfänger hatte Panasonic auch eine grössere immersive Projektion aufgebaut. Diese entstand in Zusammenarbeit mit Frameless. Das Unternehmen bietet in London mehrere Event-Locations mit immersiver Projektion an.
Ferner kündigte der japanische Konzern auch die neue Premium-Display-Serie SQ2H an. Die 4k-Screens sind für den Dauereinsatz gedacht und in den Bildschirmgrössen 43 bis 98 Zoll erhältlich. Die ultrahochauflösenden Displays mit einer Helligkeit von 700 Candela pro Quadratmeter bieten auch in der Nähe eines Fensters eine sehr gute Sichtbarkeit. Sie eignen sich laut Brunner perfekt für Sitzungs- und Schulungsräume, Konferenzräume oder Digital Signage im Einzelhandel in gut beleuchteten Bereichen.
Alle weiteren News rund um die neuesten Produkte und Trends in Digitale Signage und Pro-AV finden Sie hier im Dossier zur ISE 2023.
Wer sich einen Eindruck von der Messe machen will, kann sich hier die Highlights der ISE 2023 im Video ansehen: