Netflix, Youtube & Tiktok: So streamt die Schweiz 2023

Die Schweiz ist im Streaming-Fieber - und das nach wie vor. Gemäss einer Studie von Moneyland.ch ist Videostreaming hierzulande so beliebt wie nie. 92 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einen Streamingdienst zu nutzen. 2022 waren es noch 89 Prozent. Moneyland.ch befragte für die diesjährige Studie im März 2023 1538 Personen.

Youtube ist, wie auch schon in den Vorjahren, die beliebteste Videoplattform der Schweiz. 80 Prozent der Befragten sehen sich demnach regelmässig Youtube-Videos an (2022: 79 Prozent). Die Meisten nutzen noch die Gratis-Version der Google-Plattform, aber immerhin 9 Prozent zahlen laut der Studie bereits für Youtube Premium - mehr als doppelt so viele wie noch im Vorjahr (4 Prozent). 

Nutzerzahlen Video-Streaming (Source: Moneyland.ch)

Netflix stagniert an der Spitze

Der beliebteste kostenpflichtige Streamingdienst in der Schweiz ist wenig überraschend Netflix. 58 Prozent der Befragten nutzen die Plattform. Netflix hat damit fast doppelt so viele Nutzerinnen und Nutzer wie die zweitbeliebteste kostenpflichtige Plattform, Disney+ (30 Prozent). Auf Rang drei der Bezahldienste folgt Amazon Prime Video mit 23 Prozent.

Netflix bleibt damit zwar an der Spitze der Bezahldienste, kann jedoch nicht weiter zulegen, wie Moneyland.ch schreibt. Disney+ und Amazon Prime Video hätten ihre Nutzerzahlen hingegen jeweils um rund 8 Prozentpunkte gesteigert.

Gemäss einer Schätzung von Moneyland.ch soll es aktuell in der Schweiz etwa 2,4 Millionen Netflix-Abos geben, rund 100'000 weniger als vor einem Jahr. Bei Disney+ geht der Vergleichsdienst von rund 950'000 Abos aus.

"Es ist ein grosser Erfolg für Netflix, dass fast sechs von zehn Personen den Streamingdienst nutzen. Allerdings wird es nun schwieriger, neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen", sagt Ralf Beyeler, Telekom-Experte von Moneyland.ch.

Ralf Beyeler, Telekom-Experte von Moneyland.ch. (Source: zVg)

Mehr als die Hälfte nutzt Streamingdienste von TV-Sendern

Aus Angst, Netflix & Co. könnten ihnen den Rang ablaufen, bieten hierzulande inzwischen auch viele TV-Sender Onlinestreaming an. "Die Fernsehsender haben sich auf die Konkurrenz durch die Videostreaming-Anbieter eingestellt", sagt Beyeler. "Die Umfrage zeigt, dass viele Schweizer Kundinnen und Kunden die Angebote der TV-Sender nutzen." Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) gab an, entsprechende Angebote zu nutzen. Am beliebtesten ist laut Moneyland.ch das Angebot Play SRF (respektive Play RTS in der Westschweiz) der SRG mit 37 Prozent. Dahinter folgen Play Suisse von der SRG mit 25 Prozent, RTL Plus mit 23 Prozent und Zappn (ProsiebenSat1) mit 12 Prozent. 

Gemäss der Studie wird übrigens auch Tiktok beliebter. Gaben 2022 noch 22 Prozent an, die chinesische Social-Media-Plattform zu nutzen, sind es inzwischen schon 30 Prozent.

Ältere Generationen streamen am wenigsten

Unter den jüngeren Generationen sind Youtube und Netflix sogar noch beliebter als in der Gesamtbevölkerung. 93 Prozent sollen Youtube nutzen, 86 schauen Netflix. 56 Prozent der jungen Schweizerinnen und Schweizer nutzen ausserdem Tiktok, ebenfalls wesentlich mehr als im Rest der Bevölkerung.

Die Altersgruppe von 26 bis 49 Jahren nutzt laut Moneyland.ch alle Dienste stärker als die Gesamtbevölkerung. Auch in dieser Gruppe führen Youtube (88 Prozent) und Netflix (68 Prozent) die Liste an. Dazu kommen Disney+ (44 Prozent), Amazon Prime Video (36 Prozent), Play Suisse (32 Prozent) und Apple TV+ (29 Prozent). 39 Prozent der Befragten in dieser Altersgruppe geben ausserdem an, Tiktok zu verwenden - zumindest im Rahmen der anonymen Umfrage. 

Die 50- bis 74-Jährigen sollen deutlich weniger streamen als die jüngere Bevölkerung. Spitzenreiter sind hier Youtube mit 67 Prozent, Netflix mit 35 Prozent und Play SRF / Play RTS mit 31 Prozent.

Die beliebtesten Streamingplattformen nach Altersgruppe (Source: Moneyland.ch)

Sport-Streaming mässig beliebt

Ein Viertel der Befragten gab an, einen Sport-Streamingdienst zu benutzen. Blue Sport von Swisscom ist mit 19 Prozent der beliebteste Anbieter, dahinter folgen Sky Sport (17 Prozent) und Dazn (14 Prozent). Bei der Zahlungsbereitschaft sieht Moneyland.ch noch grössere Zurückhaltung: Gerade einmal 15 Prozent der Befragten hätten angegeben, für mindestens einen Sportdienst zu zahlen. Vier Prozent zahlen für zwei, ein Prozent gar für alle drei Angebote. 

Kaum Unterschiede zwischen Romandie und Deutschschweiz

Die Unterschiede zwischen Deutschschweiz und Romandie halten sich in Grenzen, wie Moneyland.ch schreibt. Einzelne Ausreisser gebe es aber doch. So werde etwa Play RTS in der französischsprachigen Schweiz mit 43 Prozent deutlich stärker genutzt als Play SRF in der Deutschschweiz (34 Prozent). Auch Tiktok (36 Prozent zu 28 Prozent), Amazon Prime Video (28 Prozent zu 21 Prozent) und Play Suisse (28 Prozent zu 24 Prozent) werden laut Moneyland.ch in der Westschweiz häufiger genutzt als in der Deutschschweiz.

Übrigens: Netflix will das Teilen von Accounts auf seiner Plattform erschweren. Wer die neue zusätzliche Gebühr für geteilte Accounts bezahlt, wie Netflix das ganze überprüfen will und mehr erfahren Sie im FAQ.