Swisscom erhöht Glasfaserpreise für andere Telkos vorerst nicht
Swisscom darf die Preise, die sie Mitbewerbern für die Miete ihrer Glasfaserinfrastruktur berechnet, bis Ende September 2026 nicht erhöhen. Darauf einigte sich der Telko mit dem Preisüberwacher. Zuletzt hatte Swisscom vor zwei Jahren den monatlichen Mietpreis angepasst - und zwar nach unten.
Bei den Preisen für das Swisscom-Produkt "Access Line Optical" (ALO) bleibt alles beim alten. Der Telko und der Preisüberwacher stimmten einer entsprechenden Vereinbarung (PDF) zu. Wichtig ist dies für Telekommunikationsunternehmen, die auf der Glasfaserinfrastruktur von Swisscom ihre eigenen Dienste anbieten. Als Beispiele solcher Unternehmen nennt der Preisüberwacher Init7 oder Salt. Beim Produkt ALO stellt Swisscom das physikalische Netz zur Verfügung, also unbeleuchtete Glasfasern; weitere Infrastrukturen, namentlich die elektronischen Komponenten, würden durch den jeweiligen Anbieter bereitgestellt. Deshalb sei dieses Produkt für den Wettbewerb unter den Telekomanbietern in der Schweiz von grosser Bedeutung, erklärt der Preisüberwachung in seinem aktuellen Newsletter (PDF).
Die Mietpreise belaufen sich demnach auf 24 Franken pro Monat. Für Neuschaltungen darf Swisscom zudem einmalig 107 Franken verrechnen. Diese Preise gelten seit dem 1. Oktober 2022 und dürfen – laut der jetzt geschlossenen Vereinbarung – bis Ende September 2026 nicht erhöht werden. Eine Aufhebung oder Änderung des Vertrages "ist nur bei einer wesentlichen Veränderung der tatsächlichen Verhältnisse möglich", wie es im Dokument heisst.
Wie dem Beschluss ebenfalls zu entnehmen ist, beschäftigte sich der Preisüberwacher erstmals 2018 mit den Mietpreisen von Glasfasern im Swisscom FTTH-Netz. 2020 einigten sich die Behörde und der Telko erstmals auf einheitliche ALO-Preise von monatlich 25 Franken. Die Regelung galt von Oktober 2020 bis Ende September 2022. Nach einer weiteren Verhandlungsrunde habe man sich auf "eine erneute Preisanpassung entsprechend dem Rückgang der Kosten pro Anschluss" geeinigt, auf die jetzt gültigen 24 Franken.
Lesen Sie auch: 2023 erhöhten gleich mehrere Telkos ihre Abo-Preise. Einige Unternehmen führten zudem AGB-Klauseln ein, die ihnen erlaubten, Preise infolge der Teuerung anzuheben, ohne der Kundschaft vorher den Vertragsausstieg zu ermöglichen. Beim Preisüberwacher stiess das auf Kritik, wie Sie hier lesen können.