Panasonic macht seinen Premium-TV fürs Smarthome fit
Panasonic hat an seiner Convention in Frankfurt ein wahres Produktfeuerwerk gezündet. Was an der CES gezeigt wurde, konnten die Besucher jetzt anfassen.
Frankfurt ist derzeit Panasonic-Land. Der Hersteller hat zur Convention 2016 in die Bankenstadt am Main geladen. Journalisten aus ganz Europa waren vor Ort, um sich ein Bild zu machen von den an der CES in Las Vegas angekündigten Produkten. Jetzt sind Panasonics Handelspartner vor Ort.
Laurent Abadie, CEO von Panasonic Europe, konnte News zum Thema Smarthome verkünden. In der Smart City in Fujisawa, wo jeder Haushalt den Energieverbrauch einsieht, wo Sensoren die Strassenbeleuchtung regeln und Überwachungskameras das Einkaufsverhalten im Supermarkt analysieren, sind mittlerweile über 200 Familien eingezogen. Panasonic ist mit 11 Partnerunternehmen an dem Projekt beteiligt. Ziel sei unter anderem, den Energieverbrauch bis in zwei Jahren um einen Drittel zu reduzieren. Auch in den Städten Denver und Lyon treibt der Konzern das smarte Wohnen mit Projekten voran. Abadie sieht die Projekte als Blaupausen für ein nachhaltiges Leben.
Smarthome für die Schweiz
Die an der IFA bekannt gewordene Partnerschaft mit der Allianz-Versicherung wird auf weitere Länder ausgebaut. In der Schweiz gibt es den Smart Home Allianz Assist noch nicht als Gesamtlösung, dafür kommen Panasonics Smart-Home-Produkte inklusive POS-Lösung in die Schweiz. Darunter sind etwa Glasbruch-, Wasserschaden- und Türschlosssensoren, Thermostate und HD-Wifi-Kameras.
Das grosse Thema von Panasonic ist und bleibt aber trotz Smarthome 4k, wie es in einer Mitteilung heisst. Seit 20 Jahren arbeite Panasonic mit den kreativen Köpfen Hollywoods zusammen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. So hilft etwa der Hollywood-Colorist Mike Sowa bei der Bildoptimierung ausgewählter Modelle. Der Emmy-prämierte Kameramann Vanja Cernjul (30 Rock, Marco Polo) schwärmte auf der Bühne von den Kontrast- und Dynamik-Möglichkeiten, die sich mit High Dynamic Range bieten. Vier Viera-TV-Serien sind HDR-fähig und beherrschen die neuentwickelte Local-Dimming-Technologie mit LCD-Panel-Design einer Bienenwaben-Struktur (DXC904, DXW804 und DXW784/DXW734).
Panasonics Top-TV DX904
Den Einstieg in die 4k-Welt macht Panasonic mit den Modellreihen DXW654 und DXW604. Im Fokus der Journalisten lag das neue Viera-Topmodell DXC904. Es ist nach eigenen Angaben einer der ersten LED-LCD-TVs, der die Anforderungen der Ultra-HD-Alliance erfüllt. THX-zertifiziert ist er ebenfalls. Zudem ist das Gerät mit SDD von Control 4 kompatibel zur Integration von Smart-Home-Lösungen. Die Integration weiterer Lösungen anderer Hersteller sei geplant, wie es auf Anfrage hiess.
Das Topmodell ist seit dieser Woche in den Grössen 58 und 65 Zoll ab 4399 Franken erhältlich. Als Curved-Variante werde es das Gerät wegen geringer Nachfrage nicht geben. Sein neu konzipierter "4k Studio Master HCX+" sei speziell für die HDR-Wiedergabe entwickelt worden. Darüber hinaus könne der Prozessor Farbtöne präziser darstellen. Panasonic schreibt, erstmals sei es mit einem LCD-TV möglich, die Kontraststärke und den Schwarzwert von Plasma-TVs zu erreichen. In Sachen OLED-TV zeigte Panasonic das an der IFA vorgestellte Modell.
