Keine Hinweise auf geplante Obsoleszenz
Das Öko-Institut und das Umweltbundesamt haben sich mit der geplanten Obsoleszenz bei Elektronikgeräten in Deutschland befasst. Gemäss einem ersten Zwischenbericht stieg die Anzahl vorzeitig defekter Geräte. Anzeichen für eingebaute Schwachstellen fanden die Tester jedoch nicht.
Das Umweltbundesamt und das Öko-Institut führen in Deutschland aktuell eine Studie zur geplanten Obsoleszenz von Elektronik- und Haushaltsgeräten in Deutschland zwischen 2004 und 2012 durch. Gemäss einem ersten Zwischenbericht ist die durchschnittliche Erstnutzungsdauer der Geräte gesunken. Der Neukauf lässt sich nicht in jedem Fall auf defekte Apparaturen zurückführen.
"Heute werden mehr Elektro- und Elektronikgeräte ersetzt, obwohl sie noch gut funktionieren", lässt sich Rainer Griesshammer, Mitglied der Geschäftsführung vom Öko-Institut, in der Mitteilung zitieren. "Häufig sind Technologiesprünge, wie bei Fernsehgeräten, ein Auslöser."
2012 wurden über 60 Prozent Flachbildschirmfernseher durch ein besseres Gerät ersetzt, wie das Bundesamt mitteilt. Ein Viertel der Neukäufe war durch einen Defekt begründet. Bei Notebooks blieb die Erstnutzungsdauer in dem Zeitraum quasi unverändert.
Keine Belege für eingebaute Schwachstellen
Dasselbe Verhalten zeigt sich auch bei den Haushaltsgrossgeräten. Bei etwa einem Drittel der Ersatzkäufe soll das alte Gerät noch funktionstüchtig gewesen sein. Die Anzahl Geräte, die innerhalb von fünf Jahren aufgrund eines Defekts ausgetauscht werden musste, stieg zwischen 2004 und 2012 von 3,5 auf 8,3 Prozent.
Gemäss dem Bericht ergab die Studie keine Belege für gezielt eingebaute Schwachstellen in Produkten zur Verkürzung ihrer Lebensdauer. In einem zweiten Schritt will das Amt nun in einer systematischen Analyse die Ursachen der Ausfälle eruieren.