Schweizer Bevölkerung hat 2023 über zehn Kilogramm Elektrogeräte pro Kopf entsorgt

Die Schweizer Bevölkerung hat 2023 durchschnittlich über zehn Kilogramm Elektro- und Elektronikgeräte pro Kopf entsorgt - und das schon zum vierten Jahr in Folge. Sens eRecycling hat laut eigenen Angaben 2023 insgesamt 92’874 Tonnen an Geräten in ihrem schweizweiten Rücknahmesystem für ausgediente Elektro- und Elektronikgeräte gesammelt.

Das entspricht einem Anstieg von drei Prozent pro Einwohnerin und Einwohner im Vergleich zum Jahr 2022. Während die gesammelten Mengen an Kühl-, Klima- und Kompressorgeräten im Berichtsjahr weitgehend stabil blieben, nahmen die gesammelten Mengen an Haushaltskleingeräten (+ sieben Prozent), Haushaltsgrossgeräten (+ zwei Prozent), Leuchten (+ 13 Prozent) und Leuchtmitteln (+10 Prozent) zu. Dagegen brach die Anzahl an gesammelten Photovoltaik-Modulen (- 17 Prozent) vorübergehend ein.

Bauboom in der Solarbranche

"Das hat damit zu tun, dass 2022 überdurchschnittlich viele Photovoltaik-Module aufgrund von Hagelschäden entsorgt werden mussten. Im Berichtsjahr hat sich nun die gesammelte Menge wieder auf das Niveau von 2021 eingependelt", erklärt der Geschäftsführer von Sens eRecycling, Pasqual Zopp. In den kommenden Jahren werde diese Menge stark zunehmen, da immer mehr Photovoltaik-Module, die vor rund 20 Jahren auf Dächern in der Schweiz installiert wurden, an ihr Lebensende kommen würden.

Aufgrund des Baubooms in der Solarbranche würden derzeit immer noch deutlich mehr PV-Module installiert als retourniert, heisst es weiter. Entsprechend nehme der von Sens eRecycling verwaltete Recycling-Fonds für Photovoltaik weiterhin stark zu. "Damit ist die Finanzierung des Recyclings von Photovoltaik-Modulen nachhaltig sichergestellt", bestätigt Zopp.

Um den künftigen Herausforderungen zu begegnen, habe Sens eRecycling im vergangenen Jahr zusammen mit der Berner Fachhochschule, Swissolar und weiteren Partnern aus der Solarbranche das Projekt "Swiss PV Circle" initiiert. Das Ziel sei, Geschäftsmodelle für die Wiederverwendung von PV-Modulen zu entwickeln. "Damit wollen wir die Lebensdauer der Module verlängern, die Mengen an entsorgten PV-Modulen reduzieren sowie die Kreislaufwirtschaft in der Solarbranche weiter stärken", erklärt Zopp.

Im aktuellen Geschäftsbericht hat Sens eRecycling erstmals auch Kennzahlen zur Sammlung von Wärmepumpen und E-Zigaretten aufgeführt. Die Stiftung verzeichnete im Jahr 2023 einen Rücklauf von 50 Tonnen Wärmepumpen und 16 Tonnen E-Zigaretten. Beide Branchenlösungen sind seit dem 1. Juli 2023 in Kraft. Eine schweizweite Lösung für eine umweltgerechte Entsorgung sei vor allem beim Thema E-Zigarette nötig, da diese durch den steigenden Konsum oft im Abfall landen würden, anstatt recycelt zu werden.

Übrigens lancierte Sens eRecycling im Jahr 2023 die Circular Platform. Mit ihr will die Stiftung das Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft von Elektrogeräten fördern. Mehr dazu lesen Sie hier.