Fernseher mit Freestyle
Die Set-Top-Box für den TV ersetzt Panasonic mit einem Quattro-Tuner mit Twin-Konzept. Er kommt in den neuen Serien DSW504, DXW604 und DXW654 zum Einsatz. Dank dem Tuner sei auch der Empfang über Satellit, Kabel, Antenne und TV>IP gesichert. Mit letzterem lässt sich das Fernsehgerät unabhängig vom Antennenanschluss überall im Haus aufstellen, weil das TV-Signal über das Heimnetzwerk verteilt wird. Ein zusätzliches Gerät für die Signalwandlung ist nicht nötig. Als Betriebssystem für seine Fernseher setzt Panasonic weiter auf Firefox OS, das auf der Startsete rund 20 Apps anzeigt, die für den TV optimiert sind.
Die neue DXW804-Serie (in den Grössen 50 und 58 Zoll ab Mai ab 2617 Franken erhältlich) kommt im sogenannten Freestyle-Design, dank dem sich die im Lieferumfang enthaltene Soundbar unter dem Fernseher verstauen lässt. Viele weitere Modelle ab 50 Zoll, etwa der Serien DXW784 und DXW734 stattete Panasonic mit flexiblen Standfüssen aus, die verschiedene Designoptionen bieten.
Panasonics erster UHD-Player
An der Convention zeigte Panasonic auch seinen erste Ultra HD Blu-ray Player UB900 mit neu entwickeltem Prozessor. Der Player unterstützt HDR und das BT.2020-Farbspektrum und sei auch für UHD-Videostreamingdienste vorbereitet. Zudem werde eine Leuchtdichte von bis zu 10'000 Nits unterstützt. Das Gerät beherrsche auch hochauflösende Audiodateiformate wie DSD und ALAC. Käufer des Players erhalten die zwei UHD-Blu-rays San Andreas und Max Max: Fury Road kostenlos dazu.
Im Audio-Bereich stellte Panasonic etwa den portablen Bluetooth-Speaker RB5 vor. Sein Clou ist die Resonance-Bass-Technologie. Mit dieser nutzt der Lautsprecher die Oberfläche, auf der er steht, als Resonanzboden. Das sorgt für spürbar mehr Bass. Der Player ist spritzwassergeschützt, bietet einen Akku mit 12 Stunden Laufdauer und ist ab Mai zum UVP von 129 Franken erhältlich.
Mehr Technics in diesem Jahr
Die wohl grösste Aufmerksamkeit im Audio-Bereich zieht Panasonic seit gut anderthalb Jahren aber mit dem Revival der Kultmarke Technics auf sich. Der Hersteller bringt dieses Jahr die Neuauflage des legendären SL1210 MKII. Eine auf 1200 Stück limitierte Jubiläumsversion bietet einen Magnesium-Tonarm. Später kommt er aus Aluminium. Von der High End Swiss ist das Musiksystem Ottava SC-C500 bekannt. Ebenfalls bringt Panasonic zwei Komponenten für die G30-Serie (Netzwerk-Audio-Vollverstärker und Musikserver mit CD-Laufwerk) und edel verarbeitete Kopfhörer von Technics.
Panasonic erweiterte ausserdem seine Multiroom-Kollektion mit dem HiFi-System All07CD und den Speakern All05, All09 und All06. Insbesondere der komplett wasserfeste All05 und das HiFi-System, mit dem sich CDs rippen lassen, hinterliessen einen überzeugenden Eindruck. Ausserdem lancierte Panasonic Version 3.0 seiner Music Streaming App. Neu wurde die Bedienung dank Drag & Drop deutlich vereinfacht.
Im Foto-Bereich zeigte Panasonic unter anderem ein neues 100-400-Tele für Micro-Four-Thirds unter dem Namen Leica. Ausserdem erweitert Panasonic die TZ-Serie mit den 4k-Kameras Lumix DMC-TZ81 mit 30-fach-Zoom und dem Travelzoom-Flaggschiff Lumix DMC-TZ101 mit 1-Zoll-MOS-Sensor. Beide beherrschen die 4k-Funktion Post-Focus, wodurch sich der Fokus nach dem Auslösen bestimmen lässt.